Landsberger Tagblatt

Der Skaterplat­z wird am Mittwoch asphaltier­t

Früher als erwartet beginnen die Arbeiten an dem Dießener Freizeitge­lände für Jugendlich­e am See. Die Wahl eines Jugendbeir­ats lässt hingegen coronabedi­ngt noch auf sich warten

- VON USCHI NAGL UND GERALD MODLINGER

Dießen Zahlreiche Jugendlich­e warten derzeit gespannt auf die Wahl eines neuen Jugendbeir­ats in Dießen und auf das, was sich im Rahmen eines aktiven Jugendbete­iligungspr­ozesses bewegen lässt. Eine Satzung und ein Budget hat das Gremium, das gewählt werden soll, sobald Versammlun­gen wieder möglich sind, bereits. Doch hinter den Kulissen tut sich jetzt schon einiges. Aktuell wurde etwa mit der Neugestalt­ung des Skater- und Basketball­platzes beim MTV-Gelände begonnen.

110 000 Euro stellte die Marktgemei­nde dafür zur Verfügung. Eine Menge Geld, finden auch Lea Schürer (20) und Stefanie Sanktjohan­ser (26), die sich im zukünftige­n Jugendbeir­at aktiv einbringen möchten. Doch unterm Strich könnte es trotzdem ein bisschen knapp werden. Deshalb bieten die jungen Erwachsene­n Eigenleist­ung an: „Wir greifen gerne zum Spaten“, meint Lorenz Leitner (27), der sich als begeistert­er Skater ebenfalls engagiert hat. Auch eine Spendenakt­ion wurde auf den Weg gebracht.

Profession­elle Unterstütz­ung bekommen die Jugendlich­en von Fabian Eisenknapp­l. Unter der Bauleitung des Skaters und Landschaft­sarchitekt­en

aus Türkenfeld möchten sie den Übergang vom alten Skaterplat­z zu dessen geplanter Erweiterun­g nach Süden wie eine Welle gestalten. Der Höhenunter­schied im Gelände soll überfahrba­r gemacht und an manchen Stellen als kleine sportliche Herausford­erung gestaltet werden. Auf dem alten Teil des Skaterplat­zs sollen die seit Jahren vorhandene­n Rampen und Hinderniss­e, die vom Dießener Bauhof wieder instand gesetzt wurden, installier­t werden, um auch einen Bereich für den Skateboard-Nachwuchs zu schaffen und, wie Lorenz Leitner sagt, „verschiede­nen Altersgrup­pen und Levels gerecht zu werden“.

Der neue südliche Bereich soll mit einer anspruchsv­ollen MiniRamp ausgestatt­et werden, auf der auch Könner ihren Spaß haben. Die Bauarbeite­n sollten ursprüngli­ch im Juni beginnen, nun sei vorgesehen, den neuen Skaterplat­z bereits am Mittwoch zu asphaltier­en, berichtet der Jugendrefe­rent des Gemeindera­ts, Frank Fastl. Die beauftragt­e Firma habe kurzfristi­g Zeit gehabt. Nicht ganz so schnell geht es beim benachbart­en Basketball­platz voran. Um den dafür notwendige­n Belag aufzubring­en, werde mehrere Tage warmes und trockenes Wetter benötigt, berichtet Fastl. Damit beauftragt sei übrigens ein Unternehme­n, das beim Tennisturn­ier US Open tätig ist. Allerdings sollen die Basketball­körbe, sobald sie geliefert sind, schon aufgestell­t werden und vorerst könne dann auch auf dem alten Asphalt gespielt werden.

Auch alle anderen Aufträge für die rundum erneuerte Freizeitan­lage seien inzwischen vergeben, berichtet er. Fertig sein soll alles im Juli oder August.

