Gemeinschaftshaus und Bauland im Fokus
Reichlings Bürgermeister spricht im LT über Projekte und ein Ärgernis
Reichling Es sind vor allem die bereits laufenden Projekte, in die die Gemeinde Reichling dieses Jahr investiert. Allen voran das Dorfgemeinschaftshaus: Den ganzen Winter über war Pause auf der Großbaustelle im Ortsteil Ludenhausen – doch im April geht es wieder weiter mit dem Umbau und der Sanierung des ehemaligen „Happergers“. Der frühere Gasthof soll, wie berichtet, zu einem Ort werden, an dem einerseits Veranstaltungen stattfinden können und zugleich die Vereine eine neue Heimat finden.
Im April soll es mit den Elektroinstallationen sowie mit Sanitär und Heizung weitergehen. „Außerdem sind die Ausschreibungen für die Verputzer und Trockenbauer fällig“, blickt Bürgermeister Johannes Leis voraus. Mit dem bisherigen Bauverlauf zeigt sich Leis zufrieden. Die Fertigstellung sei für Frühjahr nächsten Jahres geplant.
Erst ganz am Anfang steht die Gemeinde dagegen mit der Ausweisung von neuen Gewerbeflächen. Das neue Bauland soll im Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „Eggarten“in Richtung Norden entstehen. „Wir sind gerade erst bei den Verhandlungen und beim Flächenankauf“, erläutert der Bürgermeister. Der Bedarf sei gegeben, ist er überzeugt: Es hätten schon mehrere Unternehmen aus der Gemeinde
angefragt, lässt Leis durchblicken.
Im Baugebiet am Kinsfeld ist die Gemeinde schon weiter und steckt schon mitten in den Planungen. Es sollen zum einen neue Bauplätze ausgewiesen werden, zum anderen entsteht dort ein zweites Mehrgenerationenhaus. Das erste, das ein Investor nach dem Konzept „Alt und Jung unter einem Dach“errichtet hatte, war vor einigen Jahren gebaut worden. Das neue Mehrgenerationenhaus wird von demselben Investor
geplant. Was die Schaffung der neuen Bauplätze am Kinsfeld angeht, will die Gemeinde aber noch die Kosten senken. Nach derzeitigen Planungen würde der Selbstkostenpreis für einen Quadratmeter nämlich 350 Euro betragen. Diesen Preis will die Gemeinde ihren bauwilligen Bürgern aber nicht zumuten: „Das geht natürlich nicht“, meint Leis.
Was die allgemeinen Gemeindefinanzen betrifft, so kam Reichling im vergangenen Jahr ganz gut über die
Corona-Krise hinweg: „Wir haben im vergangenen Jahr einiges geleistet“, so der Bürgermeister. „Trotz Corona, dem Wegbrechen geplanter Einnahmen und zusätzlicher ungeplanter Ausgaben konnten wir durch Einsparungen mit einer positiven Bilanz aus dem vergangenen Jahr gehen“, so Leis. „Anstelle von circa 550 000 Euro Zuführung in die Rücklagen waren dies aus gegebenem Anlass nur etwa 75000 Euro. Allerdings sind wir dank eines Corona-Zuschusses vom Freistaat in Höhe von rund 120 000 Euro mit einem Plus aus diesem turbulenten Haushaltsjahr gegangen.“
Wenig erfreulich waren aus Sicht des Bürgermeisters hingegen die Ereignisse rund um den Corona-Ausbruch vor einem Monat im Kindergarten Reichling (das LT berichtete).
Johannes Leis will gegensteuern
Er ärgerte sich vor allem über einzelne Kommentare zur Bundeswehr, die bei den Tests zur Unterstützung eingesetzt worden war. Johannes Leis will gegensteuern und möchte Soldaten in den Kindergarten einladen oder schlägt alternativ den Besuch einer Gruppe der Einrichtung bei der Bundeswehr vor.