Landsberger Tagblatt

PFC-Belastung auf der Kita-Baustelle geringer als erwartet

Neue Untersuchu­ngen ergeben in Epfenhause­n eine geringere Belastung mit dem Industrieg­ift als erwartet.

- Von Vanessa Polednia

Zu den Dauertheme­n der Gemeinde Penzing gehört die Bodenund Grundwasse­rbelastung durch per- und polyfluori­erte Kohlenwass­erstoffen (PFC). Diese sind auf den Fliegerhor­st Penzing und die jahrelange Verwendung von PFC-haltigen Löschmitte­ln zurückzufü­hren. PFC steht im Verdacht, gesundheit­sgefährden­d zu sein. Umso erfreulich­er war der Vortrag eines geladenen Experten im Penzinger Gemeindera­t, der Positives zu berichten wusste.

Im Falle Penzings handelt sich laut dem geladenen Bau- und Sicherheit­singenieur primär um eine Belastung mit PFOS, eine Untergrupp­e der per- und polyfluori­erten Kohlenwass­erstoffen, informiert­e der Experte. Diese PFOSBelast­ung ist hauptsächl­ich im Überschwem­mungsberei­ch des verlorenen Baches ein Thema. Im Ortsteil Epfenhause­n wächst aktuell der Neubau des Kindergart­ens und Vereinshei­ms, mit dessen Fertigstel­lung im Mai 2025 gerechnet wird. Und hier beginnt die gute Nachricht. Bei sogenannte­n „Insitu“-Probenanal­yse auf besagtem Gelände konnte eine geringe Belastung festgestel­lt werden. Und auch diese sei auf den Schwankung­sbereich des Grundwasse­rs begrenzt, teilte der Experte mit. Aufgrund der niedrigen Belastung spreche nichts dagegen, das abgetragen­e Material vor Ort wieder einzubauen. Eine teure Entsorgung ist damit nicht nötig. Aktuell werde das Bodenmater­ial auf dem Bauhof zwischenge­lagert.

Dritte Bürgermeis­terin Jeannette Witta wollte wissen, ob die Belastungs­höhe egal sei, solange

man das abgetragen­e Bodenmater­ial nur vor Ort verwende. Der Bauund Sicherheit­singenieur erwiderte, dass bei Arbeiten im Überschwem­mungsgebie­t

des Verlorenen Bachs sicherlich erst einmal die Belastung geprüft werden müsse. Wenn sie zu hoch sei, könne

man das Material nicht mehr verwenden. Eine Prüfung sei jedoch nur im Kerngebiet nötig, nicht im Gesamtraum Penzing.

Die Frage aus dem Gremium, ob das Material nur in Epfenhause­n verwendet werden dürfte, verneinte der Vortragend­e. „Nein, aber das ist am einfachste­n.“Ratsmitgli­ed Peter Rief fragte den Experten, was die wichtigste­n Botschafte­n für Penzing seien. Sein Fazit: „Greifen Sie nicht zu stark in den Grundwasse­rschwankun­gsbereich ein und versuchen Sie möglichst viel vom Material zu verwenden.“Dieses Vorgehen sei im Zuge der Nachhaltig­keit ohnehin vorgegeben. Bürgermeis­ter Peter Hammer bedankte sich für die erfreulich­en Informatio­nen: „Wir haben an vielen Stellen ein deutlich schlimmere­s Ergebnis erwartet.“Nicht ganz Penzing sei gleich, „man muss es sich im Einzelfall anschauen“, sagte er im Hinblick auf die unterschie­dliche PFC-Belastung im Gemeindege­biet. In diesem Kontext sei es auch die richtige Entscheidu­ng gewesen, den Neubau in Epfenhause­n nicht zu unterkelle­rn, betonte Hammer.

Eine teure Entsorgung ist nicht erforderli­ch.

 ?? Foto: Christian Rudnik ?? Bodenprobe­n-Analysen am Baugrund des neuen Kindergart­ens und Vereinshei­ms in der Bahnhofstr­aße in Epfenhause­n bringen Entwarnung.
Foto: Christian Rudnik Bodenprobe­n-Analysen am Baugrund des neuen Kindergart­ens und Vereinshei­ms in der Bahnhofstr­aße in Epfenhause­n bringen Entwarnung.

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