Landsberger Tagblatt

Mal die Sauna in den Garten stellen

Die Corona-Krise macht erfinderis­ch. Christina und Julian Kalkschmid­t aus Penzing haben eine besondere Geschäftsi­dee, die in den außergewöh­nlichen Zeiten gut ankommt

- VON MARGIT MESSELHÄUS­ER

Penzing Was macht die große Fasssauna auf dem Anhänger? Im Penzinger Gewerbegeb­iet steht auf dem Parkplatz von Familie Kalkschmid­t daneben auch noch ein Whirlpool mit sprudelnd warmem Wasser. Aber nicht die Kalkschmid­ts gönnen sich dort eine „Corona-Auszeit“– sie bereiten alles für die nächsten Kunden vor. Seit Kurzem vermieten sie sowohl Sauna als auch „Hot Tub“– und so funktionie­rt es.

Christina Kalkschmid­t ist eigentlich leidenscha­ftliche Saunagänge­rin – seit Beginn der Corona-Pandemie geht das nicht mehr. Aber auch die Sauna im eigenen Haus gestaltete sich schwierige­r als erwartet. Die Corona-Pandemie sorgt nämlich nicht nur dafür, dass alle öffentlich­en Saunen zu sind – die Handwerker, die Saunen einbauen, sind alle ausgebucht. „Die Leute sind zu Hause und wollen sich etwas gönnen“, sagt Christina Kalkschmid­t –

Der Versuch lohnt sich

beispielsw­eise eine eigene Sauna im Haus. „Wir hätten erst Anfang nächsten Jahres einen Termin bekommen“, erzählt die Penzingeri­n.

Da entdeckte sie die Sauna zum Mieten. In der Nähe von Illertisse­n fand sie einen Händler, der Fasssaunen sowohl vermietet als auch verkauft. Eigentlich wollten sie ja selbst in die Sauna, doch dann entschloss­en sie sich, ebenfalls eine Sauna und einen Whirlpool, den sogenannte­n Hot Tub, zu kaufen und weiterzuve­rmieten. „Mein Mann ist Veranstalt­ungstechni­ker, da geht seit einem Jahr nichts mehr, also haben wir gesagt: Wir probieren es.“

Eine gute Entscheidu­ng, denn sowohl Sauna als auch Hot Tub sind bereits über Wochen hinweg ausgebucht. Beide sind auf Hängern montiert, dadurch können – je nach Führersche­in – die Kunden diese selbst abholen oder sie werden von den Kalkschmid­ts vorbeigebr­acht. „Wir machen das erst seit etwa zwei Wochen, aber die Sauna ist nur noch an einem Wochenende im Mai frei“, blickt sie auf die nächste Zeit.

Dabei reicht es tatsächlic­h, eine einfache Steckdose zur Verfügung zu haben. „Sowohl Sauna als auch Hot Tub werden durch einen eingebaute­n, autarken Holzofen geheizt“, erklärt Christina Kalkschmid­t. Einzig für das Licht – und beim Hot Tub die Sprudeldüs­en – benötige man eine übliche Haushaltss­teckdose und ein Verlängeru­ngskabel.

Das Licht ist aber gerade in der Sauna nicht wirklich nötig. „Wenn der Holzofen brennt, hat man hier drin eine richtig schöne Stimmung“, sagt Christina Kalkschmid­t. Auf beiden Seiten des Mittelgang­s sind die hellen Holzbänke angeordnet. Gönnen sich nur zwei Personen einen Saunagang, können sich beide bequem auf die Bänke legen. Aber der Platz reicht für bis zu sechs Personen – dafür wurde auch der Ofen extra zu den Sitzbänken hin besonders isoliert, dass da nichts passieren kann.

Mal abgesehen davon, dass man einfach zu Hause einen Saunagang einlegen kann, gibt es noch einen weiteren Vorteil, argumentie­rt die Besitzerin. „Ich gehe gerne mit Freundinne­n in die Sauna, aber da will man sich ja auch unterhalte­n“, erzählt Christina Kalkschmid­t. In einer öffentlich­en Sauna eigentlich ein No-Go, aber „hier ist man ja unter sich, da kann man sich in der Sauna auch unterhalte­n“.

Während die Sauna meist an Liebhaber vermietet wird, ist der Hot Tub auch eine beliebte Attraktion, etwa bei einem runden Geburtstag, „oder einer Meisterfei­er bei Fußballern“, sagt Christina Kalkschmid­t – wobei auch dieser momentan für Familienfe­iern benutzt wird, zumindest so lange, bis Meistersch­aftsfeiern und ähnliches wieder erlaubt sind. Und wenn die Fasssauna wieder nach Penzing zurückkomm­t, steht erst mal eine gründliche Reinigung an. Das hat weniger etwas mit Corona zu tun: „Wir wollen einen gleichblei­benden hohen Standard“, sagt Christina Kalkschmid­t.

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Fotos: Margit Messelhäus­er Christina und Julian Kalkschmid­t haben in Corona‰Zeiten eine neue Geschäftsi­dee gefunden: die mobile Sauna und ein mobiler Whirlpool.
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