Ein Taubenhaus am Lechufer
In der Stadt leben zu viele Tauben. Damit sie sich nicht weiter unkontrolliert vermehren, soll zunächst ein Taubenhaus errichtet werden. Nicht alle Stadträte finden den Standort gut
Landsberg Das geplante Taubenhaus hat einen neuen Standort. Es soll nicht wie ursprünglich vorgesehen im Jesuitengarten, sondern am westlichen Lechufer unterhalb des Lechwehrs errichtet werden. In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses des Stadtrats fand dieser Vorschlag allerdings nicht nur Gefallen. Vonseiten der CSU-Fraktion regte sich Widerstand. Warum der Standort als nicht ideal angesehen wird.
Warum wurde der Standort gewechselt? Das Agrarbildungszentrum als künftiger Nachbar eines Taubenhauses im Jesuitengarten hatte Ende Oktober in einem Schreiben mitgeteilt, dass der weitere Betrieb von Versuchsfeldern im Jesuitengarten dadurch erheblich erschwert, eventuell sogar unmöglich gemacht werden würde. Deswegen machte sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit Stadträtin Jennifer Lübke (Grüne) auf die Suche nach einem alternativen Standort.
Jennifer Lübke hatte im Oktober ein Taubenhaus beantragt und eine Person gefunden, die es betreuen würde. Bei der Suche sei festgestellt worden, dass Stadttauben aus bestimmten Bereichen der Altstadt nur schwer auf den Standort Jesuitengarten wechseln würden. Ziel war es daher, am westlichen Ufer des Lechs einen Standort für ein Taubenhaus zu finden, welches dann den Tauben im Altstadtbereich angeboten werden könne. Als Ergebnis wurde ein Standort neben der Fahrspur zur westlichen Kiesinsel am Lech als optimal empfunden.
Warum, darüber berichtete Hans Huttenloher, der Leiter des Tiefbauamts. Am Lechufer könne das
in einem eingewachsenen Bereich aufgestellt werden. Dort seien schon jetzt viele Tauben anzutreffen und das Grundstück sei Eigentum der Stadt. Jennifer Lübke sprach von einer „optimalen Lösung“. Hubert Schlee (CSU) widersprach dem vehement. „Wir bauen an einer der schönsten Stellen Landsbergs ein Taubenhaus“, sagte er in der Sitzung. Dort seien viele Fußgänger unterwegs, die sich sicherlich nicht über die Hinterlassenschaften der Vögel freuen würden. Petra Ruffing (CSU) sah die Gefahr, dass die Tiere an dieser Stelle gefüttert werden.
Jennifer Lübke sagte, das Taubenhaus müsse in der Nähe der Altstadt errichtet werden. Die Tauben würden sich die meiste Zeit im Haus aufhalten und dort brüten. Zudem würden sie regelmäßig von der Betreuungsperson gefüttert. „Im TauTaubenhaus benhaus soll die Population kontrolliert werden“, sagte Lennart Möller (Grüne). Wie das funktioniert, erläuterte Markus Salzinger (UBV). Die von den Tauben gelegten Eier würden gegen künstliche Eier ausgetauscht. So würden sich die Tiere kontrolliert vermehren.
Bei der Abstimmung waren alle Mitglieder des Ausschusses, mit Ausnahme der drei CSU-Stadträte, für den Standort am Lechufer.