Auf einmal sieht man den See wieder
Entlang des St. Albaner Seeufers tut sich einiges: Beim Campingplatz wird gebaut und das ehemalige Seglergelände bietet nun ganz andere Perspektiven
Dießen Wer sich in diesen Tagen zu einem österlichen Spaziergang ans Ammerseeufer zwischen Dießen und Bierdorf aufmacht, wird gegenüber dem vergangenen Jahr einige Veränderungen feststellen. Rund um das Seerestaurant hat sich einiges getan beziehungsweise tut sich einiges. Die augenfälligsten Veränderungen zeigen sich an einem langjährigen Zankapfel: dem ehemaligen Campingplatz und Gelände der Segelgemeinschaft (SGA) südlich des Seerestaurants.
Am letzten Tag der Amtszeit des früheren Bürgermeisters Herbert Kirsch im April 2020 hatte die Gemeinde das etwa 8700 Quadratmeter große Seegrundstück von der Stadt Augsburg gekauft, um dort einen freien Seezugang zu schaffen. Bis zum vergangenen Winter war das Gelände noch gegen die Blicke von Spaziergängern und Radfahrern auf dem Seeweg-Süd dicht mit Zaun und Gehölzen abgeschirmt. Nun kann man vom Weg aus das weite Blau des Ammersees erblicken. Vor dem 1. März war dort der Bauhof in Aktion getreten: „Der alte Zaun und die Sträucher wurden beseitigt“, berichtet Bürgermeisterin Sandra Perzul. Durch den Rückschnitt ergeben sich für die Fußgänger nun Blickachsen zum See oder sie können ohne Hindernisse einen Schlenker ans Wasser unternehmen. Allerdings: Das Erscheinungsbild der gemeindlichen Grünfläche lässt sich noch verbessern, wie auch die Bürgermeisterin andeutet: „Im Rahmen der Beseitigung der Wohnwagen hat die SGA schon etwas aufgeräumt. In Kürze ist noch ein Termin für die weiteren Schritte mit der SGA geplant, um zu klären, was zusätzlich beseitigt und verändert werden soll. Dann geht es auch um die übrigen vorhandenen Einbauten.“
Zu weitergehenden Umgestaltungsmaßnahmen hält sich Perzul noch bedeckt: Da müssten erst das Gespräch mit der SGA und die Entscheidungen des Gemeinderats abgewartet werden. Aktuell gehe es darum, „das Gelände freizuräumen und für die öffentliche Nutzung etwas herzurichten, damit das Gelände in den kommenden Monaten frei zugänglich wird“.
Um einiges konkreter ist die Beschlusslage des Gemeinderats zum Parken an den Bädern in St. Alban und Riederau. Wie berichtet, sollen an den dortigen Parkplätzen ab 1. April Gebühren verlangt werden. Anders als vergangenen Jahr wird es dabei auch bleiben: „Die Parkscheinautomaten werden am Mittwoch von der Firma Bremicker Verkehrstechnik aufgestellt und in Betrieb genommen. Auch das Bezahlen
mit unserem Handy-Parkanbieter ParkNow wird zum 1. April eingerichtet“, kündigt Perzul an.
85000 Euro sind im Haushalt vorhanden, um die Parkraumbewirtschaftung, wie es im Amtsdeutsch heißt, in Riederau und St. Alban einzurichten. Bis wann die Investition durch die Gebühren refinanziert ist, könne man erst am
Ende des ersten Jahres sagen, erklärt die Bürgermeisterin.
Erd- und Landschaftsbauarbeiten sind seit einigen Monaten beim Campingplatz nördlich des Seerestaurants im Gang. Über 200000 Euro investiert dort der Landkreis, berichtet der Sprecher des Landratsamts, Wolfgang Müller, auf LTNachfrage: „Es werden die Stellplätze zwischen dem Seerestaurant und dem Bootshaus ertüchtigt beziehungsweise nach den Vorgaben des Bebauungsplans errichtet. Der Bestandscampingplatz wird auch ertüchtigt, da die Stellplatzflächen in einem desolaten Zustand waren. Der Boden musste ausgetauscht und nach den heutigen Anforderungen errichtet werden. Die Wege mussten verbreitert werden. Die Stellflächen erhalten einen Schotterrasen und keinen Humus mehr. So soll verhindert werden, dass die Stellflächen durch die Wohnmobile wieder beschädigt werden. Die Arbeiten werden nächste Woche beendet sein, sodass ein Betrieb ab 1. April möglich wäre.“Dazu dürfte es freilich wegen der aktuellen CoronaBeschränkungen nicht kommen.
In Richtung Norden wird der Platz erweitert. Dort entstehen 15 Stellplätze. Es handle sich um eine Ersatzfläche für die im Süden weggefallenen Flächen, insgesamt können somit 39 Wohnwagen oder Wohnmobile abgestellt werden.
Der Campingplatz rutscht etwas nach Norden