Landsberger Tagblatt

Bummmmm, es ist ein Junge!

Aus den USA kommt mal wieder eine explosive Baby-Nachricht

- VON ANDREAS FREI

Sie kann ja nichts dafür, die gute Jenna Karvunidis. Aber trotzdem: Hätte die amerikanis­che Bloggerin doch 2008 keinen Kuchen gebacken. Dann wäre das alles nicht aus dem Ruder gelaufen. Und eine Frau in Kingston (New Hampshire) hätte jetzt nicht Risse in ihrem Haus.

In aller Kürze die Vorgeschic­hte: Früher packten Tochter oder Sohn blaue oder rosa Babyschuhe in eine Geschenke-Box, um so den Eltern ein bevorstehe­ndes freudiges Ereignis zu verkünden. Die Frage „Bub oder Mädchen?“war damit auch geklärt. Dann kam Jenna Karvunidis und offerierte der Internet-Gemeinde einen Kuchen, der, schnitt man ihn an, eine rosa Füllung freigab. Geboren war die „Gender Reveal Party“, wörtlich übersetzt: Geschlecht­senthüllun­gsfeier. Wo es Youtube gibt, gibt es Nachahmer. Dem Kuchen folgten Lasagne, Glückskeks­e, schließlic­h ein Feuerwerk, das eine blaue oder rosa Farbwolke freisetzte. 2019 musste ein Alligator in Florida einen Luftballon zum Platzen bringen.

Puff! – rosa.

Nun also New Hampshire. Ziel der Aktion: eine Art Urknall, passt ja zu einer Geburt. Die feiernde

Meute marschiert in einen Steinbruch, im Gepäck: 36 Kilo Sprengstof­f, entspreche­nd eingefärbt. Es macht „bumm“, in diesem Fall vielmehr „bummmmm“, und in der nahen Siedlung rennen die Menschen aus ihren zitternden Häusern. Einige glauben an ein Erdbeben, wie der Sender CNN berichtet, eine Frau erzählt von Rissen im Boden. Erst im Februar kosteten ähnlich explosive Partys in New York und Michigan zwei Männern sogar das Leben. Und 2020 vernichtet­e eine Baby-Pyrotechni­k-Aktion in Kalifornie­n mehr als 40 Quadratkil­ometer Wald. Ach ja, zu New Hampshire noch: Der Farbwolke nach zu urteilen wird es ein Junge. Ein blauer Babyschuh hätte es auch getan.

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