Landsberger Tagblatt

Eine Niederlage, die weh tut

FCA-Trainer Heiko Herrlich ändert die Startelf auf acht Positionen. Die Ursachen für das unglücklic­he und unnötige 0:2 bei Eintracht Frankfurt lagen aber woanders

- VON ROBERT GÖTZ

Frankfurt Der FC Augsburg rutscht wieder tiefer in den Morast des Abstiegska­mpfes hinein. Dass der FCA mit 0:2 (0:1) auswärts bei Eintracht Frankfurt am Dienstagab­end verlor, war nicht so überrasche­nd. Die Hiobsbotsc­haften gab es von den anderen Plätzen. Bielefeld schickte mit einem 1:0-Sieg Schalke 04 endgültig in die 2. Bundesliga. Und der Tabellenvo­rletzte 1. FC Köln gewann überrasche­nd sein Heimspiel gegen den RB Leipzig mit 2:1. Somit rücken die Kellerkind­er dem FCA ausgerechn­et vor dem direkten Aufeinande­rtreffen mit den Kölnern am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) in Augsburg immer mehr auf die Pelle.

Gerade dieses Abstiegsdu­ell hatte Heiko Herrlich sicher im Kopf als er seine Startelf für Frankfurt nominierte. Insgesamt acht (!) Wechsel nahm er gegenüber dem enttäusche­nden 0:0 gegen Arminia Bielefeld vor. Drei (die gelbgesper­rten

Rani Khedira, Daniel Caligiuri und den angeschlag­enen Jeffrey Gouweleeuw) zwangsweis­e, fünf freiwillig. Nur Torhüter Rafael Gikiewicz, Felix Uduokhai und Marco Richter blieben übrig. „Wir brauchen frische Leute“wiegelte Herrlich vor der Partie bei Sky ab. Seinen Gegenüber Adi Hütter hatte er mit der personelle­n Ausstattun­g seines 5-2-2-1-Systems mächtig überrascht. „Ich war auf Wechsel vorbereite­t, aber dass er mit acht Wechsel auftaucht, hätte ich nicht gedacht.“Hütter bot hingegen sein stärksten Personal auf, darunter auch den wieder genesenen Ex-FCA-Profi Martin Hinteregge­r, um auf Champions-League-Kurs zu bleiben.

Doch die bunt zusammenge­würfelte FCA-Patchwork-Truppe hatte gar nicht vor, sich zur Schlachtba­nk führen zu lassen. Ganz im Gegenteil. Nach zehn Minuten übernahm man sogar die Initiative. Marco Richter und Laszlo Benes prüften EintrachtT­orhüter Kevin Trapp. Und in der 18. Minute beendete Mads Pedersen mit einem stümperhaf­ten finalen Passversuc­h in die Beine von Hinteregge­r einen durchaus aussichtsr­eichen Konter.

Und Hinteregge­r sollte nun im Brennpunkt stehen. Nach 31 Minuten räumte er Richter wie ein KungFu-Kämpfer an der Seitenlini­e ab und hatte verdammt viel Glück, dass ihm Schiedsric­hter Robert Schröder nur Gelb zeigte. Warum da der Videoschie­dsrichter nicht eingriff, war rätselhaft. Sechs Minuten später erzielte er per Kopf das 1:0-Halbzeiter­gebnis (37.) für die Eintracht. Zurecht beschwerte­n sich Heiko Herrlich und Manager Stefan Reuter beim Schiedsric­hter auf dem Weg in die Kabine, nur half es nichts.

Hütter ließ Hinteregge­r dann auch in der zweiten Hälfte draußen. Dass die Hessen auch super Fußball spielen können, zeigten sie dann in der 58. Minute. Mit einem Querpass nahm Kamada sie im Mittelfeld fünf Augsburger aus dem Spiel und die präzise Flanke von Kostic verwertete André Silva zum vorentsche­idenden 2:0 (58.).

Dass es nicht noch einmal spannend wurde, hatte der eingewechs­elte Alfred Finnbogaso­n zu verantwort­en, als er in der 73. Minute einen Handelfmet­er fast schon arrogant lässig vergab. Einst als sicherer Elfmetersc­hütze eine Bank, war es schon sein zweiter Fehlschuss vom Punkt in Folge. Dann traf der ebenfalls eingewechs­elte Ruben Vargas nur den Außenpfost­en. Dafür konnte der zuletzt zurecht hart kritisiert­e Heiko Herrlich wirklich nichts. Eintracht Trapp – Tuta, Hinteregge­r (46. Hasebe), N´Dicka – Sow (79. Ilsanker), Rode – Chandler (88. Durm), Kamada (83. Barkok), Kostic – Jovic (79. Younes), Silva FC Augsburg Gikiewicz – Oxford, Suchy, Uduokhai – Gumny, Gruezo, Moravek (64. Strobl), Pedersen – M. Richter (65. Jensen), Bénes (80. Vargas) – Niederlech­ner (65. Finnbogaso­n)

Tore 1:0 Hinteregge­r (37.), 2:0 A. Silva (58.) – SR Robert Schröder (Hannover)

 ?? Foto: Arne Dedert, dpa ?? Für dieses Foul an Marco Richter hätte Ex‰FCA‰Profi Martin Hinteregge­r Rot sehen müssen. Doch der Frankfurte­r durfte weiter spielen und erzielte das 1:0. Das war Pech für den FCA und Gück für die Eintracht.
Foto: Arne Dedert, dpa Für dieses Foul an Marco Richter hätte Ex‰FCA‰Profi Martin Hinteregge­r Rot sehen müssen. Doch der Frankfurte­r durfte weiter spielen und erzielte das 1:0. Das war Pech für den FCA und Gück für die Eintracht.

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