Geduld ist weiterhin gefragt
Man kann durchaus mit Freude in diesen Tagen auf das Dashboard des Robert-Koch-Instituts blicken. Der Landkreis Landsberg ragt in gelber Farbe heraus wie eine Art gallisches Dorf. Seit Freitag sind wir bayernweit spitze, was die wenigsten CoronaNeuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen anbelangt. Die meisten von uns tragen jeden Tag etwas dazu bei – durch Hygieneregeln, durch Abstandhalten, durch Beachtung der Kontaktbeschränkungen. Das ist wirklich spitze. Aber Landsberg ist keine Insel der Glückseligen. Denn im Vergleich zum gallischen Dorf hat der Landkreis – zum Glück – keinen Holzzaun außenrum. Und wir leben in einer vernetzten Welt. Pendeln, Shopping, Tagesausflüge und vieles mehr sorgen dafür, dass Menschen aus Orten und Städten mit deutlich höheren Infektionszahlen zu uns kommen. Und leider dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis bei uns auch wieder die Fallzahlen steigen. Und manchmal reicht ein Hotspot – siehe Reichling – oder ein Ausbruch bei einem großen Arbeitgeber, und schon ist der Inzidenzwert binnen weniger Tage wieder im hohen zwei- oder sogar im dreistelligen Bereich.
Ein Blick zurück auf den ersten Lockdown vor genau einem Jahr zeigt uns: Die nächsten Wochen werden für uns alle noch einmal herausfordernd. Zumal nach wie vor angesichts des Stopps von AstraZeneca und schleppenden Liefermengen wie im Schneckentempo geimpft wird. Aber: Bald soll es mehr Zaubertrank (Impfstoff) geben, es wird wieder wärmer und dann – so zeigt es ein Blick auf 2020 – wird die Lage entspannter. Bis dahin brauchen wir noch Geduld, Mut und Zusammenhalt, und das nicht nur im gallischen Dorf.