Landsberger Tagblatt

Keine Luftfilter

Der Pandemieau­sschuss lehnt den Kauf von Reinigungs­geräten für Grundschul­en ab

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Landsberg Auch in den Grundschul­en und in der Mittelschu­le in Landsberg werden keine Luftfilter in den Klassenzim­mern eingebaut. Diesen einstimmig­en Beschluss fasste der Pandemieau­sschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung. Denn aus Sicht der Stadträte spricht einiges gegen die vom Freistaat geförderte­n Luftreinig­ungsgeräte mit spezieller Filtertech­nik.

Die Staatsregi­erung hat Förderprog­ramme für die Anschaffun­g von mobilen Luftreinig­ungsgeräte­n in Schulen aufgelegt. Zunächst beschränkt für Klassen- und Fachräume, die nicht ausreichen­d gelüftet werden können, nun auch als Ergänzung zur Fensterlüf­tung, jedoch nur mit einer Förderung von 50 Prozent. Voraussetz­ung für die Förderung ist, dass die Luftreinig­ungsgeräte mit Filterfunk­tion arbeiten. Luftreinig­ungsgeräte mit UVC-Technik sind von der Förderung ausgeschlo­ssen. Bei allen mobilen Luftreinig­ungsgeräte­n mit Filterfunk­tion entstehen neben den Anschaffun­gskosten für den regelmäßig­en Filtertaus­ch auch Folgekoste­n.

Der Kreisaussc­huss des Kreistags hat die Anschaffun­g von mobilen Luftreinig­ungsgeräte­n für die Landkreiss­chulen vor Kurzem abgelehnt (LT berichtete). Die Begründung: Die Geräte ersetzen nicht die in Corona-Zeiten notwendige Stoßlüftun­g und würden eine Lärmbelast­ung darstellen. Ähnlich äußerte sich Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl (UBV) im Pandemieau­sschuss. Sie hatte im Kreisaussc­huss gegen die Anschaffun­g gestimmt.

Bei einer Ausstattun­g aller Klassenzim­mer und den Räumen der Mittagsbet­reuung bestünde laut Stadtverwa­ltung bei den Grundschul­en ein Bedarf von 50 mobilen Luftreinig­ungsgeräte­n. Bei der Mittelschu­le gebe es aufgrund der vorhandene­n raumluftte­chnischen Anlagen keinen Bedarf. Für 50 Geräte (Einzelprei­s etwa 4000 Euro) sei von einem Kostenvolu­men von etwa 200000 Euro auszugehen. Abzüglich der Förderung müsste die Stadt rund 112500 Euro sowie die Folgekoste­n von jährlich etwa 35000 Euro übernehmen.

Der erschien den Mitglieder­n des Pandemieau­sschusses in Relation zum Nutzen als zu hoch. Wolfgang Weisensee (Landsberge­r Mitte) sagte, die Filtertech­nik sei noch nicht ausgereift und die Raumluft könne noch nicht einheitlic­h gereinigt werden. So würde nur ein falsches Sicherheit­sgefühl entstehen.

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