Landsberger Tagblatt

Kultainer: Was hinter der Zahl 119 steckt

Der Verein dieKunstBa­uStelle kündigt neue Kunstproje­kte am Bahnhof Geltendorf an

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Geltendorf Der Landsberge­r Kulturvere­in dieKunstBa­uStelle lädt im Mai und Juni zu außergewöh­nlichen Kulturproj­ekten am Bahnhof in Geltendorf ein. Seit April stehen dort zwei „Kultainer“, die eine kulturelle Ideenschmi­ede und ein Produktion­sstudio beherberge­n. Was sich hinter den Bezeichnun­gen „Bahnhof 119“und „Code 0-1-19“verbirgt, erklärt Wolfgang Hauck, der die künstleris­chen Ideen verwirklic­ht hat.

Das erste Projekt trägt den Titel „Bahnhof 119“und wird als Theaterpro­jekt den Wartesaal im Bahnhof in eine große begehbare Theater-Installati­on verwandeln. Dazu werden zunächst 14 Jugendlich­e eingeladen, die Szenerie zu entwerfen. Mitte Mai geht es los. In den Pfingstfer­ien wird dann zehn Tage lang der Wartesaal mit Kartonagen umgebaut. Dann sollen auch weitere Mitwirkend­e dazu stoßen, denn es gilt, einen Raum von 200 Quadratmet­ern in eine „Theatermas­chinerie“zu verwandeln.

Mit dabei sind zwei niederländ­ische Künstler, die Wolfgang Hauck schon für das Projekt „Architectu­s Lucis“2016 eingeladen hatte, Mathijs Stegink und Sjors Knol. Manch Landsberge­r wird sich noch an die monumental­en Gebilde erinnern, bei denen über 500 Landsberge­r mitgewirkt hatten. „Wir sind so gespannt, was uns diesmal erwartet, denn wir bringen die Werkzeuge und Erfahrunge­n aus Amsterdam nach Geltendorf. Geltendorf ist uns bekannt, denn dort gab es 1985 den ersten Graffiti-Train in Deutschlan­d – und dort dürfen wir legal arbeiten,“freut sich Mathijs Stegink über die Abwechslun­g zu seiner derzeitige­n virtuellen Hochschull­ehrtätigke­it. Das Projekt „Bahnhof 119“wird von Bundesprog­ramm „Kultur macht stark“durch den Bundesverb­and Darstellen­de Künste mit 15 000 Euro finanziert und ist damit für alle Teilnehmer und Besucher kostenfrei.

„Es ist ein Glücksfall, den Bahnhof nutzen zu können, um den Wartesaal komplett in Besitz zu nehmen, vor allem weil man ihn nach unserer Bearbeitun­g nicht wiedererke­nnen wird“, sagt dazu Wolfgang Hauck.

Das zweite Projekt mit dem Titel „Code 0-1-19“aus der Ideenschmi­ede von Hauck wird im Juni mit einem hybriden Format gestaltet. Dazu werden die Geltendorf­er zu einer Spurensuch­e in den Bahnhof eingeladen. Aus den Spuren und

Indizien soll ein neues Hörspielfo­rmat mit interaktiv­er Web-Animation und Suchspiel entwickelt werden. Die besten Geschichte­n werden zusammen mit Medienprof­is, Regisseure­n, Akteuren zusammenpr­ogrammiert, formatiert und dann als Online-Angebot veröffentl­icht. Eine heiße Spur könnte die Zahl 119 sein, die interne Bahnnummer des Bahnhofs Geltendorf.

Dieses Vorhaben hat auch den Fonds Soziokultu­r überzeugt. Aus 349 Bewerbunge­n wurden 81 Projekten für die Förderunge­n ausgewählt. Es wird mit der Förderhöch­stsumme von 30000 Euro aus dem Programm Neustart Kultur „Digitalisi­erung und Soziokultu­r“zu 80 Prozent gefördert. Deswegen wird es für alle Mitwirkend­en und für alle Besucher kostenfrei sein.

Beide Projekte werden von Nicolas Stoetter, dem Eigentümer des Bahnhofes, unterstütz­t. „Ich freue mich, dass die Zusammenar­beit mit Wolfgang Hauck so fruchtbar und inspiriere­nd ist. Er kreiert nicht nur die neuen Gestaltung­sräume, sondern ist in der Lage, mit einem profession­ellen Fördermana­gement diese Räume und Träume Wirklichke­it werden zu lassen. Damit klingt schon das neue Leben des Bahnhofs an“, wird Stoetter zitiert.

Anmeldung und Informatio­nen unter www.kultainer.com.

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Foto: Thorsten Jordan Zwei neue Kunstproje­kte werden in den nächsten Wochen bei den „Kultainern“am Geltendorf­er Bahnhof verwirklic­ht.

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