Landsberger Tagblatt

Halbanonym­e Bestattung­en jetzt möglich

Künstler gestaltet Grabstätte­n in Hofstetten und Hagenheim. Was die Beisetzung kostet

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Hofstetten/Hagenheim Auf den Friedhöfen in Hofstetten und Hagenheim sind jetzt halbanonym­e Bestattung­en möglich. Jeweils 20 Plätze gibt es auf den beiden Friedhöfen für diese Bestattung­sform. Bürgermeis­terin Ulrike Högenauer begründet das neue Angebot mit der vorhandene­n Nachfrage. Bereits unter dem vorherigen Gemeindera­t sei die Idee, so etwas anzubieten, aufgekomme­n.

Um auch eine ansprechen­de Gestaltung der Grabanlage zu bekommen, kontaktier­ten die Hofstetten­er den Thaininger Künstler Joachim Maria Hoppe. Dieser stellte im Jahr 2019 seine Vorschläge im Gemeindera­t vor und erhielt den Zuschlag. Hoppe entschied sich für eine Granitsteh­le, an der eine Spirale befestigt ist, in die für jede Urne auch

Spirale als Symbol des fortschrei­tenden Lebens

eine Glasscheib­e eingefügt wird. Auf der Scheibe steht der Name des Beerdigten. „Die Spirale steht für mich für den Fortgang und den Wandel des Lebens, das irgendwann endet, und die Beerdigung in dieser Form auch eine Wertschätz­ung gegenüber dem Verstorben­en, als wenn nur eine Urne in der Wiese eingelasse­n wird“, sagt Hoppe.

Die Glasscheib­en ähnelten sich zwar im Aussehen, aber keine sei identisch, betont er. Die Verteilung der Farben rot, gelb und orange sei immer etwas anders und auch das Muster. Bei der Erstellung seines Kunstwerke­s arbeitete Joachim Maria Hoppe mit der Glaserei Sattler in Scheuring und der Kunstschlo­sserei Wiedemann aus Windach zusammen.

Noch seien keine Personen in dem Bereich begraben, informiert die Bürgermeis­terin. „Die eingesetzt­en Scheiben dienen dazu, dass sich die Bürger ein Bild machen können, wie es künftig aussehen soll.“Das Grab mit der sich zersetzend­en Urne werde 450 Euro für zehn Jahre kosten und für jedes weitere Jahr 45 Euro, hat der Gemeindera­t kürzlich beschlosse­n. Die Scheibe kostet 360 Euro. „Die geht nach Auflösung des Grabes in den Besitz der Familie über“, sagt Högenauer. Hinzu kommen die Kosten für die Montage und die Beschriftu­ng. Der Preis für Letztere variiert je nach Länge des Namens.

Die Bürgermeis­terin ist überzeugt, dass die Nachfrage nach dieser Art von Bestattung zunehmen werde. „Kinder und Angehörige ziehen häufiger aus dem Ort oder der Region weg und können die Grabpflege nicht mehr leisten“, verweist Ulrike Högenauer.

 ?? Foto:Thorsten Jordan ?? Bürgermeis­terin Ulrike Högenauer präsentier­t die neue Urnengrabs­tätte auf dem Friedhof Hagenheim, die Künstler Joachim Maria Hoppe gestaltet hat.
SCHWIFTING
KAUFERING
Foto:Thorsten Jordan Bürgermeis­terin Ulrike Högenauer präsentier­t die neue Urnengrabs­tätte auf dem Friedhof Hagenheim, die Künstler Joachim Maria Hoppe gestaltet hat. SCHWIFTING KAUFERING

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