Lehnen viele AstraZeneca ab?
Mögliche Nebenwirkungen und Todesfälle haben das Vakzin in Verruf gebracht. Wie es in der Region mit dem Impfen vorangeht und wie viele Termine abgesagt werden
Augsburg/München Über zwei Millionen Corona-Impfungen sind Stand Freitag nun insgesamt in Bayern verabreicht worden. Die meisten von ihnen fanden in den Impfzentren des Freistaats statt. Diese waren erst vor etwa einer Woche vom Impfstopp für das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca betroffen gewesen. Es hatte mehrere teils sogar tödliche Fälle von Hirnvenenthrombosen gegeben, die nach der Impfung aufgetreten waren. Erst nachdem die Europäische Arzneimittelagentur EMA das Produkt als unbedenklich wieder freigegeben hatte, wurde weitergeimpft. Doch wollte dann überhaupt noch jemand dieses Mittel verabreicht bekommen? Hatte es doch ohnehin von Anfang an mit einem schlechteren Ruf als die Konkurrenzpräparate von Biontech und Moderna zu kämpfen.
„Ja, es hat zunächst tatsächlich Terminabsagen gegeben“, sagt Gregor Blumtritt, Ärztlicher Leiter der Impfzentren in Kaufbeuren und Marktoberdorf. Absagen, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Angst vor Hirnvenenthrombosen zurückzuführen seien. Doch in den beiden Impfzentren habe das nach der Wiederzulassung nicht dazu geführt, dass der Betrieb lahmgelegt wurde und sich der Impfstoff von AstraZeneca sozusagen stapelte. „Das System funktioniert ja etwas anders, als man sich das vielleicht vorstellt“, erläutert Blumtritt.
Wer sich online meldet, bekommt einen Terminvorschlag und erhält schon die Information, welchen Impfstoff er erhalten wird. „Das erkennt der Impfwillige aber auch daran, welcher Folgetermin ihm gleich ebenfalls genannt wird – ob nach sechs oder zwölf Wochen.“Bei AstraZeneca wird die Zweitimpfung nach gut drei Monaten anberaumt, bei den beiden anderen Herstellern sind es sechs Wochen. „Wer das Mittel von AstraZeneca nicht will, bestätigt den vorgeschlagenen Termin dann erst gar nicht.“Und fällt im Online-Meldesystem sozusagen heraus. Doch das merke man in den Impfzentren nicht. „Weil dann im System sofort der nächste Impfwillige nachrückt.“
Und so kam es, dass nach der Freigabe von AstraZeneca wieder bis zu je 300 Impfungen in Kaufbeuren und Marktoberdorf vorgenommen wurden, erklärt Blumtritt. Bei den vielen Älteren, die etwa von mobilen Impfteams daheim aufge