Landsberger Tagblatt

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Der Stamm Roncalli erhält in Kaufering ein Grundstück. Im Marktgemei­nderat werden auch Bedenken laut. Bürgermeis­ter verweist auf Hilfsberei­tschaft in der Vergangenh­eit

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Kaufering In der Vergangenh­eit mussten die Kauferinge­r Pfadfinder vom Stamm Roncalli immer wieder wegen anderer Projekte ihre Flächen aufgeben und umziehen. Nun sollen sie in der Landrat-MüllerHahl-Straße eine neue Heimat bekommen. Was den Vorsitzend­en der Pfadfinder, Maximilian Wiesmann, freut, sorgte vor allem bei Rätin Gabriele Triebel (Grüne) für „Bauchschme­rzen“, wie sich in der jüngsten Sitzung des Kauferinge­r Marktgemei­nderats zeigte.

Geplant ist, das Gebäude mit der Hausnummer 7 wegen seines maroden Zustands abzureißen und den Pfadfinder­n bis Ende des Jahres zwei Container zur Verfügung zu stellen, die zusammen gebaut eine Größe von etwa 6,2 mal 10,2 Metern haben. Die Gesamtkost­en dafür schätzt die Verwaltung auf 64500 Euro. „Auch wenn noch Fragen wie die Höhe der Pacht zu klären sind, freue mich, dass wir Räumlichke­iten bekommen, die wir auch bei schlechtem Wetter nutzen können und wo eine Küche, Toilette und ein Waschbecke­n vorhanden sind“, sagt der Vorsitzend­e Maximilian Wiesmann auf Nachfrage des LT. Um die Innenausst­attung kümmert sich der Stamm Roncalli selber.

Die Kauferinge­r Pfadfinder haben derzeit 61 aktive Mitglieder in vier Gruppen. Wiesmann ist auch wichtig, dass die Container so positionie­rt werden auf dem Grundstück, dass möglichst viel Vegetation erhalten bleibt. Zum einen weil die Natur für die Pfadfinder eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit spielen, zum anderen wegen des Platzes, der für die Zelte benötigt werde. Was Wiesmann besonders freut, ist, dass die Gemeinde eine Zusage eingehalte­n hat, die noch Bürgermeis­ter Erich Püttner gegeben hatte und das nur in mündlicher Form. „Er hatte zugesagt, dass wir das Grundstück bekommen, wenn der Bewohner ausgezogen ist. Das war vor gut einem Jahr der Fall.“

Bürgermeis­ter Thomas Salzberger (SPD) schilderte in der Sitzung, wie oft die Pfadfinder in der Vergangenh­eit dem Markt entgegenge­kommen seien. Bis 1994 waren die Pfadfinder auf dem Grundstück des jetzigen Jugendhaus­es Oval beheimatet und hatten dort in Eigenregie eine Blockhütte errichtet. Die musste beim Bau des Jugendhaus­es aber weichen. Anschließe­nd richteten die Pfadfinder das Haus „Urban“her und bauten es auch. Im Zuge des Baus der Pumpstatio­n beim Waldorfkin­dergarten wurde aber auch das Gebäude abgerissen.

Die dann zur Verfügung gestellten gebrauchte­n Container waren undicht und es bildete sich Schimmel, weswegen diese kaum genutzt wurden. Der Stamm löste sich schließlic­h im Jahr 2009 auf, wurde 2013 wiedergegr­ündet und bekam eine Wiese von der Gemeinde vermietet. Zwei Jahre später wurde diese verkleiner­t, weil beim Oval noch eine Halle gebaut wurde.

Einwände gegen das Projekt brachte Gabriele Triebel (Grüne) in der Sitzung vor. „Die Pfadfinder sind ein Verband, kein Verein. Bei der Vereinsför­derung ist klar geregelt, dass es einen Zuschuss von zehn Prozent zur Investitio­nssumme gibt, und wie begründen wir die

Ausnahme hier?“, hakte sie nach. Salzberger verwies darauf, dass Einzelfall­entscheidu­ngen möglich seien. So geschehen jüngst bei der Orgel der evangelisc­hen Kirche in Kaufering. Denkbar sei zudem, führte der Bürgermeis­ter weiter aus, dass ein Fördervere­in gegründet werde oder die katholisch­e Pfarrei Mariä Himmelfahr­t in die Verantwort­ung gehe.

Triebel verwies zudem darauf, dass die Leistung der Gemeinde mit der Bereitstel­lung von Grundstück und Räumlichke­iten weit über einen Zuschuss hinausgehe. Salzberger konterte mit Gegenbeisp­ielen und erinnerte daran, dass auch die Fischergil­de Barbara und die Wasserwach­t in der Vergangenh­eit sowohl Unterkunft als auch Grundstück bekommen hätten.

Unterstütz­ung erhielten die Pfadfinder auch von Rätin Claudia Dahme (UBV). „Wir sollten bedenken, wie oft sie sich zurückgezo­gen haben, damit sich die Gemeinde entwickeln kann. Nach Jahren des Nomadentum­s sollten wir ihnen eine Heimat bieten.“So sah es auch die Mehrheit im Marktgemei­nderat und votierte mit 21:2 Stimmen dafür.

Mündliche Zusage von Erich Püttner

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Das Nomadentum für die Kauferinge­r Pfadfinder vom Stamm Roncalli hat ein Ende. Der Vorsitzend­e Maximilian Wiesmann soll mit seinen Mitglieder­n hier in der Landrat‰ Müller‰Hahl‰Straße eine neue Heimat bekommen.
Foto: Julian Leitenstor­fer Das Nomadentum für die Kauferinge­r Pfadfinder vom Stamm Roncalli hat ein Ende. Der Vorsitzend­e Maximilian Wiesmann soll mit seinen Mitglieder­n hier in der Landrat‰ Müller‰Hahl‰Straße eine neue Heimat bekommen.

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