Gedenken an Opfer der NS-Zeit
In Kaufering wurde an die Gewaltherrschaft der Nazis erinnert.
Am KZ-Friedhof Kaufering-Nord fand kürzlich das Gedenken an die Opfer der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten statt. Die Veranstaltung wurde von der Buchloer SPD und dem Verein „Gedenken in Kaufering“organisiert. Der Einladung waren auch Mitglieder des Buchloer Ortsverbands Bündnis 90/Die Grünen gefolgt.
Peter Hack, Vorsitzender der Buchloer SPD, erinnerte in seiner Rede an die Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht. So jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal die brutale Erschießung von Kindern, Frauen, Männern, Kranken und Greisen durch die Waffen-SS-Division „Das Reich“am 10. Juni 1944 im französischen Ort Oradur. Die Bilanz des Mordens waren 643 Tote und ein Ruinenfeld auf 16 Hektar Land. Der Ort wurde laut Pressemitteilung nie wieder aufgebaut. Ebenfalls vor 80 Jahren wurde durch die Deutschen der zweiten Warschauer Aufstand niedergeschlagen, der vom polnischen Untergrundstaat organisiert wurde. Wurden schon durch den ersten Warschauer Aufstand, der von der jüdischen Bevölkerung im Ghetto am 19. April 1943 organisiert wurde, die systematische Zerstörung der Stadt betrieben, so wurde sie nach dem zweiten Versuch weiter fortgesetzt. Die Besatzung der Deutschen forderte in Warschau allein 700.000 Todesopfer, mehr Tote als Menschen, die in Deutschland durch die Luftangriffe der Alliierten starben. Sie hinterließ eine völlig zerstörte Stadt.
Zum Gedenken an all diese Toten und an die Toten, die auf dem Friedhof beerdigt wurden, wurde das jüdische Totengebet „Kaddisch“gesprochen und ein Kranz niedergelegt. Zum Abschluss wurde das Hoffnungslied von Ben Chorin, das er 1942 gedichtet hatte, gesungen: „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt. Ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?“(AZ)