Ein Schutzstreifen ist nicht die alleinige Lösung
Radfahren auf der Neuen Bergstraße in Landsberg ist kein Zuckerschlecken. Bergab, mit hoher Geschwindigkeit, aber auch bergauf, teilen sich Radfahrende den hauptsächlich in der Kurve knapp bemessenen Verkehrsraum mit anderen Verkehrsteilnehmern. Das bringt Konflikte mit sich, die sich allein durch Baumaßnahmen nicht lösen lassen. Gegenseitige Rücksichtnahme und Geduld sind dort gefragt.
Der Vorschlag der Stadtverwaltung, bergauf für Radfahrende einen Schutzstreifen anzubringen, ist richtig. Der Modellversuch in der Münchner Straße hat gezeigt, dass diese Lösung praktikabel ist. Solange es keine Mehrheit für einen kompletten Umbau des Kurvenbereichs mit Mittelleitplanke in der Neuen Bergstraße gibt, kann der Schutzstreifen eine Verbesserung bringen. Dass nach wie vor auch der Gehweg benutzt werden darf, muss Teil dieser Lösung sein.
Dennoch, und das zeigt auch die Reaktion einiger Stadträte und des ADFC, die alle Probleme lösende Variante ist der Schutzstreifen nicht. Es wird weiterhin darauf ankommen, dass die Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen und gegebenenfalls sich auch ein wenig zurücknehmen. Nur so können Unfälle vermieden werden.
Das heißt in der Praxis: Ist ein Radfahrender bergauf in der Kurve unterwegs, muss er nicht zwingend überholt werden. Die Zeitspanne, bis dafür wieder ausreichend Platz ist, ist kurz. Geduld ist also angebracht. Gleichzeitig sollten aber auch Radfahrende Rücksicht nehmen. Etwa, wenn sie den Gehweg nutzen. Sind dort Fußgänger unterwegs, kann man auch mal absteigen und Platz machen.
Der Verkehr in Landsberg nimmt stetig zu. Es wird eng auf den Straßen. Ohne gegenseitige Rücksichtnahme geht es nicht, denn nicht alle Problemstellen können baulich beseitigt werden.