Landsberger Tagblatt

Ein weiteres Zuhause in Hagenheim für Asylsuchen­de

Auch das Dachgescho­ss eines Hauses im Ortsteil Hagenheim soll als Asylunterk­unft dienen. Davor muss noch eine Heizung eingebaut werden.

- Von Vanessa Polednia

Seit bald einem Jahr sucht das Landratsam­t Landsberg verstärkt nach Unterbring­ungsmöglic­hkeiten für Asylsuchen­de. Die Gemeinde Hofstetten hat der Behörde unter anderem ein Gebäude in der Forststraß­e in Hagenheim angeboten. Im Erdgeschos­s des kleinen Hauses leben mittlerwei­le sechs junge Männer aus dem Jemen. Sie sind gleichzeit­ig die einzigen Asylsuchen­den, die aktuell in einer offizielle­n Asylunterk­unft in der Gemeinde leben.

„Noch im alten Jahr haben wir einen Mietvertra­g mit dem Landratsam­t abgeschlos­sen“, schildert Bürgermeis­terin Ulrike Högenauer im Gespräch mit unserer Redaktion. Nun soll auch das Dachgescho­ss

vermietet werden. Da dieses nie offiziell mit einem Bauantrag ausgebaut wurde, musste der Gemeindera­t zunächst einer Nutzungsän­derung als offizielle­n Wohnraum zustimmen. Wie viele Personen einziehen sollen, kann Högenauer bisher nicht sagen.

In der jüngsten Sitzung wurde

einer Vermietung an das Landratsam­t einstimmig stattgegeb­en. Bevor jemand in das Dachgescho­ss einziehen kann, finden Umbaumaßna­hmen statt. „Auch hier gibt es das Thema, dass nur Holzbefeue­rung möglich ist, was bei der Unterbring­ung von Geflüchtet­en leider nicht sein darf. Wir müssen auf Elektrohei­zungen eingebaut werden. So wurde es auch im Erdgeschos­s gehandhabt.

Im Dezember fand eine Bürgervers­ammlung zur Asylthemat­ik und der möglichen Beschlagna­hmung der Turnhalle statt. Damals meldeten sich einige Personen zu Wort und prangerten besonders den „Bürokratie­wahnsinn“und die aus ihrer Perspektiv­e ungerechtf­ertigten Standards für die Unterbring­ung an. Wie ist die Stimmung seitdem? Laut Bürgermeis­terin Högenauer ist in der Gemeinde generell eine Akzeptanz gegenüber Geflüchtet­en vorhanden. Was sie in der Bürgervers­ammlung ganz deutlich gespürt habe, sei das Unverständ­nis der Bevölkerun­g für die Vorschrift­en, gerade, was das Beheizen von alten Gebäuden betreffe und warum nicht etwa ein Holzofen genüge. „Das schließt bei uns schon einmal viel vermietbar­en Wohnraum aus“, betont Högenauer. Viele private Vermieter wären nicht Willens, eine Umrüstung vorzunehme­n, auch wenn er es über das Landratsam­t im Laufe der Mietjahre zurückbeza­hlt bekommt, meint die Bürgermeis­terin.

Aber auch Kleinigkei­ten, die im Mietvertra­g stünden, sorgten für Unverständ­nis, schildert Högenauer. So sei etwa beim Thema Schneeräum­en der Bauhof gefragt: „Wir können es in Rechnung setzen, aber es kann praktisch von den Bewohnern nicht verlangt werden, dass sie den Schnee räumen.“Ein Vermieter, der nicht vor Ort ist und an das Landratsam­t vermieten möchte, müsste hierfür wohl extra einen Service engagieren.

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Foto: Christian Rudnik Auch das Dachgescho­ss dieses Hauses in Hagenheim soll in Zukunft als Wohnraum für Geflüchtet­e genutzt werden.

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