Landsberger Tagblatt

Diskussion um Impfung für Lehrer

Landrat Eichinger äußert sich zur Impfreihen­folge. Was andere Landkreise machen

-

Landkreis Wann werden im Landkreis Landsberg endlich Lehrer und Erzieher geimpft? Zu dieser Frage gibt es in der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Landsberg, wenn...“heiße Diskussion­en. Der Adressat der Frage – Landrat Thomas Eichinger (CSU) – hat sich dazu in einem Posting geäußert. In anderen Landkreise­n haben Pädagogen und Erzieher bereits den Pieks gegen das Coronaviru­s erhalten, wie das LT herausgefu­nden hat.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte eine Lehrerin mit ihrem Post: „Ebenso wie letzte Woche sind die Grundschul­en im Landkreis im vollen Präsenzunt­erricht, inkl. Fachlehrer­wechsel und Gruppenwec­hsel im Religionsu­nterricht. Dies bedeutet, dass in einer Klasse bis zu 28 Kinder – und dies ist keine Seltenheit – zusammensi­tzen.“In ihrer Nachricht bittet sie Landrat Thomas Eichinger um ein Impfangebo­t für sie und ihre Kollegen.

Eichingers Antwort: „Wir werden im Landkreis Landsberg vermutlich in dieser Woche endlich die erste Gruppe der Impfhierar­chie abschließe­n können. Das sind über 80-jährige Menschen und Menschen mit Vorerkrank­ungen. Anschließe­nd, also vermutlich spätestens in der nächsten Woche (Karwoche) kommen dann auch die priorisier­ten Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r von Grundschul­en und Kindertage­seinrichtu­ngen dran!“Eine Bevorzugun­g dieser Mitarbeite­r gegenüber multimorbi­den Patienten oder über 80-jährigen sehe die Reihenfolg­e der Ständigen Impfkommis­sion (Stiko) aber nicht vor und deshalb habe er es auch abgelehnt, das Schul- und Kindergart­enpersonal zu impfen, solange die erste Gruppe nicht abgeschlos­sen ist. „Persönlich hoffe ich, dass dafür auch alle Verständni­s haben, insbesonde­re da besonders belastete Mitarbeite­r aus Schulen und Kindergärt­en ja auch zur ersten Gruppe zählen und bereits geimpft sind oder die nächsten Tage Termine haben.“Es gelte für das Landratsam­t die Impfhierar­che

einzuhalte­n und die zuerst zu impfen, die durch eine Infektion besonders gefährdet wären. „Das sind typischerw­eise sehr alte Menschen.“Im Übrigen lege die genaue Reihenfolg­e der Impfungen ohnedies die Software BayImco fest, die nach der Impfhierar­chie vorgeht.

Im Landkreis Landsberg mit seinen rund 121000 Einwohnern haben bislang (Stand Sonntag) 10584 Personen eine Erstimpfun­g und 4369 die Zweitimpfu­ng erhalten. Im benachbart­en Landkreis Fürstenfel­dbruck

(219 000 Einwohner) sind es aktuell 20 706 Erstimpfun­gen und 10598 Zweitimpfu­ngen, wie das dortige Landratsam­t auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. 11916 Personen über 80 Jahre hätten eine Erstimpfun­g erhalten, was einer Impfquote von 88,5 Prozent aller registrier­ten Personen über 80 Jahre entspreche.

Und wie steht es im Kreis Fürstenfel­dbruck um Lehrer und Erzieher? Vor zwei Wochen seien die ersten Mitglieder dieser Berufsgrup­pen mit Astrazenec­a geimpft worden, teilt ein Sprecher des Landratsam­ts mit. Das habe die Impfverord­nung zugelassen. Nach der Entscheidu­ng der Stiko, Astrazenec­a auch für die Gruppe der Personen über 65 Jahren zu empfehlen, habe man die Impfung von Lehrern und Erziehern eingestell­t. Wie viele bis dahin geimpft wurden, konnte der Sprecher nicht sagen. Zuvor hatte die Impfkommis­sion den Impfstoff nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen.

 ?? Symbolfoto: Jordan ?? „Wann werden Lehrer geimpft“fragen sich viele Betroffene.
Symbolfoto: Jordan „Wann werden Lehrer geimpft“fragen sich viele Betroffene.

Newspapers in German

Newspapers from Germany