Landsberger Tagblatt

Jeder sollte für sich entscheide­n

- VON DOMINIK STENZEL redaktion@landsberge­r‰tagblatt.de

Eines scheint klar: Urlaub hätte sich nach den kräftezehr­enden vergangene­n Wochen und Monaten, mit so vielen Einschränk­ungen und Entbehrung­en, wohl jeder verdient. Doch es gehört auch zur Wahrheit, dass wir uns derzeit in der wohl schwierigs­ten Phase der Corona-Pandemie befinden. Das zeigt allein die Tatsache, dass das bayerische Kabinett die geplante Umsetzung der Modellregi­onen um zwei Wochen nach hinten verschoben hat. Ob gerade jetzt die richtige Zeit gekommen ist, in den Flieger nach Mallorca zu steigen, muss dennoch jeder für sich selbst entscheide­n.

Ein nicht unerheblic­her Teil der Menschen verbindet Mallorca vor allem mit dem Ballermann. Wenn der Name der Insel fällt, schießen sofort Bilder von Feierwütig­en in den Kopf, die dicht gedrängt an einem Strand Sangria aus einem Zehn-Liter-Eimer schlürfen. Man darf durchaus der Meinung sein, dass auf Reisen in der aktuellen Situation verzichtet werden sollte. Anfeindung­en und Beschimpfu­ngen – auch gegenüber Reisebüros, die um ihre Existenz kämpfen –, sind aber absolut fehl am Platz.

Wer nach Mallorca fliegt und für ein paar Tage die Sonne genießen will, macht aktuell nichts Verbotenes. Die Balearenin­sel ist kein Risikogebi­et, Tests stellen sicher, dass (hoffentlic­h) kein Corona-Infizierte­r im Flieger zurück nach München sitzt. Was hingegen nicht erlaubt ist: Private Feiern, die regelmäßig von der Polizei aufgelöst werden müssen. Diese tragen wohl eher zur Verbreitun­g des Virus bei.

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