Landsberger Tagblatt

Bunte Farbtupfer in der Corona‰Tristesse

In Schwabhaus­en und Obermeitin­gen strahlen die bunt geschmückt­en Osterbrunn­en. Wegen der Pandemie und der Kontaktbes­chränkunge­n arbeiten die fleißigen Helferinne­n diesmal sogar im Homeoffice

- VON MARGIT MESSELHÄUS­ER

Landkreis Im vergangene­n Jahr musste man in Schwabhaus­en und Obermeitin­gen auf den schön geschmückt­en Osterbrunn­en verzichten – nicht so in diesem. Allerdings war es angesichts der bestimmend­en Corona-Regeln nicht einfach, die Kunstwerke zu fertigen. Aber die Mitglieder der jeweiligen Obst- und Gartenbauv­ereine zeigten sich erfinderis­ch.

Es war eine „schnelle Aktion“, sagt Marion Schreiner, die Vorsitzend­e des Obst- und Gartenbauv­ereins in Obermeitin­gen. Und die sorgte sogar dafür, dass der Brunnen bereits pünktlich zum Palmsonnta­g in vollem Glanz erstrahlte.

Das war auch deshalb möglich, weil die bunten Eierketten bereits vorhanden waren. „Die langen Girlanden haben wir schon vor ein paar Jahren aufgefädel­t“, erzählt Marion Schreiner. Aber die Krone, von der die Ketten dann abgehen, musste natürlich noch gestaltet werden. Und damit alles auch richtig hübsch aussieht, wurden noch schnell Stiefmütte­rchen organisier­t, um die Blumenkäst­en zu bepflanzen.

„Im vergangene­n Jahr waren die Beschränku­ngen wegen Corona ja noch strenger, da mussten wir drauf verzichten“, blickt die Vorsitzend­e des Obst- und Gartenbauv­ereins zurück. „In diesem Jahr wollten wir aber in dieser tristen Zeit für einen Farbtupfer, einen Lichtblick sorgen.“Und das gelang trotz der geltenden Kontaktbes­chränkunge­n, die natürlich eingehalte­n wurden.

In Schwabhaus­en hatte man sich deshalb ins „Homeoffice“zurückgezo­gen, wie Marianne Maier, Mitglied beim dortigen Obst- und Gartenbauv­erein,

Frischer Tannenduft ist in der Scheune

mit einem Schmunzeln erzählt. Schon seit Jahren kümmert sie sich mit ihrer Helferscha­r darum, dass auch der Brunnen im Weiler Ortsteil an Ostern glänzt.

Dort wurden die Girlanden aus Tannenzwei­gen gebunden, die dann um die Krone gewunden werden. „Zwei von unseren Damen haben die Zweige dafür vorgeschni­tten“, berichtet sie. Wie lange genau es diesen Brauch bereits gibt, kann sie – wie auch ihre „Kollegin“in Obermeitin­gen – gar nicht genau sagen. „Ich weiß nur, dass ein Bürger es mal in Franken gesehen hat und dann eine Krone aus Metall anfertigen ließ und so für den ersten Osterbrunn­en bei uns sorgte.“

Nachdem der Mann gestorben sei, sei die Krone eine Zeit lang un

im Stall gehangen – bis die Mitglieder des Obst- und Gartenbauv­ereins aktiv wurden. „So gegen 2000 haben wir dann wieder angefangen, den Osterbrunn­en zu schmücken“, sagt Marianne Maier.

Zunächst hatte man die Eierketten aufgefädel­t – wie in Obermeitin­gen auch, werden Plastikeie­r verwendet, denn diese müssen doch einiges aushalten. „Schnee hatten wir auch schon mehrmals und hin und wieder müssen wir welche austausche­n“, so die Organisato­rin. Dabei werden in Schwabhaus­en „einfach bunte Eier“verwendet.

Bis der Schmuck aber komplett fertig ist, dauert es natürlich seine Zeit. In diesem Jahr nutzen die Frauen den ehemaligen Stall von Maier für die letzten Arbeiten. „Da können wir gut Abstand halten und sind doch vor schlechtem Wetter, wenn es welches gäbe, geschützt.“Denn das zählte auch zu den Erfahrunge­n, der Osterbrunn­en-Gestalbenu­tzt ter: Schon oft war es bitterkalt und die Finger litten arg.

Doch die Arbeit lohnt sich. „Die strahlende­n Kinderauge­n sind einfach schön zu sehen“, sagt Marianne Maier. Und an ein Ereignis erinnert sie sich besonders gern zurück. „Ein Ehepaar aus München hat uns sogar einen Brief geschriebe­n, weil ihm der Osterbrunn­en so gut gefallen hat.“

Eigentlich war es auch immer Brauch, dass man sich nach getaner

Arbeit noch zu Kaffee und Kuchen zusammenge­setzt hat – das ist wegen der Pandemie in diesem Jahr nicht möglich. „Aber wir haben einen sehr guten Pizzabäcke­r im Ort. Da gibt es für die Helferinne­n dann Pizza, die kann sich dann jede mit nach Hause nehmen“, erklärt Maier.

Auch wenn Corona alles anders macht – ein bisschen was bleibt also doch so wie in der Zeit vor der Pandemie.

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 ?? Fotos: Leitenstor­fer/Messelhäus­er/Jacob ?? Der Osterbrunn­en in Schwabhaus­en strahlt in der Sonne (oben), geschmückt haben ihn (links unten, von links) mit vielen anderen Helferinne­n Augusta Turba und Marianne Maier. Auch in Obermeitin­gen gibt es in diesem Jahr einen Osterbrunn­en – nach getaner Arbeit freuen sich (unten rechts, von links) Angelika Steininger, Maria Schmid und Marion Schreiner.
Fotos: Leitenstor­fer/Messelhäus­er/Jacob Der Osterbrunn­en in Schwabhaus­en strahlt in der Sonne (oben), geschmückt haben ihn (links unten, von links) mit vielen anderen Helferinne­n Augusta Turba und Marianne Maier. Auch in Obermeitin­gen gibt es in diesem Jahr einen Osterbrunn­en – nach getaner Arbeit freuen sich (unten rechts, von links) Angelika Steininger, Maria Schmid und Marion Schreiner.
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