Fridays for Future ist beim Gaudiwurm am Lumpigen dabei
Die Lokalgruppe gibt es seit fünf Jahren in Landsberg. Ihr Leiter Liam Sauer erklärt, warum man jetzt neue Wege gehen möchte.
Am 8. Februar 2019 ging die Landsberger Lokalgruppe von Fridays for Future das erste Mal auf die Straße. Zum fünfjährigen Bestehen wird jetzt nicht etwa demonstriert. Die Gruppe nimmt am Faschingsumzug am Lumpigen Donnerstag teil. Das liegt nicht etwa daran, dass Fridays for Future seine politischen Ziele aufgegeben hat und lieber feiert. Nein, die Gruppe beabsichtigt, sich neu aufzustellen, nachdem sich in den vergangenen Jahren weit weniger Personen bei den Demonstrationen eingefunden hatten, als vom Organisationsteam gehofft.
Der Leiter von Fridays for Future Landsberg, Liam Sauer, sieht einen Bedarf an neuen Aktionsformen.
Er könne verstehen, dass viele junge Menschen inzwischen aufgehört hätten, zu demonstrieren. Schließlich habe man oft das Gefühl, es würde ohnehin nichts bringen. Bei den beiden Demonstrationen in Landsberg im vergangenen Jahr seien jeweils rund 100 Leute gekommen, viele davon auch
aus älteren Generationen. Nun möchte die Gruppe die Menschen dort abholen, wo sie sind, etwa am Faschingsumzug in Landsberg. So will man in den Dialog treten und Aufmerksamkeit für Klimathemen auch außerhalb von Demonstrationen schaffen. Die Klimaschutzagenda sei an Fasching natürlich mit dabei. Die Lokalgruppe von Fridays for Future verkleidet sich als Tiere, die durch den Klimawandel bedroht sind. Für die Teilnahme am Faschingszug habe die Gruppe online extra Werbung gemacht und andere Klimaschutzgruppen angeschrieben, sagt Liam Sauer. Doch trotz des Angebots von Fridays for Future, die Kosten für Kostüme zu übernehmen, hätten sich bisher wenig Interessierte gemeldet.
Liam Sauer will sich davon nicht entmutigen lassen. Die Planung alternativer Aktionsformen sei erst am Anfang. Wie genau es nach dem Fasching weitergeht, stehe nicht fest, aber radikale Aktionen schließt Liam Sauer aus. Auch wenn er die Beweggründe verstehen könne: Dass sich Menschen zum Beispiel auf die Straße kleben, um für den Klimaschutz zu protestieren, hält er für den falschen Weg. So etwas löse nur Ablehnung gegen Klimaschutz und Klimaaktivismus aus. Unabhängig von neuen Formen des Engagements wolle man auf jeden Fall auch weiter demonstrieren, sagt er. Es bleibe nun mal keine andere Möglichkeit, als weiterhin für den Klimaschutz zu kämpfen. Am Lumpigen Donnerstag läuft die Gruppe von Fridays for Future mit der Startnummer zehn mit. Insgesamt nehmen über 30 Fußgruppen und Mottowagen am Umzug durch die Landsberger Innenstadt teil. Der Gaudiwurm startet um 12:12 Uhr in der Von-Kühlmann-Straße und dreht eine Runde durch die Innenstadt. Voraussichtlich gegen 13.45 Uhr endet er wieder in der Von-Kühlmann-Straße.