Irritationen um den Kulturbau auf dem ULPGelände
Die Stadtbaumeisterin äußert sich zum aktuellen Planungsstand. Warum der Investor in Teilen widerspricht
Landsberg Im neuen Stadtviertel Urbanes Leben am Papierbach (ULP) in Landsberg soll auch die Kultur einen Platz finden. Doch wie das Gebäude aussehen und genutzt werden soll, darüber gab es unterschiedliche Meinungen. Die aktuellen Planungen sehen neben Räumen für die Kultur auch ein Hotel vor. In der jüngsten Sitzung des Bildungs-, Sozialund Kulturausschusses des Stadtrats sagte Stadtbaumeisterin Birgit Weber, dass aktuell die Kombination auf dem Prüfstand steht. Unsere Zeitung hat deswegen beim ULP-Investor nachgefragt.
Tom Bohn hatte die Diskussion am Ende der Ausschusssitzung angestoßen. Der FDP-Stadtrat ist Veranstalter des Snowdance Filmfestivals in Landsberg und hofft, künftig den Kulturbau als Veranstaltungsort nutzen zu können. Er fragte nach, wie lange es noch dauern wird, bis die Räume zur Verfügung stehen. Stadtbaumeisterin Birgit Weber sagte dazu, dass die Am Papierbach Entwicklungsgesellschaft (APE) derzeit darüber nachdenke, ob eine Kombination von Veranstaltungsräumen und Hotel noch passt. „Im Moment würde ja niemand ein Hotel bauen“, sagte sie im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Unsere Zeitung hat bei ULP-Investor ehrt+klein nachgefragt. Der aktuelle Planungsstand entspreche dem, was im Gestaltungsbeirat am 24. November 2020 vorgestellt wurde, teilt Unternehmenssprecherin Kerstin Kruppok mit. „Aktuell arbeiten wir noch an der Anpassung der Höhen- und Flächenthematik, die auf Anregungen des Gestaltungsbeirats basieren.“Eine Kombination aus Hotel und Kultureinrichtung werde weiterhin verfolgt. Für die Planung sei nach wie vor das Architektenbüro AuerWeber zuständig. „Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass noch in diesem Jahr die Planung vorgestellt und eingereicht wird“, so Kruppok. Der Baubeginn könne dann nach erfolgreicher Baugenehmigung erfolgen. Stadtbaumeisterin Weber hatte sich in der Ausschusssitzung ähnlich zum Zeitplan geäußert. Mit einer endgültigen Fertigstellung des Kulturbaus rechnet sie in vier bis fünf Jahren.
Was ist bislang über die Planungen bekannt? Das unweit des neuen Lechstegs gelegene Gebäude soll eine Begegnungsstätte für Kunstund Kulturliebhaber sein, das Übernachtungsmöglichkeiten für Künstler und Gäste bietet. Im Erdgeschoss sind ein Kultursaal, Flächen für ein Museum, Gastronomie, Garderoben sowie ein großer Innenhof vorgesehen. Im ersten Obergeschoss werden Künstlerapartments, Atelierräume sowie eine öffentlich zugängliche Freifläche geschaffen. Das Hotel wird im zweiten und dritten Obergeschoss betrieben.
Im städtebaulichen Vertrag ist der Bau eines 450 Quadratmeter großen Veranstaltungssaals festgehalten. Außerdem sind dort laut Investor zusätzliche Kulturräume wie ein museumspädagogischer Raum und eine Fläche für eine historische Druckerpresse aufgeführt. Des Weiteren sei vertraglich vereinbart, dass der Kultursaal der Stadt an 30 Tagen im Jahr kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.