ADAC deckt Sicherheitsmängel neuer Autos auf
Im Technik-Zentrum in Landsberg und Penzing werden neue Modelle getestet. So soll die Unfallgefahr gesenkt werden.
Landsberg Erneut hat das ADACTechnik-Zentrum in Landsberg ein Sicherheitsproblem bei einem neuen Fahrzeugmodell aufgedeckt. Der smart #1 zeigte laut Pressemeldung in zügig gefahrenen Wechselkurven oder bei Lastwechseln eine eingeschränkte Fahrstabilität, was zu einer erhöhten Unfallgefahr führt.
„Es benötigte einen versierten Fahrer, der gezielt gegenlenkt. Geschah dies nicht, stand der smart #1 quer in der Kurve“, so der zuständige Test-Ingenieur Andreas Milkutat. „Wir haben den Hersteller bei Fahrversuchen im ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing mit dem Sachverhalt konfrontiert“, erläutert Dino Silvestro, Leiter ADAC Fahrzeugtest. Smart habe das Problem erkannt.
Bei einem Nachtest kürzlich in Penzing hat der Wagen laut den ADAC-Experten ein deutlich verbessertes Fahrverhalten an den Tag gelegt. Das ESP regele früher und effektiver, was zu einem sicheren Fahrverhalten bei Ausweich-Test und Lastwechselreaktion führe. Neben der Fahrstabilität habe sich auch die Fahrdynamik verbessert. Das Update werde laut Hersteller ab April „over the air“(also per Mobilfunk) den Autos bereitgestellt und könne dort am Mittelbildschirm durch Tastendruck installiert werden – ohne Werkstatt-Besuch. Zudem
nimmt der Hersteller den ADAC-Ausweichtest in sein eigenes Entwicklungs- und Testprogramm auf, heißt es in der Pressemeldung.
„Dies ist ein weiteres Beispiel der wichtigen Impulse für mehr Verkehrssicherheit aus Landsberg und Penzing“, sagt ADAC-Experte Silvestro. Zuvor hatte das ADACTechnik-Zentrum im Juli des vergangenen Jahres darauf hingewiesen, dass beim chinesischen Elektroauto Ora Funky Cat der Stecker während des Ladens abgezogen werden kann – mit Funkenflug als Folge. Der Hersteller besserte ebenso nach wie Ford beim Mustang Mach-E, der mit einer ausgeprägten Schleudergefahr im
ADAC-Ausweichtest überraschte. Die kontinuierliche Verbraucherschutz-Arbeit des ADAC Technik Zentrums diene laut Pressemeldung letztlich also nicht nur dafür, den Autofahrern neutrale Informationen für den Autokauf an die Hand zu geben, sondern sorge auch für eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit.
Dazu zähle außerdem, dass der ADAC regelmäßig Auffälligkeiten an das Kraftfahrt-Bundes-Amt meldet. „Somit wird sichergestellt, dass Sicherheitsmängel schnell nachgebessert oder kritische Produkte aus dem Markt genommen werden“, sagt Dr.-Ing. Reinhard Kolke, Leiter des Technik-Zentrums. (AZ)