So kostet die neue Mini-Ramp 18 000 Euro. Für die Gestaltung des Übergangs vom alten zum neuen Skaterplat­z würden weitere 18 000 Euro benötigt, für die Erneuerung des Bodenbelag­s und die Befestigun­g der Hinderniss­e bis zu 40 000 Euro, meint Fastl. Für den hochwertig­en, stoßdämpfe­nden Tartanbela­g des Basketball­platzes südlich vom Skaterplat­z sind 42 000 Euro eingeplant, für die Körbe rund 4000 Euro. Hinzu kommt außerdem die vom TÜV vorgeschri­ebene Einzäunung des Geländes für 10 000 Euro. In der coronabedi­ngt langen Planungsph­ase von gut eineinhalb Jahren sei vieles teurer geworden, „allein das benötigte Material zum Teil um 25 Prozent“, weiß der gelernte Bankkaufma­nn Frank Fastl. „Wir liegen jetzt bei 122 000 Euro.“Um die Mehrkosten gegenüber dem Budget der Gemeinde auszugleic­hen, wurde von den Jugendlich­en in den Sozialen Medien eine Spendenkam­pagne angeschobe­n, die unter anderem dank zweier Großspende­n von Unternehme­n bereits rund 6500 Euro, und damit die Hälfte des möglichen Fehlbetrag­s, eingebrach­t hat. Nun hoffen die Jugendlich­en, dass sich noch der eine oder andere Spender findet. Wer Interesse hat, die Aktivitäte­n mitzuverfo­lgen, kann dies auch auf Instagram und Facebook unter „Jugendgest­altet_Diessen“tun.

Auch was die Wahl des neuen Jugendbeir­ats angeht, hätten die Jugendlich­en lieber heute als morgen ein Ergebnis. In der Satzung ist die Wahl im Rahmen einer Jungbürger­versammlun­g vorgesehen. „Die Versammlun­g könnte man vielleicht auch draußen machen“, meinen Lea Schürer und Stefanie Sanktjohan­ser. Sollte das im Laufe des Sommers nicht möglich sein, wollen sie mit anderen Jugendlich­en die Briefwahl beantragen.

Natürlich haben sie bereits weitere Projekte im Kopf, wie zum Beispiel eine mobile Graffitiwa­nd oder Graffiti-Workshops. „Aber jetzt müssen wir uns erst mal auf den Skater- und den Basketball­platz konzentrie­ren“, meinen die beiden,

In den Sommerferi­en müsste alles fertig sein

Eine Tischtenni­splatte könnte auch aufgestell­t werden

und Jugendrefe­rent Fastl hofft, dass es auch für die nagelneue Tischtenni­splatte, die seit einiger Zeit im Bauhof auf ihren Einsatz wartet, bald grünes Licht geben wird. Ein geeigneter Platz wäre nach Ansicht Fastls östlich der Soccer-Box vorhanden. Auch für die Fläche zwischen Soccer-Box und Trafo-Häuschen haben Fastl und die Jugendlich­en bereits eine Idee: Wie wäre es mit einem kleinen Pumptrack, also einen welligen Rundkurs, auf dem kleinere Rad- und Rollerfahr­er mit ihren Zweirädern trainieren können?

Neben sportliche­n Aktivitäte­n wird es im Sommer ein weiteres Freizeitan­gebot geben. Die „Kultainer“des Landsberge­r Vereins „dieKunstBa­ustelle“sollen laut Stefanie Sanktjohan­ser während ihres dreimonati­gen Aufenthalt­s in Dießen voraussich­tlich auf dem MTV-Vereinsgel­ände Station machen.

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 ?? Fotos: Uschi Nagl/Frank Fastl ?? Der Leiter des Jugendtref­fs, Simon Brieger, Lea Schürer, Jugendrefe­rent Frank Fastl und Stefanie Sanktjohan­ser freuen sich, dass der neue Skater‰ und Basketball­platz beim MTV‰Gelände jetzt Gestalt annimmt.
Fotos: Uschi Nagl/Frank Fastl Der Leiter des Jugendtref­fs, Simon Brieger, Lea Schürer, Jugendrefe­rent Frank Fastl und Stefanie Sanktjohan­ser freuen sich, dass der neue Skater‰ und Basketball­platz beim MTV‰Gelände jetzt Gestalt annimmt.

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