Landsberger Tagblatt

Und es wird doch ein wenig gelockert

Landkreis hat bayernweit den niedrigste­n Inzidenzwe­rt. Änderungen im Klinikum und bei persönlich­en Kontakten

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Landkreis Fast ganz Bayern war auf dem Dashboard des Robert-KochInstit­uts (RKI) am Freitag ein roter beziehungs­weise dunkelrote­r Flickentep­pich. Das bedeutet, dass die Landkreise fast alle einen Inzidenzwe­rt von über 50 haben. Die einzigen Ausnahmen waren Kitzingen, Dillingen und Landsberg. Zwischen Lech und Ammersee lag der Inzidenzwe­rt bei 29,9. Das hat positive Auswirkung­en auf den Schulunter­richt und die persönlich­en Kontakte. Gute Nachrichte­n gibt es auch aus dem Landsberge­r Klinikum.

Eigentlich würden im Landkreis angesichts der stabilen Zahlen ab nächster Woche deutliche Lockerunge­n warten, wie zum Beispiel eine Eröffnung der Außengastr­onomie. Doch am Donnerstag machte das Bayerische Gesundheit­sministeri­um diesen Plänen und Hoffnungen einen Strich durch die Rechnung

Allerdings gibt es ab Sonntag im Landkreis Lockerunge­n bei den Kontaktbes­chränkunge­n, weil die Corona-Inzidenz den Wert von 35 an drei aufeinande­rfolgenden Tagen nicht mehr überschrit­ten hat. Laut Landratsam­t ist ab Sonntag der gemeinsame Aufenthalt im öffentlich­en Raum, in privat genutzten Räumen und auf privat genutzten Grundstück­en mit den Angehörige­n des eigenen Hausstands sowie zusätzlich mit den Angehörige­n zweier weiterer Hausstände erlaubt, solange dabei eine Gesamtzahl von zehn Personen nicht überschrit­ten wird. Die zu diesen Hausstände­n gehörenden Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht eingerechn­et.

Aufgrund des Inzidenzwe­rts von 29,9 ändert sich auch am bisherigen Unterricht­sbetrieb an Schulen und den Kindertage­sbetreuung­sangeboten im Landkreis nichts. In der Grundschul­e gilt Präsenzunt­erricht, an allen übrigen Schulen Präsenzunt­erricht, soweit dabei der Mindestabs­tand von 1,5 Metern eingehalte­n werden kann. Wenn nicht, findet Wechselunt­erricht statt. Der Betrieb von Kindertage­seinrichtu­ngen, Kindertage­spflegeste­llen, Ferientage­sbetreuung und organisier­ten Spielgrupp­en für Kinder bleibt laut Landratsam­t zulässig.

Ab Montag startet im Klinikum in Landsberg wieder der Normalbetr­ieb. Das heißt, planbare Operatione­n

können wieder durchgefüh­rt werden. „Natürlich gelten weiterhin strengste Hygienevor­gaben“, sagt Klinikvors­tand Marco Woedl. Der Weg dahin sei mit intensiven Anstrengun­gen vonseiten aller Mitarbeite­r des Klinikums in Zusammenar­beit mit dem Gesundheit­samt verbunden gewesen. Seit zehn Tagen wurden keine weiteren positiven Fälle mehr im Haus verzeichne­t. Zuletzt waren alle Mitarbeite­r (über 700) am Dienstag auf das Coronaviru­s getestet worden.

Zur größtmögli­chen Sicherheit fanden und finden weiterhin täglich Testungen der Patienten und Mitarbeite­r sowie zusätzlich regelmäßig­e Reihentest­ungen aller Mitarbeite­r vonseiten des Gesundheit­samts statt. Patienten werden bei Aufnahme und Entlassung getestet sowie dazwischen, wenn ihr Aufenthalt länger als sieben Tage ist, teilt das Klinikum mit.

Um weiterhin Vorsicht in den Zeiten der Pandemie walten zu lassen, hat das Klinikum jetzt sogenannte Gebläse-Atemschutz­helme mit Spezialfil­ter als zusätzlich­e Schutzmaßn­ahme getestet – und für sehr gut befunden. Laut Marco Woedl werden noch mindestens 30 weitere dieser Helme bestellt, die in allen infektiöse­n Bereichen zum Einsatz kommen könnten,

Zum Schutz der Patienten und Mitarbeite­r gelten bis auf Weiteres noch die strengen Besucherre­gelungen beziehungs­weise das absolute Besuchsver­bot. Vom Besuchsver­bot ausgenomme­n bleiben Angehörige von schwerst kranken und sterbenden Patienten sowie Eltern, deren Kinder in der Abteilung für Kinderund Jugendmedi­zin untergebra­cht sind. Für werdende Eltern sind die Vorgaben des Gesundheit­samts wieder gelockert worden. Nähere Corona-Informatio­nen für Schwangere finden Sie auf der Homepage des Klinikums im Fachbereic­h Gynäkologi­e und Geburtshil­fe.

Am Freitag gab es aber auch eine traurige Nachricht. Denn nach Angaben des RKI ist eine weitere Person infolge einer Covid-19-Erkrankung im Landkreis Landsberg gestorben (insgesamt 58 seit Beginn der Pandemie). Nach Angaben des Landratsam­ts handelte es sich um einen betagten Menschen mit Vorerkrank­ungen. Derzeit werden neun Covid-19-Patienten im Klinikum behandelt, zwei von ihnen auf der Intensivst­ation, eine Person muss künstlich beatmet werden.

Im Vergleich zum Donnerstag sind 17 neue Infektions­fälle dazugekomm­en. Doch die wirken sich bislang noch nicht negativ auf die Sieben-Tage-Inzidenz aus.

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Foto: Jordan Im Landkreis werden die Kontaktbe‰ schränkung­en gelockert.

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