Futuristische Schutzmasken
Um sich vor Infektionen zu schützen, erhalten Mitarbeiter des Landsberger Klinikums neue Ausrüstung. Wie die Helme funktionieren
Landsberg Futuristisch sehen sie aus, die neuen GebläseatemschutzHelme, die das Klinikum Landsberg nun für alle Mitarbeiter im Einsatz hat, die in den infektiösen Bereichen arbeiten. Der Gebläseatemschutz sei eine hochwirksame Schutzmaßnahme, die nun vor dem erwarteten Anstieg der Patientenzahlen und den Infektionen mit den CoronavirusVarianten besonders wichtig sei.
Die Anschaffung dieser speziellen Schutzausrüstung wurde nach einer Gefährdungsbeurteilung durch die Abteilung Arbeitsschutz des Klinikums veranlasst, teilt Klinik-Pressesprecherin Regina Miller mit. Nach den ersten Testläufen hätten die Mitarbeiter begeistert vom Einsatz des Gebläseatemschutzes berichtet. Der Tragekomfort werde als sehr angenehm empfunden, die Sicht sei sehr gut.
Besonders wichtig: Die Mitarbeiter sind (und fühlen sich) weitaus besser geschützt. Deswegen, so berichtet Klinikum-Vorstand Marco Woedl, werden noch mindestens 30 weitere dieser GebläseatemschutzHelme erworben. „Der Schutz der Mitarbeiter und Patienten hat höchste Priorität“, so Woedl.
Und was ist nun der Unterschied zwischen den gewöhnlichen FFP2-Masken und dem Gebläseatemschutz, kurz GAS? „Theoretisch, technisch und abhängig vom eingesetzten Filter besteht kein Unterschied in der Filterleistung zwischen FFP2-Maske und Gebläseatemschutz. In der Praxis ist der Unterschied aber gravierend“, sagt Betriebsarzt Dr. Til Berger. Denn in der Praxis biete der GAS nahezu 100 Prozent Schutz, während die FFP2-Maske oft keinen ausreichenden Schutz biete.
Ursache dafür ist laut Berger die Anwendung: „Während man sich bei der FFP2-Maske bemühen muss, um keinen Fehler zu machen, müsste man sich beim GAS bemühen, um einen Fehler zu machen“. Die Masken des GAS seien ein vollständiger Gesichts- beziehungsweise Kopfschutz, bei der FFP2-Maske müssten zusätzlich Visier und Haube korrekt aufgezogen werden. Der
Auch bei Bewegung bleibt der Atemschutz dicht
GAS werde automatisch korrekt und dicht aufgesetzt, der Luftstrom von innen nach außen stelle sicher, dass keine Aerosole eindringen können, selbst Barthaar störe nicht den Dichtsitz, und auch bei Bewegung bleibt der Gebläseatemschutz dicht.
Für einen korrekten Sitz der FFP2-Maske müssten laut Pressemeldung des Klinikums indes diverse Voraussetzungen erfüllt sein: Die Größe und Form der Maske muss laut Berger zum Gesicht passen, der Druck durch die Gummibänder müsse ausreichend stark sein, es dürfe kein Bart getragen werden, die Maske müsse korrekt anmodelliert werden, das Gesicht dürfe sich möglichst nicht bewegen.
Durch den fehlenden Atemwegswiderstand und den angenehmen kühlenden Luftzug werde der GAS von den Mitarbeitern gerne getragen. „Die Mitarbeiter sind leistungsfähiger“, sagt Til Berger. Zudem sehe der Patient ein Gesicht, statt eine vermummte Person, es bestehe kein Atemwegswiderstand und dadurch auch keine körperliche Erschöpfung und keine Tragezeitbegrenzung. Falls erforderlich, könne die Filterleistung durch Einsatz stärkerer Filter jederzeit erhöht werden, ohne den Träger stärker zu beeinträchtigen.