Landsberger Tagblatt

Der FC Bayern stürmt ins Verderben

Beim 2:3 gegen Paris St. Germain sind die Münchner überlegen, vergessen aber das Entscheide­nde

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

München Vor einer so schlechten wie enttäusche­nden Ausgangsla­ge für das Erreichen des Champions League-Halbfinale­s steht der FC Bayern mit dem 2:3 (1:2) vom Mittwochab­end gegen Paris Saint-Germain. Das Duell stand allein durch den weißen Flockenwir­bel und die Minustempe­raturen in München unter gänzlich anderen Vorzeichen als das letzte Aufeinande­rtreffen im Vorjahres-Finale von Lissabon.

Damals besiegelte der FC Bayern durch ein Tor von Kingsley Coman seinen Triumph auf europäisch­er Bühne, diesmal ließen die Franzosen ihre Muskeln spielen und setzten die Gastgeber im Viertelfin­alHinspiel gewaltig unter Druck. Mit drei Auswärtsto­ren durch einen Doppelschl­ag von Mbappé (3./68.) sowie einem Tor von Marquinhos (28.) können sie dem Rückspiel am Dienstag, 13. April, entspannte­r entgegen sehen als die Münchner. Für die trafen Coupo-Moting (37.) und Thomas Müller (60.). Bei den

Gastgebern war deutlich zu spüren, dass das schlagkräf­tige OffensivDu­o Robert Lewandowsk­i (Knieverlet­zung) und Serge Gnabry (Corona positiv) fehlte. Trainer Hansi Flick musste im Sturm erneut auf Eric Maxim Choupo-Moting bauen. In der Abwehr blieb für Jerome Boateng und Alphonso Davies vorerst nur die Bank, auf der linken Seite hatte sich Lucas Hernandez über die Bundesliga­partie gegen Leipzig auch nachhaltig für die Champions League empfohlen.

Die Bayern starteten flott, doch bevor sie sich überhaupt erst richtig sortiert hatten, stand es schon 0:1 (3.). Mit dem allererste­n Vorstoß der Franzosen strafte Neymar seine Kritiker Lügen. Er zog mit Vollgas durchs Mittelfeld und bediente den außen mitgelaufe­nen Mbappé so präzise, dass dieser am ausrutsche­nden Manuel Neuer vorbei sein siebtes Champions League-Tor erzielte. An diesem Dämpfer hatten die Bayern erst einmal zu knabbern.

Die Münchner hauten sich rein, um das Missgeschi­ck wieder auszubügel­n und hatten auch gute Chancen, aber ohne Lewandowsk­i fehlte der Killerinst­inkt.

Stattdesse­n folgte das nächste Erfolgserl­ebnis für Paris Saint-Germain. Wieder ließ sich die BayernAbwe­hr von Neymar überrumpel­n. Einen abgeblockt­en Ball schlug er mit Wucht in die Mitte auf Marquinhos, der unbedrängt von Süle zur 2:0-Führung (28.) erhöhte. Allerdings

musste der Pariser Kapitän danach ebenso angeschlag­en ausgewechs­elt werden wie kurze Zeit später Leon Goretzka. Kurz vor der Halbzeitpa­use wurden die BayernBemü­hungen dann doch noch belohnt. In eine Pavard-Flanke streckte Choupo-Moting formvollen­det seinen Kopf zum 1:2-Anschlusst­reffer (37.) entgegen.

In Punkto Effektivit­ät konnten sich die Bayern auch zu Beginn von Halbzeit zwei nicht steigern. So sehr sie sich auch mühten, es gelang einfach nicht. So musste es ein Standard richten. Ähnlich wie in Lissabon zirkelte Kimmich einen Freistoß in den Sechzehner, der den lauernden Thomas Müller erreichte - 2:2. Als es schon fast so schien, als könnten die Bayern Paris in den Griff bekommen, schlugen die Franzosen erneut zu. Angel die Maria servierte dem davonstürm­enden Kylian Mbappé direkt in den Lauf und der vollstreck­te durch die Beine von Boateng zum 3:2-Endstand so eiskalt wie die Außentempe­raturen. Bayern München Neuer – Pavard, Süle (42. Boateng), Alaba, Lucas Hernández – Kimmich, Goretzka (33. Davies) – L. Sané, T. Müller, Coman – Choupo‰Moting

Paris Navas – Dagba, Marquinhos (30. Herrera), P. Kimpembe, Diallo (46. Bakker) – Pereira, Gueye – di Maria (71. Kean), Neymar (90. Rafinha), Draxler – Mbappe Tore 0:1 Mbappe (3.), 0:2 Marquinhos (28.), 1:2 Choupo‰Moting (37.), 2:2 T. Müller (60.), 2:3 Mbappe (68.) Schiedsric­hter A. Lahoz (Spanien)

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Foto: Sven Hoppe, dpa Thomas Müller kann es nicht fassen. Wieder hat der FC Bayern eine Chance ausge‰ lassen. Am Ende verlieren die Münchner 2:3 gegen Paris.

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