Die Jugend will keine Worte, sondern Taten
Die Demonstranten von Fridays for Future in Landsberg gehen seit Langem mal wieder auf die Straße
Landsberg Auch die Landsberger sind beim internationalen Klimastreik am Freitag dabei gewesen – #NoMoreEmptyPromises, „Keine leeren Versprechungen mehr“, lautete das Motto dieser weltweiten Aktion von Fridays for Future (FFF). Das LT war vor Ort und hat mit Teilnehmern und Organisatoren gesprochen.
Die Demonstranten versammelten sich am Hauptplatz, dann ging es eine Runde durch die Innenstadt, über den Lech und schließlich über die Karolinenbrücke zurück zum Hauptplatz. Der Verkehr wurde dabei nicht nennenswert beeinträchtigt. Michael Bögel vom Organisatorenteam erinnerte die etwa 80 Teilnehmer gleich zu Beginn daran, das Hygienekonzept einzuhalten, was diese auch taten. Das Konzept sei nach dem Vorbild der vorherigen Aktion vom September 2020 im Vorfeld vom Gesundheitsamt abgesegnet worden und deswegen kein
Problem gewesen, sagte er dem LT. Doch trotzdem hemmt die Pandemie die Aktion von FFF: „Wir würden gerne auch andere Aktionsformen wählen, zum Beispiel Tanzdemos
oder Festivals, aber das geht jetzt leider nicht“, sagt Bögel.
Während die Stimmung auf der Demonstration zu Beginn noch sehr gedämpft und die „Hopp, hopp, hopp, Kohlestopp“-Rufe etwas zaghaft waren, forderte die Menge bald lautstark Maßnahmen zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze bei der globalen Erwärmung ein. Angesichts
der niedrigen Temperaturen und der Hygieneauflagen schienen vor allem erfahrene FFF-Demonstranten durch Landsberg zu ziehen. Benita Bergmann beispielsweise reiste aus Buchloe (Landkreis Ostallgäu) an, wo sie zur lokalen FFF-Gruppe gehöre. „Corona macht es uns nicht leichter“, so die 19-Jährige. Die Leute seien schwerer für Aktionen zu mobilisieren. Trotz allem scheint der Austausch über Landkreisgrenzen zu funktionieren. Annette Schauder jedenfalls reiste mit Mann und zwei Kindern aus Türkenfeld (Landkreis Fürstenfeldbruck) an.
Neben allgemeinen Forderungen zum Beispiel von Alternativen zu fossilen Brennstoffen hat die Regionalgruppe Landsberg auch konkrete Wünsche an Menschen und Politik vor Ort: „Wir schreiben gerade an den Forderungen an den Landkreis“, verrät Bögel. Das Papier ist allerdings noch in Arbeit.