Landsberger Tagblatt

In Igling starten zwei Millionenp­rojekte

Im Haushalt für 2021 plant die Gemeinde einen großen Kredit ein

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Igling Es sei ein sehr wichtiger Haushalt, erklärte Iglings Bürgermeis­ter Günter Först, bevor Kämmerer Otto Lichtblau in der jüngsten Gemeindera­tssitzung das Zahlenwerk vorstellte. Schnell wurde deutlich, was Först damit meinte.

Für die Verwirklic­hung von drei großen kommunalen Projekten hat der Gemeindera­t Igling in der Vergangenh­eit die rechtliche­n Voraussetz­ungen geschaffen. Diese sollen jetzt baulich umgesetzt werden – was sich im aktuellen Haushalt und auch in denen der Folgejahre niederschl­ägt.

Das erste der Bauvorhabe­n ist die Tagespfleg­e im Ostteil des ehemaligen Unteriglin­ger Pfarrhofs. In den Räumen, für die die Gemeinde das Erbbaurech­t besitzt, befindet sich seit fast drei Jahren der ambulante Pflegedien­st Kauth berichtete). Für die Sanierung – die Arbeiten sind seit Wochen in vollem Gang – sind 360000 Euro in den Haushalt 2021 eingestell­t. Die Gemeinde kann dabei mit etwas über 200000 Euro an Zuschüssen rechnen.

Die zweite, weit umfangreic­here Baustelle wird die Erweiterun­g der Kindertage­sstätte um drei zusätzlich­e Krippengru­ppen plus dringend notwendige Nebenräume für den bestehende­n Teil sein. Dafür sind insgesamt 2,8 Millionen Euro angesetzt, im laufenden Jahr sind es 400000 Euro. Der Rest wird voraussich­tlich im kommenden Jahr fällig. Die Fördermitt­el in Höhe von 1,3 Millionen Euro sind im nächsten und übernächst­en Jahr eingeplant.

Das dritte Projekt ist ein Gebäude mit zwölf Wohneinhei­ten, das die Gemeinde im Rahmen des Förderprog­ramms Wohnpakt Bayern errichtet. Von den Gesamtkost­en in Höhe von 3,3 Millionen Euro finden sich im Haushalt 2021 2,5 Millionen Euro, der Rest ist 2022 eingestell­t. Ein Drittel der Fördermitt­el über 1,14 Millionen Euro wird heuer erwartet. Um das alles stemmen und den Vermögensh­aushalt ausgleiche­n zu können, ist die Aufnahme von Krediten vorgesehen. Ob die veranschla­gten gut sechs Millionen Euro in Anspruch genommen werden müssen, ist aber noch nicht absehbar.

Bedauerlic­h ist laut Kämmerer Lichtblau, dass der Verwaltung­shaushalt mit einer Finanzspri­tze aus dem Vermögensh­aushalt ausgeglich­en werden muss. Gründe für die Zuführung in Höhe von 270000 Euro seien vor allem der Straßenund

Feldwegeun­terhalt. Der Verwaltung­shaushalt umfasst dieses Jahr 5,64 Millionen Euro. Die größten Ausgaben sind Umlagen: Schulverba­nd 250000 Euro, Verwaltung­sgemeinsch­aft 420000 Euro, Kreis 1,3 Millionen Euro. Weitere Großposten sind der Straßenunt­erhalt (550 000 Euro) und die Kindertage­seinrichtu­ng (600000 Euro).

Für die Finanzieru­ng stehen die Steuereinn­ahmen zur Verfügung: Der Einkommens­teuerantei­l beträgt 1,6 Millionen Euro, die Gewerbeste­uer 800000 Euro, Grund- und Umsatzsteu­er zusammen 640000 Euro. Außerdem rechnet Igling mit 620000 Euro Schlüsselz­uweisung. Der Vermögensh­aushalt schließt mit 9,4 Millionen Euro. Größte Ausgaben sind neben den Bauprojekt­en Baulandkäu­fe und -erschließu­ngen. So ist Grunderwer­b für Wohnbau und Gewerbe in Höhe von insgesamt knapp 2,4 Millionen Euro geplant, für dessen Erschließu­ng weitere 1,5 Millionen Euro. Beim Einzelplan Straßenbau wurde unter anderem die Hauptstraß­e Holzhausen (1,9 Millionen Euro) aus dem Haushalt 2020 übernommen. Ausgeglich­en wird der Vermögensh­alt mit dem geplanten Verkauf von Bauland und Gewerbegru­nd für eine Million Euro. Deutlich gewichtige­r sind allerdings die

Ein Teil der Fördermitt­el wird heuer erwartet

Rücklagene­ntnahme in Höhe von 1,2 Millionen und die Kreditaufn­ahme von 6,2 Millionen Euro.

Die Grundsteue­r A und B liegt weiter bei 350 Prozent, die Gewerbeste­uer bleibt stabil bei 360 Prozent. Der Schuldenst­and der Gemeinde liegt bei 1,4 Millionen Euro, könnte sich aber auf 7,5 Millionen Euro erhöhen, wenn alle eingestell­ten Kredite bis zum Jahresende ausgeschöp­ft werden.

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Archivfoto: Thorsten Jordan Der Unteriglin­ger Pfarrhof zählt zu den Großprojek­ten der Gemeinde Igling in diesem Jahr.

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