Nachwuchs präsentiert ein aufregendes Kammerkonzert
Mädchen und Buben der Landsberger Sing- und Musikschule zeigen, was sie gelernt haben. Das wird bejubelt und beklatscht.
„Wunderschön, aufregend und besonders“solle es werden, so kündigten die Organisatoren das Kammerkonzert der Städtischen Sing- und Musikschule Landsberg im Vorfeld an. War das der Grund, weshalb so viele Musikbegeisterte den Weg in das oberste Stockwerk des Historischen Rathauses gefunden hatten und den Festsaal so richtig füllten?
Zumindest war es einer davon, Hauptgrund waren schon die Kinder und Jugendlichen mit ihren Instrumenten. Endlich konnten sie wieder einmal hören lassen, was sie bereits gelernt, welche Fortschritte sie seit dem letzten Konzert gemacht haben. Vorgegeben war „Kammerkonzert“, also Stücke für mindestens zwei Ausführende. Das brachte ein paar selten bis nie gehörte Ensembles zusammen. Gitarre und Blockflöte war ein solches Beispiel, oder Harfe und Blockflöte, Bongos mit Klavier. Zusätzlich war das Konzert nicht auf ein paar wenige Instrumente beschränkt. Vielmehr konnten Zuhörerinnen und Zuhörer nahezu die ganze Bandbreite dessen, was in der Musikschule erlernt werden kann, erleben. Letztlich ergaben die einzelnen Programmpunkte einen großen bunten Strauß aus Ohrwürmern, gediegener Klassik und musikalischer Raffinessen.
Einige der jungen Nachwuchsmusikerinnen und -musiker nutzten die Gelegenheit für einen letzten Probeauftritt vor dem Landeswettbewerb
Jugend musiziert, für den sie sich vor einigen Wochen beim Regionalwettbewerb mit hervorragenden Leistungen qualifiziert hatten. Sie sei sehr dankbar, sagte Musikschulleiterin Birgit Abe in ihrer Begrüßung, dass die Stadt in jeder Hinsicht hinter der städtischen Einrichtung stehe. Auch ging sie auf die neuesten Gedanken zur Streichung der Fächer Kunst und Musik zugunsten von Deutsch und Mathematik in der Grundschule ein. Dies sei der falsche, ein fataler Weg, so die Musikpädagogin. Schließlich seien die positive Wirkung der künstlerischen Fächer und ihre Beeinflussung der schulischen Leistungen jedes Einzelnen doch hinlänglich bekannt. Letztlich vermittelt Musizieren, vorwiegend in der Gruppe, einfach nur Freude.
Das bewiesen die Mitwirkenden auf der Bühne bei den insgesamt 20 Programmpunkten zur Genüge. Da gab es die ganz Kleinen, die Kindergartenkinder, die ihren ersten Auftritt absolvierten – bravourös. Oder schon etwas Größeren, die ihre Coolness beim Auftritt mit auffälliger Mütze dokumentierten. Eine hübsche Idee war, es den Schülerinnen und Schülern zu überlassen, wie sie ihren Auftritt genauer gesagt ihr Musikstück ankündigen wollen. Da gab es die Ernsthaften, die zuverlässig Perfekten. Es durfte aber auch geschmunzelt werden über humorvolle Anmoderationen, freche Aussagen und gemeinsam gespieltes Chaos.
Muss einer der 20 Vorträge besonders hervorgehoben werden? Abgesehen von den ÜberreiterZwillingen, die mit ihrer Qualität seit Jahren für Erstaunen und Bewundern sorgen, vielleicht das so schön klar gesungene Kaminkehrer-Lied aus Mary Poppins oder Chanson triste, das durch die Interpretation mit Kontrabass besondere Tristesse vermittelte. Generell aber hatten alle den Applaus des Publikums verdient, das einige davon besonders begeistert bejubelte und beklatschte.