Landsberger Tagblatt

Meinung statt Moderation

- VON THOMAS WUNDER redaktion@landsberge­r‰tagblatt.de

Ein Jahr ist Doris Baumgartl (UBV) im Amt. Ein schwierige­s erstes Jahr für die Landsberge­r Oberbürger­meisterin. Die Corona-Pandemie erschwert die Arbeit, vor allem der direkte Kontakt zu den Bürgern fehlt, zudem ist vollkommen offen, wie der Stadt die Krise finanziell zu schaffen macht. Hinzu kommt eine Bugwelle an seit Jahren geschobene­n Projekten, die jetzt nach und nach abgearbeit­et werden müssen.

Mittendrin steckt eine Oberbürger­meisterin, die Entscheidu­ngen lange vorbereite­t, darüber ausgiebig beraten lässt, damit am Ende, wenn der Beschluss steht, niemand mehr daran rütteln kann. Dabei hält sich Doris Baumgartl oft mit einer Meinung zurück, sie moderiert mehr, als dass sie die Richtung vorgibt. Doch gerade das erwarten die Bürger, die sagen, dass die Oberbürger­meisterin sich zu wenig zu Wort meldet. Beim Neuen Stadtmuseu­m, das saniert wird und eine neue Konzeption erhält, hat sie sich klar positionie­rt. Das ist gut so.

Doris Baumgartl ist auch für mehr Transparen­z angetreten. Doch die vermissen einige Stadträte – nicht nur die der CSU. Sie fühlen sich nicht mitgenomme­n, wenn im Ältestenra­t (Bahnunterf­ührung ULP) oder in einem Lenkungsau­sschuss (Sanierung Inselbad) wichtige Entscheidu­ngen getroffen werden, die dann nicht an alle Stadträte weitergege­ben werden. Und so gibt es Kritik, dass viele wichtige Themen in Ausschüsse­n und zu wenige im Stadtrat diskutiert werden. Baumgartl sollte sich die Kritik zu Herzen nehmen. Denn so kommt sie ihrem Ziel, Beschlüsse mit breitem Konsens zu fassen, deutlich näher – und damit auch der versproche­nen Transparen­z.

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