Brandverdacht: Seniorenheim muss evakuiert werden
Aufgrund von Brandgeruch kommt es in einem Landsberger Seniorenheim in der Spöttinger Straße zu einem Feuerwehreinsatz. Mehr als 70 Personen müssen evakuiert werden.
Im Senioren-Zentrum Landsberg in der Spöttinger Straße wurde am Sonntagnachmittag ein Feueralarm ausgelöst. Vor Ort war ein Großaufgebot an Feuerwehr und Rettungskräften, ein Großteil der Seniorinnen und Senioren musste evakuiert werden. Verletzt wurde niemand, teilte Notarzt Wolfgang Weisensee auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Dennoch stellte die Evakuierung die Rettungskräfte vor eine große Aufgabe.
Auf dem Schlüsselanger beim Landsberger Sportplatz standen zahlreiche Rettungswagen und Feuerwehrkräfte auf Abruf. Die Spöttinger Straße selbst war für mehrere Stunden gesperrt, überall
blinkte das Blaulicht, vor dem Seniorenheim saßen die Bewohnerinnen und Bewohner, eingehüllt in Decken und Rettungsdecken. „Der Alarm ging gegen 14.30 Uhr ein“, sagte Miriam Glatz, bei der Kreisbrandinspektion Landsberg für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Insgesamt sechs Feuerwehren aus Landsberg und dem Landkreis waren vor Ort. „Das Pflegepersonal hatte die Evakuierung schon begonnen“, so Glatz.
Für die Betroffenen erst mal eine aufregende Situation. „Ich musste einfach schnell aus meinem Zimmer“, sagt Siegfried Joschko, der in eine Rettungsdecke gehüllt vor dem Eingang des Seniorenheims darauf wartete, wie es denn weitergehen würde. Der 81-Jährige nahm die Situation aber gelassen. „Ich weiß nicht, wie es weitergeht, da fehlt die Information. Ich hoffe einfach, dass ich bald wieder ins Zimmer gehen kann und ans Telefon komme.“
Insgesamt 75 Bewohnerinnen und Bewohner wurden aus dem Gebäude gebracht. „Eigentlich ist es halb so wild“, sagte Notarzt Wolfgang Weisensee. „Es gibt keine Verletzten und auch niemanden mit einer Rauchgasvergiftung.“Für die Betroffenen wurde im Sportzentrum eine Betreuungsstelle eingerichtet, sagte Andreas Lehner, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Landsberg. 80 Helferinnen und Helfer sowie vier Notärzte, teilweise aus den Nachbarlandkreisen, seien im Einsatz gewesen, leitende Notärztin Dr. Gudrun Nitsche und Einsatzleiter Christian Hofmann regelten die Betreuung. Um die 20 Personen, die ins Sportzentrum gebracht wurden, kümmerten sich die BRK-Betreuungseinheit, die durch den ambulanten Pflegedienst des BRK unterstützt wurde.
Erste Vermutungen gingen dahin, dass die Rauchentwicklung mit der Pelletheizung in Zusammenhang stünde, so Miriam Glatz. Nachdem das Gebäude belüftet worden war, konnten alle Betroffenen noch am Abend ins Seniorenheim zurück. „Wir sind alle froh, dass es so glimpflich ausgegangen ist“, sagte Andreas Lehner.