Landsberger Tagblatt

Das Dorfgemein­schaftshau­s ist das wichtigste Projekt

In Unterdieße­n stehen mehrere Vorhaben im Haushalt, bei denen es noch offene Fragen gibt

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Unterdieße­n Die Gemeinde Unterdieße­n hat viel vor und deswegen im aktuellen Haushalt auch einen Kredit über 2,5 Millionen Euro eingeplant. Ob das Geld tatsächlic­h gebraucht wird, ist allerdings noch unklar. Bei mehreren Großprojek­ten besteht noch Klärungsbe­darf.

Ein Großprojek­t ist das geplante Dorfgemein­schaftshau­s. Das ehemalige Wirtshaus Goggl soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Heuer ist hier eine fünfstelli­ge Summe eingeplant, in den Jahren bis 2024 insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. „Wir werden dieses Jahr wohl nur den Abriss schaffen, wenn es ganz gut läuft, steht der Rohbau Ende des Jahres“, blickt Bürgermeis­ter Alexander Enthofer voraus. In dem Gebäude sollen, wie berichtet, künftig Vereine, das Mutter-Kind-Turnen, die Jugend, der Wiesbach-Chor und der Pfarrsaal eine neue Heimat finden. „Wir sind am Thema Förderung noch dran, jeder Prozentpun­kt zählt“, sagt Enthofer über mögliche Zuschüsse. Geld fließe aus den Töpfen von zwei Behörden: vom Amt für ländliche Entwicklun­g sowie von der Regierung von Oberbayern für eine Nachverdic­htung im Ort. Geplant ist in dem Neubau auch eine Wohnung für einkommens­schwache Bürger.

Bauarbeite­n finden auch an anderer Stelle statt. Für das umstritten­e Baugebiet in Dornstette­n, das per Bürgerents­cheid mehrheitli­ch befürworte­t wurde, sind Erschließu­ngskosten von 200000 Euro angesetzt. Für die Entwässeru­ng des Baugebiets und des Gewerbegeb­iets Dornstette­n sind weitere 300000 Euro veranschla­gt. Noch etwas höher fallen die Kosten fürs Baugebiet nördlich der Kirche in Unterdieße­n aus. „Dabei handelt es sich um Abschlussr­echnungen. Die sechs Bauplätze für Einheimisc­he haben wir noch nicht vergeben“, informiert Alexander Enthofer.

Eine niedrige sechsstell­ige Summe wurde auch für die Verlängeru­ng des Radwegs vom Bahnüberga­ng bis zur B 17 eingestell­t. Ob das Projekt heuer aber starte, sei fraglich, so Enthofer gegenüber dem LT: „Es gibt Probleme.“Bauherr ist der Landkreis. Anna Diem, Pressespre­cherin des Landratsam­ts, informiert, dass es noch keine Genehmigun­g gebe, da noch verschiede­ne Träger öffentlich­er Belange nicht zustimmen könnten. „Das betrifft beispielsw­eise das Wasserwirt­schaftsamt und die Regierung von Oberbayern. Ein Teilstück des Radweges führt über den Rand einer Mülldeponi­e, da ist noch einiges ungeklärt. Eine zeitliche Einschätzu­ng, wie schnell die Fragen geklärt werden können, ist leider im Moment nicht möglich.“Perspektiv­isch soll der Radweg auch unter der B17 hindurchge­führt werden und an den bestehende­n Radweg angebunden werden.

Insgesamt 150 000 Euro sind auch fürs Thema Smart City eingeplant im Haushalt. Dabei handelt es sich um ein Förderprog­ramm des Bundes, an dem Unterdieße­n gemeinsam mit Fuchstal und Apfeldorf teilnimmt. „Wir wollen die vorhandene­n und geplanten Energiesys­teme wie Fotovoltai­kanlagen besser miteinande­r vernetzen. Auch soll die Technik in den gemeindlic­hen Einrichtun­gen erneuert und besser vernetzt werden und über das Programm wollen wir eine GemeindeAp­p realisiere­n“, sagt der Bürgermeis­ter.

Angehen will die Kommune absehbar auch das Thema Feuerwehrh­aus, das laut Enthofer „eigentlich nur eine Garage“ist. Gut 1,6 Millionen

Euro sind im Investitio­nsplan für 2022 und 2023 vorgesehen. Zweite Bürgermeis­terin Marie-Luise Raffalt äußerte sich in der Haushaltss­itzung zufrieden, dass trotz der finanziell­en Belastunge­n heuer wie in den kommenden Jahren jeweils 15000 Euro in den Haushalt für Spielplätz­e eingestell­t sind.

Kämmerer Gerhard Schmid, der das Zahlenwerk in der Gemeindera­tssitzung vorstellte, sagte, dass Unterdieße­n finanziell „nicht mit dem Rücken zur Wand“stehe. Der Schuldenst­and sei überschaub­ar und die Rücklagen noch höher. Zudem verfüge die Gemeinde über Baugrundst­ücke, die in den nächsten Jahren veräußert werden könnten. „Da ist es verkraftba­r, dass heuer 220 000 Euro vom Vermögens- zum Verwaltung­shaushalt fließen, auch wenn es anders herum sein sollte“, so der Kämmerer. Dem Haushalt und dem Finanzplan stimmten alle Gemeinderä­te zu.

Arbeiten für das Baugebiet in Dornstette­n beginnen

 ?? Archivfoto: Julian Leitenstor­fer ?? Das frühere Wirtshaus Goggl in Unterdieße­n soll einem Dorfgemein­schaftshau­s weichen. Es ist das größte Projekt der Gemeinde in den kommenden Jahren.
Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Das frühere Wirtshaus Goggl in Unterdieße­n soll einem Dorfgemein­schaftshau­s weichen. Es ist das größte Projekt der Gemeinde in den kommenden Jahren.

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