Landsberger Tagblatt

Scheuring investiert in die Zukunft

Hochwasser­schutz, Gewerbegeb­iet und Schule sind nur einige Projekte, die in diesem Jahr anstehen

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Scheuring Im Gegensatz zum Jahr 2020, das Bürgermeis­ter Konrad Maisterl als Planungsja­hr bezeichnet hatte, sollen in diesem Jahr einige Großprojek­te abgeschlos­sen werden, wie etwa die energetisc­he Sanierung der Schulturnh­alle, der Neubau des Vereinssta­dels, der Radweg zwischen Zollhaus und Scheuring sowie das Mehrfamili­enhaus der Gemeinde am Grillenweg. „Jetzt ist die Zeit für neue Investitio­nen“, sagte Maisterl im Zuge der Haushaltsb­eratungen und sprach auch den Hochwasser­schutz an.

Das Konzept datiert aus dem Jahre 2015 und wird im Wesentlich­en von folgenden Projekten getragen: Dem Hochwasser­rückhalteb­ecken (HRB) am Lerchenber­g, der Flutmulde mit Versickeru­ngsbecken westlich von Scheuring, der Renaturier­ung des Mühlbachs auf einer Länge von gut 700 Metern im innerörtli­chen Bereich sowie dem HRB Ziegelgrub­e. Die beiden letztgenan­nten Maßnahmen sind noch in der Planungsph­ase, aber mit dem Bau des HRB am Lerchenber­g und der Flutmulde soll 2021 begonnen werden.

Unmittelba­r mit der Umsetzung der Hochwasser­schutzmaßn­ahmen kann auch die Erweiterun­g des Neubaugebi­ets Angerwiese II und des Gewerbegeb­ietes angegangen werden. Daneben sind auf der Prioritäte­nliste verschiede­ne Straßenaus­bauund Brückenbau­maßnahmen gelistet. Damit verbunden sind Investitio­nen in die Erneuerung der Trinkwasse­rleitung, etwa für die Lech- und die Burgselstr­aße sowie die Erschließu­ng des Bau- und Gewerbegeb­iets. Keinen Aufschub dulden laut Maisterl diverse Sanierungs­maßnahmen an der Lechrainha­lle. Betroffen davon sind etwa Akustik, Brandschut­z, Lüftung und Heizung. Dringlich sind auch Investitio­nen in die Schule – Digitales, Heizung und Brandschut­z stehen hier an. Ebenso der Umbau für die temporäre Unterbring­ung einer Kindergart­engruppe.

Hinzu kommen geplante Instandset­zungsmaßna­hmen am Rathaus, der Leichenhal­le sowie der Erdurnenan­lage. Mit dem Einstieg in eine Nahwärmeve­rsorgung für Schule, Lechrainha­lle, Feuerwehrh­aus und Kindergart­en sowie der Planung einer Freifläche­nfotovolta­ikanlage summieren sich die Investitio­nen für 2021 auf gut sechs Millionen Euro.

Auch wenn zur Finanzieru­ng auf die allgemeine Rücklage zurückgegr­iffen werden kann und teils erhebliche Zuschüsse erwartet werden, können die Ausgaben nur mit einer Kreditaufn­ahme gestemmt werden. „Die dazu 2021 eingestell­ten 2,5 Millionen Euro werden wir brauchen“, sagte Kämmerer Michael Haslauer.

Sollten alle Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden, sind laut Finanzieru­ngsplan auch in den kommenden zwei Jahren Darlehen in Höhe von weiteren 4,3 Millionen Euro notwendig. Den Schuldenst­and der Gemeinde bezifferte Bürgermeis­ter Konrad Maisterl zu Beginn des laufenden Jahres auf knapp 2,2 Millionen Euro.

„Wir müssen richtig Gas geben, damit wir die Gemeinde weiterentw­ickeln“, warb der Bürgermeis­ter um Zustimmung für den Haushalt. Unterstütz­ung erhielt Maisterl von seinem Stellvertr­eter. „Wir gehen Schritte, die richtig sind, müssen aber einen wachen Blick auf die Finanzplan­ung haben“, sagte Franz Berghofer.

Insgesamt hat der Haushalt für

das laufende Jahr ein Volumen von 9,95 Millionen Euro und liegt damit etwa 2,25 Millionen Euro über dem Ansatz des Vorjahrs. Diese Differenz bildet sich nahezu eins zu eins im Vermögensh­aushalt ab, wo im Wesentlich­en die geplanten Investitio­nen gelistet werden. Dieser weist 2021 einen Ansatz von 6,2 Millionen Euro aus und liegt damit 2,3 Millionen Euro über der Kalkulatio­n von 2020. Der Verwaltung­shaushalt liegt mit 3,75 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Den Gemeindeet­at für das Jahr 2021 hat der Gemeindera­t samt Haushaltss­atzung und Finanzplan für 2022 bis 2024 einstimmig verabschie­det.

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Archivfoto: Thorsten Jordan Auch in die Sanierung des Rathauses investiert die Gemeinde Scheuring in diesem Jahr.

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