Rennfahrer aus Verkehr ziehen
Zum Glück haben Zeugen am Silvestertag 2020 schnell reagiert und nach einem illegalen Autorennen auf der ehemaligen B 17 zwischen Hurlach und Kaufering die Polizei gerufen. Die beiden jungen Männer, die sich jetzt vor dem Landsberger Amtsgericht deswegen verantworten mussten, sind der Beweis dafür, wie rücksichtslos manche Autofahrer sind. Sie riskieren ihr eigenes Leben und das von anderen Verkehrsteilnehmern für ihren kurzen Nervenkitzel. Im Endeffekt sind die Angeklagten noch relativ glimpflich davongekommen, denn ein härteres Strafmaß wäre auch drin gewesen. Sie landeten lediglich vor Gericht, weil sie gegen den Strafbefehl mit mehrmonatigen Fahrverboten Einspruch eingelegt hatten.
Zu Recht haben die Behörden verstärkt ein Auge auf die Raserszene. Hauptunfallursache ist nach wie vor überhöhte Geschwindigkeit. Und wenn Autobahnen, Bundesstraßen und gut ausgebaute Staats- und Kreisstraßen bewusst als Rennstrecken missbraucht werden, hilft gegen die Täter nur eins: Führerschein wegnehmen. Das tut ihnen besonders weh, wenn sie ihr geliebtes Auto für eine gewisse Zeit nur noch anschauen dürfen.
Die Tuningszene, die sich auch im Landkreis Landsberg verstärkt trifft, sieht sich nach solchen Berichten immer zu Unrecht an den Pranger gestellt. Zweifelsohne haben die jungen Männer und Frauen ein schönes Hobby, wenn sie sich regelmäßig treffen, fachsimpeln und Geld in ihre Autos stecken. Aber solange sie sich nicht von Rasern und anderen Verkehrsgefährdern distanzieren und diese in ihren Reihen dulden, müssen sie mit Vorbehalten leben.