Der FC Bayern stürmt ins Verderben
Beim 2:3 gegen Paris St. Germain sind die Münchner überlegen, vergessen aber das Entscheidende
München Vor einer so schlechten wie enttäuschenden Ausgangslage für das Erreichen des Champions League-Halbfinales steht der FC Bayern mit dem 2:3 (1:2) vom Mittwochabend gegen Paris Saint-Germain. Das Duell stand allein durch den weißen Flockenwirbel und die Minustemperaturen in München unter gänzlich anderen Vorzeichen als das letzte Aufeinandertreffen im Vorjahres-Finale von Lissabon.
Damals besiegelte der FC Bayern durch ein Tor von Kingsley Coman seinen Triumph auf europäischer Bühne, diesmal ließen die Franzosen ihre Muskeln spielen und setzten die Gastgeber im ViertelfinalHinspiel gewaltig unter Druck. Mit drei Auswärtstoren durch einen Doppelschlag von Mbappé (3./68.) sowie einem Tor von Marquinhos (28.) können sie dem Rückspiel am Dienstag, 13. April, entspannter entgegen sehen als die Münchner. Für die trafen Coupo-Moting (37.) und Thomas Müller (60.). Bei den
Gastgebern war deutlich zu spüren, dass das schlagkräftige OffensivDuo Robert Lewandowski (Knieverletzung) und Serge Gnabry (Corona positiv) fehlte. Trainer Hansi Flick musste im Sturm erneut auf Eric Maxim Choupo-Moting bauen. In der Abwehr blieb für Jerome Boateng und Alphonso Davies vorerst nur die Bank, auf der linken Seite hatte sich Lucas Hernandez über die Bundesligapartie gegen Leipzig auch nachhaltig für die Champions League empfohlen.
Die Bayern starteten flott, doch bevor sie sich überhaupt erst richtig sortiert hatten, stand es schon 0:1 (3.). Mit dem allerersten Vorstoß der Franzosen strafte Neymar seine Kritiker Lügen. Er zog mit Vollgas durchs Mittelfeld und bediente den außen mitgelaufenen Mbappé so präzise, dass dieser am ausrutschenden Manuel Neuer vorbei sein siebtes Champions League-Tor erzielte. An diesem Dämpfer hatten die Bayern erst einmal zu knabbern.
Die Münchner hauten sich rein, um das Missgeschick wieder auszubügeln und hatten auch gute Chancen, aber ohne Lewandowski fehlte der Killerinstinkt.
Stattdessen folgte das nächste Erfolgserlebnis für Paris Saint-Germain. Wieder ließ sich die BayernAbwehr von Neymar überrumpeln. Einen abgeblockten Ball schlug er mit Wucht in die Mitte auf Marquinhos, der unbedrängt von Süle zur 2:0-Führung (28.) erhöhte. Allerdings
musste der Pariser Kapitän danach ebenso angeschlagen ausgewechselt werden wie kurze Zeit später Leon Goretzka. Kurz vor der Halbzeitpause wurden die BayernBemühungen dann doch noch belohnt. In eine Pavard-Flanke streckte Choupo-Moting formvollendet seinen Kopf zum 1:2-Anschlusstreffer (37.) entgegen.
In Punkto Effektivität konnten sich die Bayern auch zu Beginn von Halbzeit zwei nicht steigern. So sehr sie sich auch mühten, es gelang einfach nicht. So musste es ein Standard richten. Ähnlich wie in Lissabon zirkelte Kimmich einen Freistoß in den Sechzehner, der den lauernden Thomas Müller erreichte - 2:2. Als es schon fast so schien, als könnten die Bayern Paris in den Griff bekommen, schlugen die Franzosen erneut zu. Angel die Maria servierte dem davonstürmenden Kylian Mbappé direkt in den Lauf und der vollstreckte durch die Beine von Boateng zum 3:2-Endstand so eiskalt wie die Außentemperaturen. Bayern München Neuer – Pavard, Süle (42. Boateng), Alaba, Lucas Hernández – Kimmich, Goretzka (33. Davies) – L. Sané, T. Müller, Coman – ChoupoMoting
Paris Navas – Dagba, Marquinhos (30. Herrera), P. Kimpembe, Diallo (46. Bakker) – Pereira, Gueye – di Maria (71. Kean), Neymar (90. Rafinha), Draxler – Mbappe Tore 0:1 Mbappe (3.), 0:2 Marquinhos (28.), 1:2 ChoupoMoting (37.), 2:2 T. Müller (60.), 2:3 Mbappe (68.) Schiedsrichter A. Lahoz (Spanien)