Landsberger Tagblatt

Das Müllproble­m rund um den Lumpigen wird gravierend­er

Das grundsätzl­ich positive Fazit der Polizei wird durch manches Ereignis getrübt.

- Von Dominik Stenzel

Nach dem Lumpigen Donnerstag in Landsberg hatte der Bauhof alle Hände voll zu tun. „Es gab viel mehr Müll als sonst“, sagt Claudia Reichenbäc­her, Pressespre­cherin der Stadt, gegenüber unserer Redaktion. Insbesonde­re im Bereich des Lechufers an der Von-Kühlmann-Straße, das nach dem Umzug erneut zum PartyHotsp­ot wurde, waren allerlei Flaschen und sonstige Abfälle wegzuräume­n. Die Polizei zieht unterdesse­n grundsätzl­ich ein positives Fazit, das allerdings von manchen Ereignisse­n getrübt wird.

Der nach der Party zurückgela­ssene Müll ist für viele Menschen ein Unding. Ein Leser, der auf dem Weg zur Arbeit am frühen Freitagmor­gen am Lechufer vorbeikam, hat sich an unsere Redaktion gewandt: „Fassungslo­s ist keine Umschreibu­ng für dieses offensicht­lich zutiefst rücksichts­lose Verhalten (...). Die gesamte Grünanlage einschließ­lich der Uferböschu­ngen ist übersät von Unrat.“Über diesen Missstand, der die Fauna und Flora gefährde, sei er „ungemein frustriert“. Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs waren seit Donnerstag im Einsatz. Ab 22 Uhr bis frühmorgen­s um 4 Uhr seien zehn Beschäftig­te im Stadtgebie­t unterwegs gewesen, um den Müll zu beseitigen, berichtet

Claudia Reichenbäc­her. Freitags ab 7 Uhr habe dann das nächste Team übernommen. In einem Facebook-Post bedankte sich die Stadt für den Einsatz.

In der Spitze hätten sich bis zu 600 Menschen am Lechufer aufgehalte­n, sagt Thomas Rauscher, Chef der Polizeiins­pektion Landsberg. Dabei habe es sich meist um junge Personen gehandelt, die sich die alkoholisc­hen Getränke selbst mitgebrach­t hätten. Zu größeren Vorfällen sei es dort nicht gekommen. Laut Rauscher mussten in wenigen Fällen Beamtinnen und Beamte vor Ort einschreit­en, um „beginnende Auseinande­rsetzungen im Keim zu ersticken“.

Geschätzt wird, dass insgesamt zwischen 8000 und 9000 Menschen am Lumpigen in Landsberg gewesen seien. Vor diesem Hintergrun­d ziehe die Polizei ein grundsätzl­ich positives Fazit, so Rauscher.

Dieses werde jedoch durch manche Ereignisse getrübt – etwa durch die ausländerf­eindlichen Parolen, die beim Umzug aus einer teilnehmen­den Gruppe heraus zu hören waren. Zum Teil seien außerdem „doch sehr alkoholisi­erte Personen“unterwegs gewesen, berichtet Rauscher. Im Laufe des Tages seien der Polizeiins­pektion Landsberg in fünf Fällen Körperverl­etzungsdel­ikte im Zusammenha­ng mit den Faschingsv­eranstaltu­ngen gemeldet worden. Die Ermittlung­en dauern laut Rauscher an, nachdem es vor Ort – gerade wegen der Alkoholisi­erung von Beteiligte­n – teilweise sehr schwer war, die Sachverhal­te nachzuvoll­ziehen.

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Foto: Vanessa Polednia Die städtische­n Mitarbeite­r hatten nach dem Lumpigen Donnerstag viel zu tun.

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