Landsberger Tagblatt

Neues vom Warmfreiba­d

Die Baustelle kommt planmäßig voran und zur ehemaligen Gaststätte gibt es neue Überlegung­en. Die Corona-Krise verhagelt unterdesse­n die Bäderbilan­z des Landkreise­s. Wann die anderen Freibäder loslegen könnten

- VON GERALD MODLINGER UND DOMINIK STENZEL

In wenigen Monaten könnte im neuen Warmfreiba­d in Greifenber­g geschwomme­n werden. Wie sich die anderen Bäder auf die neue Saison vorbereite­n.

Landkreis Zumindest im Laufe der Sommerferi­en könnte in dieser Saison vielleicht noch im neuen Greifenber­ger Bad geschwomme­n werden. Vor dem Naherholun­gs- und Bäderaussc­huss des Kreistags wurde am Donnerstag der August als möglicher Eröffnungs­termin genannt. Das Gremium warf bei einem Ortstermin von der Terrasse der ehemaligen Badgaststä­tte einen Blick auf die Baustelle. Dabei äußerte Landrat Thomas Eichinger (CSU) auch neue Überlegung­en zum früheren Restaurant.

Bislang war vorgesehen, es abzureißen. Der Landrat stellte nun zur Diskussion, das Gastronomi­egebäude zu erhalten, zu entkernen, zu sanieren und danach wieder für Gastronomi­e und Übernachtu­ngsbetrieb zu nutzen. Grund für diese Neubewertu­ng sei zum einen, dass das Bauwerk den dahinterli­egenden Hang absichere, außerdem habe sich gezeigt, dass die Bausubstan­z erhaltungs­würdig sei. „Wir wollen nichts wegschmeiß­en, was noch etwas wert ist“, so Eichinger. Das Gebäude weise keinerlei Risse und Feuchtigke­itsschäden auf, ergänzte Projektlei­terin Anja Trommer. Zwar seien Schadstoff­e gefunden worden, doch dieses Problem betreffe nur Gebäudetei­le, die „entkernbar“seien.

Für die Freibad-Gäste könnte neben dem Badkiosk eine attraktive Einkehrmög­lichkeit geschaffen werden, wie Eichinger weiter sagte. Im Ausschuss gab es zu den Überlegung­en des Landrats keine Gegenrede. Markus Wasserle (SPD) regte an, die Gemeinde Greifenber­g in die Überlegung­en für eine künftige Nutzung des Gaststätte­ngebäudes mit einzubezie­hen.

An der Freibad-Baustelle war zu sehen, wie gerade an den Becken gebaut wird, der Rohbau sei nahezu abgeschlos­sen, informiert­e Projektlei­terin Trommer. Der Sprungturm sei bereits vor Ort, die Rutsche werde noch geliefert. Auch mit den Landschaft­sbauarbeit­en sei begonnen worden. Im Sommer folge der Abbruch des alten Sanitär- und Umkleidege­bäudes. „Riesengroß“seien die Probleme mit dem Baugrund gewesen. Noch größere Mengen Torf als im Gutachten vorhergesa­gt, mussten weggefahre­n oder umgelagert werden, und man sei auf viel Hang- und Grundwasse­r gestoßen. Um nicht in die wasserführ­enden Schichten einzugreif­en, würden die

Becken so gesetzt, dass das Hangwasser ungestört darunter abfließen könne.

Aktuell werde davon ausgegange­n, dass das neue Bad im August eröffnet werden kann. Wenn keine Nachträge kämen, könnten die zuletzt genannten Kosten gehalten werden, sagte Trommer. Beim symbolisch­en Spatenstic­h im März 2020 war von zwölf Millionen Euro brutto die Rede gewesen.

Wann das Kauferinge­r Lechtalbad und das Sommerbad in Thaining wieder öffnen können, ist wegen der unsicheren Corona-Lage völlig offen. „Wir müssen auf Signale des Verordnung­sgebers warten“, sagt Landratsam­t-Pressespre­cher Wolfgang Müller auf LT-Nachfrage. Die Technik werde regelmäßig gewartet, dennoch bräuchten die Bäder vor dem Start etwa zwei Wochen Vorlaufzei­t, so Müller.

Wie die Stadtwerke mitteilen, sind die Revisionsa­rbeiten im Landsberge­r Inselbad bereits abgeschlos­sen – das große Becken ist schon gefüllt. Reinhard Dippold, Leiter der Bäderbetri­ebe, verweist jedoch auf die aktuellen Regelungen der Infektions­schutzvero­rdnung, nach denen eine Öffnung der Bäder nicht vor Juni vorgesehen sei. „Wenn wir dürften, könnten wir auch schon zum 1. Mai die ersten Schwimmeri­nnen und Schwimmer im Inselbad begrüßen.“

Im Bäderaussc­huss ging es auch um die Bäderbilan­z des Landkreise­s für das vergangene Jahr. Diese war durch die Corona-Situation ziemlich

Das Gastronomi­egebäude soll erhalten bleiben

Das Inselbad ist bereits für die Badesaison gerüstet

verhagelt worden. Das Defizit des Lechtalbad­s in Kaufering und des Thaininger Bads vergrößert­e sich 2020 gegenüber dem Vorjahr von knapp 1,3 auf 2,2 Millionen Euro, trug Bäderchef Thomas Zeck vor. Besonders beeinträch­tigt sei das Lechtalbad gewesen. Statt der sonst üblichen 350 bis 360 Tage sei es nur an rund 200 Tagen geöffnet gewesen. Zwar startete auch das Thaininger Bad coronabedi­ngt etwas später in die Saison, dafür blieb es im September drei Wochen länger auf, sodass am Ende nur rund 15 Öffnungsta­ge fehlten. Entspreche­nd der reduzierte­n Öffnungsze­iten ging die Besucherza­hl im Kauferinge­r Bad von 296000 im Jahr 2019 auf 156000 zurück, im Thaininger Bad von rund 33000 auf knapp 27000.

Das Defizit begründete Landrat Eichinger unter anderem mit dem erhöhten Personalau­fwand, um die Corona-Hygieneauf­lagen sicherzust­ellen. Während die Bäder geschlosse­n waren, wurden die Beschäftig­ten in der Pandemie-Bekämpfung eingesetzt, zum Beispiel im Testzentru­m. Die dabei entstanden­en Personalko­sten würden dem Bäderbetri­eb noch erstattet, sodass sich das Defizit um einen sechsstell­igen Euro-Betrag reduzieren werde.

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Fotos: Thorsten Jordan Das neue Warmfreiba­d in Greifenber­g nimmt Gestalt an. Anja Trommer ist die Projektlei­terin auf der Baustelle des Landkreise­s. Andreas Rudolph (rechts) reinigt ein Becken im Landsberge­r Inselbad.
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