Transparenz und Bürgernähe?
Der Sprungturm im Inselbad ist weg. Die Stadtwerke haben mal gleich vollendete Tatsachen geschaffen. Man muss ihren Aussagen glauben, dass der Turm nicht mehr betretbar war. Aber die Art und Weise, wie es kommuniziert wurde, ist völlig falsch. Anscheinend haben die dortigen Leiter immer noch nicht verstanden, dass die Landsberger ihr Bad lieben und dass man mit ein wenig mehr Information auch Verständnis schaffen kann. Denn gerade der Sprungturm war das zweite Zuhause für viele Landsberger. Man wird ihn sehr vermissen.
Die derzeitige Informationspolitik läuft so: Die Führungsebene der Stadtwerke informiert im Verwaltungsrat, der Verwaltungsrat wartet dann darauf, dass die Stadtwerke die Presse und die Stadträte informieren und behält seine Informationen für sich. Auch viele Stadträte erfahren erst nach dem Abriss (!) aus der Zeitung, dass der Sprungturm entfernt worden ist. Da läuft einiges falsch und auch OB und Bürgermeister (nebst Verwaltungsratsmitgliedern) müssen sich fragen, ob sie das weiter so handhaben wollen.
Die Oberbürgermeisterin und der Dritte Bürgermeister wussten seit Februar vom Abriss – aber Felix Bredschneijder sagt, er sei nicht derjenige, der das dem Stadtrat und den Bürgern mitteilen muss. Kann man so sehen, aber war nicht eines der Ziele beider Politiker, Baumgartl wie Bredschneijder, für mehr Transparenz und Bürgernähe zu sorgen? Zudem muss er diese Entscheidungen dann auch als Verwaltungsrat vor den Bürgern rechtfertigen. Seltsam wirkt auch, wenn auf der Facebook-Seite der Stadt Landsberg am 26. April die Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl der Eröffnung des Inselbads sehnlichst entgegensieht, ohne zu erwähnen, dass das Inselbad dann ohne Sprungturm sein könnte. Das wusste sie seit Februar. Der Abriss war dann am 27. April. Zumindest hier hätte man fairerweise auch diese traurige Tatsache erwähnen können.
Überhaupt hört man auch sonst sehr wenig von der Führungsspitze Landsbergs. Das ist auch schon einigen Wählern aufgefallen, die sich an unsere Zeitung wandten und fragten, warum man denn so wenig von der Oberbürgermeisterin und ihren Bürgermeistern lese? Gerade in Corona-Zeiten? Vom Landrat höre man sehr viel, die Infopolitik der Stadt sei seit der Wahl in Sachen Transparenz eher schlechter geworden. In Zeiten von Corona würde man sich mehr Bürgernähe wünschen. Der Sprungturm ist ein Paradebeispiel dafür, wie schlechte Öffentlichkeitsarbeit geht. Da ist jetzt viel Luft nach oben.