Digitale Gottesdienste sind die richtige Entscheidung
Zum Artikel „Das Unverständnis ist groß“vom 24. März:
Stadtpfarrer Gregory Herzel möchte ich auch als praktizierender und aktiver Katholik herzlich für seine Entscheidung danken, die Ostergottesdienste virtuell stattfinden zu lassen. Ich kann nur hoffen, dass diese mutige, aber richtige Entscheidung nicht durch eine gegenteilige Anweisung aus dem Bistum aufgehoben werden muss.
Es ist überhaupt nicht zu bestreiten, dass die Freiheit der Religionsausübung ein hohes Gut ist, wie es der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz formuliert hat. Das besagt aber nicht, dass alle möglichen Formen von Gottesdiensten immer und zu jeder Zeit sinnvoll sind. Auch wenn gerade an Ostern Gläubige die an diesem Fest praktizierte Liturgie in ihrer Kirche vermissen werden, halte ich die Bitte der Politik im Interesse der Gesundheit aller für durchaus angebracht. Es dürfte außer Frage stehen, dass die Verringerung von Kontakten ein entscheidender Schritt gegen die Ausbreitung des Coronavirus darstellt.
So stellt die Umsetzung diese Bitten mit Sicherheit keine Herabsetzung des christlichen Glaubens dar, wie es nun wohl von einigen behauptet werden wird. Wenn die Bitten von Bund und Ländern bei den Kirchen auf Unverständnis stoßen, dann kann ich diese Reaktion der Kirchen beim besten Willen wirklich nicht nachvollziehen.
Rainer Schwarzer, Stoffen