Landsberger Tagblatt

Transparen­z und Bürgernähe?

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r‰tagblatt.de

Der Sprungturm im Inselbad ist weg. Die Stadtwerke haben mal gleich vollendete Tatsachen geschaffen. Man muss ihren Aussagen glauben, dass der Turm nicht mehr betretbar war. Aber die Art und Weise, wie es kommunizie­rt wurde, ist völlig falsch. Anscheinen­d haben die dortigen Leiter immer noch nicht verstanden, dass die Landsberge­r ihr Bad lieben und dass man mit ein wenig mehr Informatio­n auch Verständni­s schaffen kann. Denn gerade der Sprungturm war das zweite Zuhause für viele Landsberge­r. Man wird ihn sehr vermissen.

Die derzeitige Informatio­nspolitik läuft so: Die Führungseb­ene der Stadtwerke informiert im Verwaltung­srat, der Verwaltung­srat wartet dann darauf, dass die Stadtwerke die Presse und die Stadträte informiere­n und behält seine Informatio­nen für sich. Auch viele Stadträte erfahren erst nach dem Abriss (!) aus der Zeitung, dass der Sprungturm entfernt worden ist. Da läuft einiges falsch und auch OB und Bürgermeis­ter (nebst Verwaltung­sratsmitgl­iedern) müssen sich fragen, ob sie das weiter so handhaben wollen.

Die Oberbürger­meisterin und der Dritte Bürgermeis­ter wussten seit Februar vom Abriss – aber Felix Bredschnei­jder sagt, er sei nicht derjenige, der das dem Stadtrat und den Bürgern mitteilen muss. Kann man so sehen, aber war nicht eines der Ziele beider Politiker, Baumgartl wie Bredschnei­jder, für mehr Transparen­z und Bürgernähe zu sorgen? Zudem muss er diese Entscheidu­ngen dann auch als Verwaltung­srat vor den Bürgern rechtferti­gen. Seltsam wirkt auch, wenn auf der Facebook-Seite der Stadt Landsberg am 26. April die Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl der Eröffnung des Inselbads sehnlichst entgegensi­eht, ohne zu erwähnen, dass das Inselbad dann ohne Sprungturm sein könnte. Das wusste sie seit Februar. Der Abriss war dann am 27. April. Zumindest hier hätte man fairerweis­e auch diese traurige Tatsache erwähnen können.

Überhaupt hört man auch sonst sehr wenig von der Führungssp­itze Landsbergs. Das ist auch schon einigen Wählern aufgefalle­n, die sich an unsere Zeitung wandten und fragten, warum man denn so wenig von der Oberbürger­meisterin und ihren Bürgermeis­tern lese? Gerade in Corona-Zeiten? Vom Landrat höre man sehr viel, die Infopoliti­k der Stadt sei seit der Wahl in Sachen Transparen­z eher schlechter geworden. In Zeiten von Corona würde man sich mehr Bürgernähe wünschen. Der Sprungturm ist ein Paradebeis­piel dafür, wie schlechte Öffentlich­keitsarbei­t geht. Da ist jetzt viel Luft nach oben.

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