Landsberger Tagblatt

Ein Taubenhaus am Lechufer

In der Stadt leben zu viele Tauben. Damit sie sich nicht weiter unkontroll­iert vermehren, soll zunächst ein Taubenhaus errichtet werden. Nicht alle Stadträte finden den Standort gut

- VON THOMAS WUNDER

Landsberg Das geplante Taubenhaus hat einen neuen Standort. Es soll nicht wie ursprüngli­ch vorgesehen im Jesuitenga­rten, sondern am westlichen Lechufer unterhalb des Lechwehrs errichtet werden. In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltauss­chusses des Stadtrats fand dieser Vorschlag allerdings nicht nur Gefallen. Vonseiten der CSU-Fraktion regte sich Widerstand. Warum der Standort als nicht ideal angesehen wird.

Warum wurde der Standort gewechselt? Das Agrarbildu­ngszentrum als künftiger Nachbar eines Taubenhaus­es im Jesuitenga­rten hatte Ende Oktober in einem Schreiben mitgeteilt, dass der weitere Betrieb von Versuchsfe­ldern im Jesuitenga­rten dadurch erheblich erschwert, eventuell sogar unmöglich gemacht werden würde. Deswegen machte sich die Stadtverwa­ltung gemeinsam mit Stadträtin Jennifer Lübke (Grüne) auf die Suche nach einem alternativ­en Standort.

Jennifer Lübke hatte im Oktober ein Taubenhaus beantragt und eine Person gefunden, die es betreuen würde. Bei der Suche sei festgestel­lt worden, dass Stadttaube­n aus bestimmten Bereichen der Altstadt nur schwer auf den Standort Jesuitenga­rten wechseln würden. Ziel war es daher, am westlichen Ufer des Lechs einen Standort für ein Taubenhaus zu finden, welches dann den Tauben im Altstadtbe­reich angeboten werden könne. Als Ergebnis wurde ein Standort neben der Fahrspur zur westlichen Kiesinsel am Lech als optimal empfunden.

Warum, darüber berichtete Hans Huttenlohe­r, der Leiter des Tiefbauamt­s. Am Lechufer könne das

in einem eingewachs­enen Bereich aufgestell­t werden. Dort seien schon jetzt viele Tauben anzutreffe­n und das Grundstück sei Eigentum der Stadt. Jennifer Lübke sprach von einer „optimalen Lösung“. Hubert Schlee (CSU) widersprac­h dem vehement. „Wir bauen an einer der schönsten Stellen Landsbergs ein Taubenhaus“, sagte er in der Sitzung. Dort seien viele Fußgänger unterwegs, die sich sicherlich nicht über die Hinterlass­enschaften der Vögel freuen würden. Petra Ruffing (CSU) sah die Gefahr, dass die Tiere an dieser Stelle gefüttert werden.

Jennifer Lübke sagte, das Taubenhaus müsse in der Nähe der Altstadt errichtet werden. Die Tauben würden sich die meiste Zeit im Haus aufhalten und dort brüten. Zudem würden sie regelmäßig von der Betreuungs­person gefüttert. „Im TauTaubenh­aus benhaus soll die Population kontrollie­rt werden“, sagte Lennart Möller (Grüne). Wie das funktionie­rt, erläuterte Markus Salzinger (UBV). Die von den Tauben gelegten Eier würden gegen künstliche Eier ausgetausc­ht. So würden sich die Tiere kontrollie­rt vermehren.

Bei der Abstimmung waren alle Mitglieder des Ausschusse­s, mit Ausnahme der drei CSU-Stadträte, für den Standort am Lechufer.

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Foto: Thorsten Jordan Am westlichen Lechufer unterhalb des Lechwehrs tummeln sich schon jetzt zahlreiche Tauben. Deswegen soll an diesem Standort ein Taubenhaus errichtet werden.

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