Landsberger Tagblatt

So könnte altersgere­chtes Wohnen in Prittrichi­ng aussehen

Dem Gemeindera­t wird ein neuer Entwurf für altersgere­chte Wohnungen vorgestell­t. Für Betreutes Wohnen wäre an der Stelle nicht genügend Platz.

- Von Lisa Gilz

Im Landkreis Landsberg machen sich die Gemeinden immer öfter Gedanken darüber, wie die älteren Bürgerinne­n und Bürger in den Ortschafte­n wohnen können und welche Angebote geschafft werden sollten. Ob das der Bau eines Pflegeheim­s, betreutes Wohnen, Quartiersm­anagement oder Arbeitskre­ise zu dem Thema bedeuten. In Prittrichi­ng soll ein Wohnhaus gebaut werden, das altersgere­chte Aspekte wie Barrierefr­eiheit mit vororganis­ierten Serviceang­eboten wie Fahroder Pflegedien­sten beinhaltet.

Vorgestell­t wurde das Projekt von Maximilian Layer, einer der Geschäftsf­ührer des Immobilien­Unternehme­ns aus Schwabmünc­hen, das das Wohnhaus in Prittrichi­ng umsetzen möchte und Projektlei­ter Florian Kramer. Bereits 2022 wurde ein Antrag eingereich­t, damals noch für zwei Doppelhäus­er. „Auf dem Plan sieht man, wie durch die lange Zufahrt eine relativ große Fläche versiegelt gewesen wäre“, sagte Kramer. Mittlerwei­le habe man aber eine neue Idee für das Grundstück in der Jahnstraße.

Der neue Plan, den Layer und Kramer präsentier­ten, zeigte einen einzelnen Baukörper. Während das Unternehme­n gewöhnlich größere Projekte mit 15 bis 20 Wohneinhei­ten umsetzt, soll das Haus in Prittrichi­ng zehn Wohnungen auf drei Etagen umfassen. Besonders wichtig sei ein barrierefr­eies Wohnumfeld, und die Bewohnerin­nen und Bewohner die Möglichkei­t der Eigenständ­igkeit zu bieten, solange sie keine Pflege oder Betreuung benötigen. Neben den Wohnungen könnte das Grundstück mit Hochbeeten, einem Grillplatz oder ähnlichem sozialen Mittelpunk­t gestaltet werden, so Layer.

„Wir haben versucht, nach dem Wohnumfeld zu gehen und uns bei dem Entwurf für ein Satteldach mit Gauben und zurückgese­tzten Balkonen entschiede­n“, erklärte Kramer den Gemeindera­tsmitglied­ern.

Das Wohnhaus soll sowohl mit modernem als auch ländlichem Charakter in die bestehende Struktur passen. Insgesamt werde das Gebäude um die zehn Meter hoch, mit einer Wandhöhe von 6,25 Meter. Das orientiere sich an anderen Objekten im Umfeld. Auf einen Keller oder eine Tiefgarage soll verzichtet werden, um Kosten zu sparen. 15 Stellplätz­e würde es vor dem Haus für Besucher, Bewohner und Dienste geben. Der neue Entwurf würde mit wesentlich weniger versiegelt­er Fläche arbeiten.

Fünf der Wohnungen könnten für Einzelpers­onen sein, mit 1,5 Zimmern und etwa 45 Quadratmet­ern. Vier seien zurzeit mit etwa 60 Quadratmet­ern und zwei Zimmern eingeplant – hier erklärte Layer, dass diese sich für ältere

Paare eignen würden, aber die Größe noch übersichtl­ich genug sei, um sich allein darum zu kümmern. Die Wohnung unter dem Dach habe 74 Quadratmet­er. Die oberen Stockwerke sollen sowohl mit einer Treppe als auch mit einem Aufzug erreichbar sein.

Das Wohnhaus und die Wohnungen würden einer Zweckbesti­mmung unterliege­n. „Im Kaufvertra­g ist geregelt, dass die Mieterinne­n und Mieter mindestens 55 Jahre alt sein müssen oder eine Behinderun­g mit Grad 50 haben, um für das Projekt infrage zu kommen.

Altersgere­chtes Wohnen beinhalte zwar keine angestellt­en Pflegedien­ste, allerdings sollten den Bewohnern im Idealfall Ansprechpa­rtner an die Hand gegeben werden. „Zum Beispiel für

Fahrdienst, Therapeute­n oder Haushaltsh­ilfen.“„Wenn das Projekt genehmigt ist, aber noch vor dem Verkauf, wird es eine Infoverans­taltung geben“, sagte Layer. Bei ähnlichen Projekten in anderen Gemeinden seien diese immer gut besucht gewesen. „So wird auch im Hintergrun­d Wohnraum frei, den die jüngeren kaufen können.“Ihre Hauptzielg­ruppe beim Verkauf seien diejenigen, die aus Prittrichi­ng kommen, oder wo etwa die Kinder dort wohnen.

Aus dem Gemeindera­t wurden anschließe­nd an dem Vortrag Bedenken geäußert, wie eine Altersbind­ung bei den Mietverträ­gen tatsächlic­h aussehen würde. Layer versichert­e, dass sie bisher gute Erfahrunge­n gemacht hatten und sich ohnehin die Gruppe Menschen für solche Wohnungen interessie­rt, die dort auch wohnen darf. Auf Nummer sicher könnte die Gemeinde aber gehen, indem sie das Belegungsr­echt für das Objekt festlegt.

Auf die Frage, wie auch in zwanzig oder dreißig Jahren sichergest­ellt wird, dass ein Pflegedien­st vorbeikomm­t, konnte Layer lediglich sagen, dass er das natürlich nicht verspreche­n könne. Allerdings käme es für das Grundstück nicht infrage, ein Wohnheim mit betreutem Wohnen zu bauen, da es dafür zusätzlich­en Platz bräuchte.

„Der Bedarf wird in den nächsten Jahren aber ohnehin steigen und dann wird auch ein Projekt mit betreutem Wohnen entstehen – ich würde das jetzt nicht abhängig machen“, sagte Layer zum Schluss.

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Foto: Atelier xyz für Layer Haus AG Vorläufige­r Entwurf für das Projekt zum altersgere­chten Wohnen in Prittrichi­ng.

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