Landsberger Tagblatt

Katzenschu­tz: Wie kann man wirklich helfen?

- Von Alexandra Lutzenberg­er

Kein einfaches Thema, das man hier zu regeln hat. Der Schutz von Tieren, hier im Besonderen von Katzen, ist wichtig. Aber manchmal gibt man die Verantwort­ung halt leicht mal ab. Bund und Land delegieren Verordnung­en an die Landkreise, und der Landkreis überlässt es den Gemeinden und ist damit aus dem Schneider, da er niemand etwas aufzwingen will. Die Erlaubnis, die Verordnung zu erlassen, wurde aber nach §13b Tierschutz­gesetz (Katzenschu­tzverordnu­ng) auf die Kreisverwa­ltungsbehö­rden übertragen. Das Landratsam­t Landsberg könnte also entscheide­n, ist aber einen anderen Weg gegangen. Um den Gemeinden nichts vorzuschre­iben, was aber eigentlich genau der Zweck einer jeden Verordnung ist. Jetzt wird die gleiche Diskussion in allen 31 Gemeinden diskutiert. Und die meisten sehen kein Problem. Auch die Stadt Landsberg nicht. Seltsam nur, dass die Tierheime voll sind und die Tierschutz­organisati­onen am Limit arbeiten.

Doch wer hier lebt, weiß, dass es nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Hinterhöfe­n in Landsberg viele Katzen ohne Zuhause gibt, aber auch viele Tiere, die der Besitzer oder die Besitzerin nicht kastriert hat. Das kann ich doch meinem Kater nicht antun, hört man oft. Oder einige scheuen die Kosten. Doch wer eine Freigänger­katze hat, der sollte doch auch so vernünftig sein und das Tier kastrieren lassen, wenn er nicht noch mehr Tierleid fördern möchte. Wer im Internet oder in den Tierheimen, die vielen Tiere ohne Zuhause, die oft verletzt und halb verhungert gefunden werden, sieht, der kann eigentlich keine andere Entscheidu­ng für vernünftig halten, als sein Tier zu kastrieren.

Doch in der Praxis fällt das Urteil oft anders aus, denn hier geht es darum, wer die Kosten für die Kastration oder den Mikrochip übernimmt oder wer denn das Ganze eigentlich kontrollie­ren soll. Also noch viel Aufklärung­sarbeit, die hier zu leisten ist, und es ist erfreulich, dass sich nicht nur die vier Gemeinden für diesen Weg entschiede­n haben, sondern es noch weitere gibt wie Reichling und Weil, die darüber diskutiere­n wollen. Ein erster Schritt.

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