Kommt der Kiebitz an den Windachspeicher?
Bei Obermühlhausen ist ein Domizil für Wiesenbrüter entstanden. Bis Ende Juli sollte das Gebiet nicht betreten werden.
Obermühlhausen Vor zwei Jahren wurden auf den Feuchtwiesen südlich des Windachspeichers in Richtung Obermühlhausen etwa 4000 Quadratmeter flache Feuchtmulden mit offenem Boden angelegt. Mit den Geländemodellierungen sollen die Feuchtwiesen für Wiesenbrüter attraktiver gestaltet werden.
Besonders im Fokus steht bei diesem Projekt laut einer Pressemitteilung des Bund Naturschutz der stark gefährdete Kiebitz. Je nach Witterung kehren die Kiebitze ab Mitte Februar aus ihren Winterquartieren im Süden zurück. Auf den Kiebitz üben offene Bodenstellen eine hohe Anziehungskraft aus. Neben Äckern sind extensiv genutzte Wiesen mit niedriger Vegetation,
Feuchtstellen und Brachestreifen als Brutplatz geeignet. Besonders die Jungvögel sind auf feuchte, weiche und offene Böden zur Nahrungssuche angewiesen.
Bedeutungsvoll für den Erfolg ist die Mithilfe der Bevölkerung. Christine Moser vom Bund Naturschutz: „Die Wiesenbrüter wie die Kiebitze sind sehr störungsempfindlich. Nur wenn alle Wanderer Rücksicht nehmen und das Gebiet weiträumig meiden, dann haben die Kiebitze eine Chance.“Die Untere Naturschutzbehörde hat daher mit Unterstützung von Mitgliedern des Bund Naturschutz Schilder, die den Bereich mit Betretungsverbot kennzeichnen, angebracht. Rainer Fuß von der Behörde erläutert: „Wir bitten die Bevölkerung, die Fläche von 1. März bis 31. Juli nicht zu betreten und auch an den Wegen am Rande die Hunde anzuleinen.“Regina Full vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim ergänzt dazu: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass mit dieser Zusammenarbeit ein wichtiges und vor allem störungsfreies Refugium für die stark gefährdeten Kiebitze entstehen wird.“
Das Projekt geht auf ein Maßnahmenkonzept des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Landsberg am Lech, der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Landsberg am Lech und das Wasserwirtschaftsamt Weilheim zurück. Die Beteiligten hatten sich zusammengeschlossen und gemeinsam das Projekt „Wiesenbrüter Windachspeicher“ins Leben gerufen.