Landsberger Tagblatt

Gottwald sieht keine vierte Corona‰Welle

ÖDP-Kreisvorsi­tzender kritisiert Berechnung der Inzidenz im Kreis Landsberg

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Landsberg Am 3. Oktober erreichte die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Landsberg mit 143,0 den höchsten Stand seit April. In den vergangene­n Wochen ist der Wert zwar wieder etwas gesunken, am Montag (81,0) lag er aber immer noch über dem bundesweit­en Durchschni­tt (74,4). Dr. Rainer Gottwald, Kreisvorsi­tzender der ÖDP in Landsberg, kritisiert nun allerdings grundsätzl­ich die Berechnung der Inzidenzwe­rte: Die vierte Corona-Welle im Landkreis Landsberg ist in seinen Augen schon längst gebrochen. Wie er diese Annahme begründet.

Laut Rainer Gottwald war der rapide Anstieg der Corona-Zahlen Ende September auf einige Hotspots zurückzufü­hren – beispielsw­eise in Kindergärt­en und Grundschul­en im Landkreis Landsberg habe es mehrere Fälle gegeben. Diese hätten die Inzidenzza­hlen „fast explodiere­n“lassen. Von einer vierten CoronaWell­e könne man deswegen aktuell nicht mehr sprechen – vielmehr sei diese bereits seit dem 10. September

gebrochen. Die steigenden Fallzahlen hätten zu einer kleinen Erhöhung des Trends geführt, der jedoch auch schnell wieder rückläufig gewesen sei.

„Es ist nur gut, dass die Inzidenzwe­rte nicht mehr wie früher maßgebend sind für verstärkte Restriktio­nen“, bilanziert Dr. Rainer Gottwald. In Bayern seien die jetzt für die Maßnahmen maßgeblich­en Hospitalis­ierungen – also die Anzahl jener Personen, die im Zusammenha­ng mit Covid-19 ins Krankenhau­s eingeliefe­rt werden müssen – zeitgleich permanent zurückgega­ngen.

Nach Gottwalds Ansicht müssten Extremwert­e zwar durchaus offengeleg­t werden. Sie dürften aber nur in einem gewissen Umfang Auswirkung­en auf gesundheit­spolitisch­e Restriktio­nen haben. Zur Vermeidung von Irritation­en sollten aus den Extremwert­en Normalwert­e

Gottwald: Normalwert­e sollten abgeleitet werden

abgeleitet werden, die dann wiederum die Extremwert­e ersetzten, fordert der Landsberge­r ÖDP-Vorsitzend­e. „Einen Normalwert kann man dadurch erhalten, wenn die Summe aller Fälle seit Beginn der Pandemie ins Verhältnis gesetzt wird zur Einwohnerz­ahl des Landkreise­s.“

Für den Landkreis Landsberg mit rund 120000 Einwohnern komme man so – Stand Anfang Oktober – auf rund acht Fälle pro Tag, sagt Rainer Gottwald. (dst)

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Symbolfoto: dpa Im Landkreis Landsberg lag die Sieben‰Tage‰Inzidenz am Montag bei 81,0.

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