Sauerstoff für Tansania
Covid-19 ist auch in Ostafrika angekommen. Wie die Abtei Ndanda Patienten versorgt
Landsberg/St. Ottilien Als aus St. Ottilien vor Kurzem gemeldet wurde, dass Pater Christian Temu zum neuen Abt im zur Ottilianer-Kongregation gehörenden Kloster Ndanda in Tansania gewählt wurde, warf dies auch ein Schlaglicht auf die Corona-Situation in dem ostafrikanischen Land. Denn der bisherige Abt von Ndanda, Pater Placidus, war zuvor im Alter von 57 Jahren nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Auch vor diesem Hintergrund bittet der Landsberger Verein „Humanitäre Hilfe“von Dr. Soeren Gatz um Spenden, um die Versorgung von Covid-19-Patienten mit Sauerstoff zu verbessern.
Die Region Ndanda habe sich zuletzt zu einem Corona-Hotspot entwickelt, berichtet Gatz nach seiner Rückkehr von einem vierwöchigen Einsatz dort. Die Pandemie sei dahingehend angekommen, dass Covid-19-Patienten inzwischen eine separate Krankenstation füllen und auch die Intensivstation weitgehend belegen. Das vor 106 Jahren errichtete St. Benedict’s Hospital in Ndanda mit über 300 Betten sei dabei in einem Umkreis von 500 Kilometern die einzige Versorgungsmöglichkeit für schwer erkrankte Covid-19-Patienten.
In Tansania gehe es nicht nur um Inzidenzzahlen, sondern „ums blanke Überleben“, schreibt Gatz, der dazu auffordert, sich „von der eurozentrischen Betrachtungsweise der Pandemie“schnell zu lösen. Denn in Hotspots wie in Afrika entstünden Mutanten, und weil dort Impfungen noch lange auf sich warten ließen, werde sich dort ein Reservoir für erneute Infektionswellen bilden, so der 72-jährige Kardiologe und Internist, der seit etlichen Jahren in Kamerun und Tansania vor allem in der Fortbildung von medizinischem Personal tätig ist.
Ein zentrales Element für die Behandlung von Covid-19-Erkrankungen ist das Projekt einer Sauerstoffabfüllanlage in der Abtei Ndanda. Mit Spenden konnte dort im vergangenen Jahr eine Sauerstoffproduktionsanlage errichtet werden, schreibt Bruder Dr. Jesaja Sienz von den Missionsbenediktinern, die die Patienten mit Sauerstoff versorgt. In einem zweiten Schritt soll nun auch eine Sauerstoffabfüllanlage errichtet werden – zum einen als Back-up für das eigene Hospital, aber auch zur Versorgung umliegender Krankenhäuser und wenn Patienten im Rahmen von Verlegungen transportiert werden müssen. Der Preis dafür beläuft sich auf rund 53 000 Euro. Spendenkonto Humanitäre Hilfe Landsberg, Landsberg Ammersee Bank, IBAN DE02 7009 1600 0006 7040 00, Verwendungszweck: Sauer stoffanlage Ndanda Abbey.