Das Müllproblem rund um den Lumpigen wird gravierender
Das grundsätzlich positive Fazit der Polizei wird durch manches Ereignis getrübt.
Nach dem Lumpigen Donnerstag in Landsberg hatte der Bauhof alle Hände voll zu tun. „Es gab viel mehr Müll als sonst“, sagt Claudia Reichenbächer, Pressesprecherin der Stadt, gegenüber unserer Redaktion. Insbesondere im Bereich des Lechufers an der Von-Kühlmann-Straße, das nach dem Umzug erneut zum PartyHotspot wurde, waren allerlei Flaschen und sonstige Abfälle wegzuräumen. Die Polizei zieht unterdessen grundsätzlich ein positives Fazit, das allerdings von manchen Ereignissen getrübt wird.
Der nach der Party zurückgelassene Müll ist für viele Menschen ein Unding. Ein Leser, der auf dem Weg zur Arbeit am frühen Freitagmorgen am Lechufer vorbeikam, hat sich an unsere Redaktion gewandt: „Fassungslos ist keine Umschreibung für dieses offensichtlich zutiefst rücksichtslose Verhalten (...). Die gesamte Grünanlage einschließlich der Uferböschungen ist übersät von Unrat.“Über diesen Missstand, der die Fauna und Flora gefährde, sei er „ungemein frustriert“. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs waren seit Donnerstag im Einsatz. Ab 22 Uhr bis frühmorgens um 4 Uhr seien zehn Beschäftigte im Stadtgebiet unterwegs gewesen, um den Müll zu beseitigen, berichtet
Claudia Reichenbächer. Freitags ab 7 Uhr habe dann das nächste Team übernommen. In einem Facebook-Post bedankte sich die Stadt für den Einsatz.
In der Spitze hätten sich bis zu 600 Menschen am Lechufer aufgehalten, sagt Thomas Rauscher, Chef der Polizeiinspektion Landsberg. Dabei habe es sich meist um junge Personen gehandelt, die sich die alkoholischen Getränke selbst mitgebracht hätten. Zu größeren Vorfällen sei es dort nicht gekommen. Laut Rauscher mussten in wenigen Fällen Beamtinnen und Beamte vor Ort einschreiten, um „beginnende Auseinandersetzungen im Keim zu ersticken“.
Geschätzt wird, dass insgesamt zwischen 8000 und 9000 Menschen am Lumpigen in Landsberg gewesen seien. Vor diesem Hintergrund ziehe die Polizei ein grundsätzlich positives Fazit, so Rauscher.
Dieses werde jedoch durch manche Ereignisse getrübt – etwa durch die ausländerfeindlichen Parolen, die beim Umzug aus einer teilnehmenden Gruppe heraus zu hören waren. Zum Teil seien außerdem „doch sehr alkoholisierte Personen“unterwegs gewesen, berichtet Rauscher. Im Laufe des Tages seien der Polizeiinspektion Landsberg in fünf Fällen Körperverletzungsdelikte im Zusammenhang mit den Faschingsveranstaltungen gemeldet worden. Die Ermittlungen dauern laut Rauscher an, nachdem es vor Ort – gerade wegen der Alkoholisierung von Beteiligten – teilweise sehr schwer war, die Sachverhalte nachzuvollziehen.