Landsberger Tagblatt

Treffpunkt Food Truck in Greifenber­g

In Greifenber­g gibt es schon lange kein Wirtshaus mehr. Im Sommer soll der Garten der alten Schule ein Platz sein, an dem sich die Greifenber­ger bei Essen und Getränken begegnen können – wenn es Corona erlaubt

- VON GERALD MODLINGER

Greifenber­g Greifenber­g gehört schon mehrere Jahre zu den gar nicht so wenigen Ortschafte­n im Landkreis Landsberg, in denen es keine Gaststätte mehr gibt. Sowohl der Gasthof zur Post wie die Badgaststä­tte sind Geschichte. In diesem Sommer soll nun eine neue gastronomi­sche Form in Greifenber­g Einzug halten – in Form zweier Food Trucks.

Dass es in Greifenber­g kein Dorfgastha­us mehr gibt, war im vergangene­n Jahr auch ein Thema gewesen, das die Wählergeme­inschaft „Liebenswer­tes Dorf“im Kommunalwa­hlkampf angesproch­en hatte. Nun sollen den Worten Taten folgen. Veranstalt­ungsrefere­ntin Ameli Peters hat dazu in der jüngsten Gemeindera­tssitzung ein FoodTruck-Projekt vorgestell­t, das kurzfristi­g das Greifenber­ger Gastro-Defizit beseitigen soll, bevor vielleicht irgendwann mal wieder eine dauerhafte Gaststätte eröffnet wird. Fürs Erste sei der Zeitraum von Ende Juni bis September angedacht, erklärt Peters. Alle zwei Wochen soll immer donnerstag­s und freitags von 17 bis 22 Uhr ein Food Truck Essen und Getränke anbieten. Damit es kulinarisc­h nicht langweilig wird, hat Peters gleich zwei mobile Gastronome­n an Land gezogen: Der „Herr von Schwaben“biete, wie sein Name schon vermuten lässt, schwäbisch­es Essen wie Maultausch­en und Kässpatzen an, mit regionaler Küche wolle zudem der „Geschmacks­zirkus“vom Starnberge­r See in Greifenber­g punkten, erzählt Peters.

Zunächst sollen die beiden Mobilgastr­onomen im Garten der alten Schule in Greifenber­g Station machen. Dabei muss es allerdings nicht bleiben. Wenn sich etwa in Neugreifen­berg und Beuern auch ein entspreche­nder Platz findet, könnte auch dort bewirtet werden. Notwendig sei nicht nur Platz für die Küchen- und Verkaufswa­gen, sondern auch für Biergarten-Garnituren, Sanitäranl­agen, ebenso sei eine

Stromverso­rgung erforderli­ch, erklärt Peters. So könnte in den Sommermona­ten ein zeitweilig­er Treffpunkt für die Greifenber­ger entstehen, nicht nur zum Essen, sondern auch um gemeinsam sich zu einem

Feierabend­bier zu treffen. Ob es dann tatsächlic­h so kommen wird, hänge aber auch von den dann geltenden Corona-Pandemiere­geln ab, gibt Peters zu bedenken.

Im Gemeindera­t stieß die Idee auf

Begeisteru­ng, berichtet Peters. Bei einer Gegenstimm­e wurde das Sommer-Projekt befürworte­t. Im schlechtes­ten Fall werde die Gemeinde dafür 2500 Euro für Anfahrtspa­uschalen, Werbung und Biertischg­arnituren aufbringen müssen, berichtet Peters.

Das gastronomi­sche Angebot in der Gemeinde Greifenber­g ist überschaub­ar, das gilt vor allem für das Dorf Greifenber­g. Das einzige wirkliche Wirtshaus gibt es mit dem

Eine neue Badgaststä­tte wäre eine wichtige Sache

„Wangerbaur“im eineinhalb Kilometer entfernten Painhofen. Das Sportheim in Greifenber­g sei auf die Bedürfniss­e der Sportler und Mitglieder zugeschnit­ten und biete allenfalls Essen etwa in Form eines Brotzeitbr­ettls an, erklärt Bürgermeis­terin Patricia Müller. In Neugreifen­berg gibt es noch die Pension und den Gasthof Bader, der vor den Corona-Beschränku­ngen unter der Woche außer dienstags abends und samstags und sonntags vormittags geöffnet und Getränke und eine weitgehend auf Brotzeiten beschränkt­e Speisenaus­wahl angeboten hatte.

Jüngst ließ freilich in Greifenber­g Landrat Thomas Eichinger aufhorchen, als er ankündigte, dass die ehemalige Badgaststä­tte doch nicht abgerissen werden soll. Er plädierte dafür, die Gaststätte wiederzube­leben und stieß damit auch im Bäderund Naherholun­gsausschus­s des Kreistags auf Zustimmung. Das wäre ganz im Sinne von Bürgermeis­terin Müller: „Diese Entscheidu­ng ist für Greifenber­g ganz wertvoll und wichtig, um wieder einen Ort zu haben, wo man sich treffen, ein Bierchen trinken und eine Kleinigkei­t essen kann.“

 ??  ??
 ?? Foto: Ameli Peters/Herr von Schwaben ?? Im Garten der alten Schule sollen im Sommer Food Trucks aufgestell­t werden (unter anderem von „Herr von Schwaben“(unten links, mit Franziska und Andreas Weidner), Bürgermeis­terin Patricia Müller (rechtes Bild unten, links) und Ameli Peters freuen sich schon darauf.
Foto: Ameli Peters/Herr von Schwaben Im Garten der alten Schule sollen im Sommer Food Trucks aufgestell­t werden (unter anderem von „Herr von Schwaben“(unten links, mit Franziska und Andreas Weidner), Bürgermeis­terin Patricia Müller (rechtes Bild unten, links) und Ameli Peters freuen sich schon darauf.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany