Rückblick auf zehn Jahre Lena
Die Landsberger Energieagentur feiert ihr Jubiläum. Der Verein möchte klimafreundlich in die Zukunft steuern.
Am 23. Januar 2014 wurde der wirtschaftlich und politisch unabhängige Verein Lena gegründet. Die Landsberger Energieagentur setzt sich seit dem, nach dem Motto „Heimat bewahren und Zukunft gestalten“, für Maßnahmen zum Gelingen der Energiewende im Landkreis ein. Mittlerweile hat der Verein 152 Mitglieder. Das Engagement des Vorsitzenden Berthold Lesch ist auch nach zehnjähriger Amtszeit ungebrochen. Das wurde bei einer Feier in der Lechsporthalle in Landsberg deutlich.
Berthold Lesch lobte seine Mitstreiter für jahrelanges ehrenamtliches Engagement. Er freute sich, dass neben Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl auch zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis, hauptamtliche Geschäftsführern der Klimaagentur
und Klimaschutzmanagerinnen zur Feierstunde gekommen waren. Den Vertretern der VR-Bank und der Sparkasse dankte er für die finanzielle Unterstützung und dem ehemaligen Rechtsexperten des Landratsamtes, Andreas Graf, für die Mithilfe bei der Konstituierung vor zehn Jahren.
Tobias Schmid, Geschäftsführer der Lena Service GmbH, berichtete in einer Rückschau auf die zahlreichen Aktivitäten der vergangenen Jahre. Unter anderem über die erste Messe 2014 im Agrarausbildungszentrum, die Klimaschutzwoche 2018, die Aktion eRUDA (elektrisch rund um den Ammersee), zehn Jahre Stadtradeln, die Sternfahrt 2021 mit dem Rad nach St. Ottilien und zahlreiche Vortragsveranstaltungen sowie Podiumsdiskussionen zum Klimaschutz und zur Energiewende. Der mobile Wärmetransporter der Lena Service GmbH sei der „Enabler“(Möglichmacher) für die Energiewende. Dazu stellte er die anwesenden Mitglieder des 25-köpfigen jungen Teams vor, das den Wärmetransport in Landsberg aufbaut.
Peter Koch, stellvertretender Vorsitzender der Landsberger
Energieagentur, dankte Berthold Lesch für sein großes Engagement und berichtete über Abläufe und Erfahrungen mit Kampagnen und Infoabenden, bei denen viele Menschen erreicht wurden. „Es macht mir Freude dabei zu sein und mit Gleichgesinnten voranzugehen“, so Koch. Peter Satzger, Vorsitzender
der Kreisgruppe Landsberg im Bund Naturschutz, ist Gründungsmitglied der Lena und freute sich über deren erfolgreiches Wirken bei der Energiewende.
In einem interessanten Vortrag griff Satzger ein kompliziertes Thema auf: „Energiewende und Artenschutz“. Windkraft und Sonnenenergie seien die wichtigsten Zukunftstechnologien. Im Winter, wenn es weniger Sonne gäbe, bräuchten wir die Windkraft, aber wie vertrage sich diese mit dem Artenschutz von großen Greifvögeln, wie dem Rotmilan. „Bei der Standortplanung müssen Kompromisse zwischen Klimakrise und Artenkrise gefunden werden“, so Satzger, der sich auch Gedanken machte, wie wieder Dynamik, also Geschiebe in den Lech kommen kann. Nachdem die Kraftwerkskonzessionen ablaufen, müsse eine langfristige Lösung her. Wie das Aussterben von Arten, ganze
Ökosysteme beeinflussen kann, veranschaulichte er am Beispiel des ökologischen und humanitären Desasters von „Maos Spatzenjagd“. Nach deren landesweiter Ausrottung, an der sich 1958 alle Bewohner beteiligen mussten, starben in den darauffolgenden Jahren in China 45 Millionen Menschen an einer Hungersnot, ausgelöst durch eine Heuschreckenplage.
Es werde ein Gesamtkonzept für eine große Lösung, auch zur Reduzierung des Energiebedarfs benötigt. Die Landsberger Energieagentur leiste mit den Informationskampagnen einen großen Beitrag zur Versachlichung. „Danke, ihr seid damit wichtige Demokratieschützer“, lobte der Naturschützer Peter Satzger die Klimaschützer. Mit einem „weiter so, kann es nicht geben“, lud Berthold Lesch alle Anwesenden zum Austausch ans Buffet.