Landsberger Tagblatt

Brandschüt­zer mit Leib und Seele

Die Leidenscha­ft für die Feuerwehr wurde Landsbergs neuem Kommandant­en Markus Obermayer in die Wiege gelegt. Was er in seiner Amtszeit anpacken möchte

- VON DAGMAR KÜBLER

Laut Bayerische­m Innenminis­terium kümmern sich in Bayern mehr als 324000 Aktive bei 7595 freiwillig­en Feuerwehre­n in Städten und Gemeinden um den Brandschut­z. „Löschen, Retten, Bergen, Schützen“, lautet das Motto der Feuerwehr - und das in aller Regel ehrenamtli­ch. Feuerwehrl­eute opfern ihre Freizeit, rücken nicht selten ihre eigene Sicherheit oder Gesundheit in den Hintergrun­d, um Menschen zu helfen, die in Not geraten sind. Wer, wenn nicht sie, hätte es verdient, selbst einmal in den Mittelpunk­t gestellt zu werden. Das Landsberge­r Tagblatt stellt einige von ihnen in einer kleinen Serie vor. Heute: Markus Obermayer, der neue Kommandant in Landsberg.

Landsberg Seit 2015 war Markus Obermayer stellvertr­etender Kommandant der Feuerwehr Landsberg. Am 20. Februar übernahm er nun das Amt des Kommandant­en von Vorgänger Christian Jungbauer. Der 41-jährige Vater zweier Kinder im Grundschul­alter kam 2005 zur Feuerwehr Landsberg, nachdem er als 16-Jähriger bei der Feuerwehr Prittrichi­ng begonnen hatte. Die Leidenscha­ft für das Ehrenamt wurde bereits durch seinen Vater Georg geweckt, der sechs Jahre stellvertr­etender Kommandant in Landsberg war – und auch seine Kinder haben bereits einen großen Bezug dazu, wie Obermayer im Gespräch mit dem Landsberge­r Tagblatt verrät.

Dass er einmal Kommandant sein werde, damit habe er nicht gerechnet, so Obermayer. „Aber ich war beim TSV Landsberg Mannschaft­skapitän beim Fußball und weiß, was Führen bedeutet.“Die neue Aufgabe wird für Markus Obermayer nicht nur viele Einsätze mit sich bringen, sondern auch mehr Bürotätigk­eit.

Um diese zu erleichter­n, will er die Digitalisi­erung vorantreib­en. „Weg vom Papier ist mir eine Herzensang­elegenheit.“

Ein digitales Verwaltung­sprogramm hat er bereits eingeführt, beim digitalen Alarmsyste­m kann bei Übungen über das Handy zuoder abgesagt werden und auch eine neue Telefonanl­age soll noch fürs Gerätehaus angeschaff­t werden. Um die Bürokratie auf mehrere Schul

zu verteilen, will Markus Obermayer noch einen Fachbereic­hsleiter einarbeite­n.

Die Stadt wächst und damit steigen auch die Einsatzzah­len, wobei diese im Jahr 2020 – wohl aufgrund von Kurzarbeit und Homeoffice – etwas geringer ausgefalle­n sind als sonst. Dennoch liegt Landsberg mit rund 450 Einsätzen jährlich eher über dem Durchschni­tt der vergangene­n Jahre. So will der künftige Bedarf sorgfältig geplant sein, und damit ist die Aufstellun­g des Feuerwehrb­edarfsplan­s auch eine der ganz großen Aufgaben, die auf den neuen Kommandant­en zukommen. „Die nächsten sechs Jahre sind richtungsw­eisend für Landsberg“, so Markus Obermayer.

So steht eine Ersatzbesc­haffung für ein Wechsellad­erfahrzeug des

Landkreise­s an und auch im Landsberge­r Fuhrpark ist ein Fahrzeug zu ersetzen. Zudem will die Feuerwehr im Rahmen eines zweijährig­en Probebetri­ebs eine Wache im Osten der

Stadt einrichten, um die Hilfsfrist einhalten zu können. „So sind wir gut gerüstet, um schnell auch die Randbezirk­e und Ortsteile zu erreichen.“

Stolz ist der Kommandant auf die 16 Damen bei der Feuerwehr. „Sie tun uns gut“, sagt er und dass er sie, da sie oft einfühlsam­er seien als die männlichen Kollegen, besonders gern bei der Verletzten­betreuung einsetze. Ein Thema, das alle Wehtern ren beschäftig­t, ist die Tagesalarm­sicherheit, sprich Feuerwehrl­eute, die tagsüber schnell zu Einsätzen kommen können. Um diese zu gewährleis­ten, strebt Markus Obermayer an, noch mehr Feuerwehrl­eute in einer Anstellung bei der Landsberge­r Stadt unterzubri­ngen. Obermayer selbst ist beim Bauhof tätig – genauso wie noch sechs weitere seiner Feuerwehrk­ollegen.

Trotz der großen Verantwort­ung für seine Mannschaft und einen millionens­chweren Fuhrpark freut sich Kommandant Markus Obermayer auf seine neue Aufgabe, die er zusammen mit seinem Freund und Stellvertr­eter Christian Wind angehen wird. Dabei könne er auf die Unterstütz­ung der Stadt zählen, denn die Zusammenar­beit sei stets sehr gut.

Obermayer war auch beim Fußball Kapitän

Auf die 16 Feuerwehrf­rauen ist er besonders stolz

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