Die Kümmerer
Auch in der Pflegebranche findet man sehr gute Jobchancen
Die Personalnot in der Pflege ist in Deutschland riesig – und sie könnte sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Falls du dich also für eine Tätigkeit in diesem Bereich interessiert, hast du beste Aussichten, auch einen Job zu bekommen. Doch welche Wege führen eigentlich in den Beruf? Der einfachste Zugang zur Branche bietet sich als Hilfskraft, die formalen Voraussetzungen hierfür sind vergleichsweise niedrig. „Ein Hauptschulabschluss ist nicht erforderlich, wenngleich sicher hilfreich“, sagt Prof. Christel Bienstein vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe. Hilfskräfte helfen Pflegebedürftigen beim Aufstehen,
begleiten sie zur Toilette und helfen auf Stationen im Krankenhaus bei der Essensverteilung. Zudem räumen sie in Patientenzimmern auf und assistieren Pflegefachpersonal.
Um Hilfskraft in der Pflege zu werden, ist meist der Besuch eines Lehrgangs notwendig, den anerkannte Organisationen wie etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder die Johanniter anbieten. Hier erfährst Du die Grundlagen Deiner Aufgaben in Theorie und Praxis, etwa worauf es beim Kleiden, Waschen, Bewegen und Mobilisieren pflegebedürftiger Menschen ankommt.
Über tieferes pflegerisches Wissen verfügen sogenannte qualifizierte Pflegehelfer und
Pflegeassistenten. Auch sie unterstützen beispielsweise bei der Körperpflege, helfen beim Anziehen von Stützstrümpfen oder begleiten im Krankenhaus Patienten beispielsweise zum Röntgen, im Gegensatz zu den Hilfskräften verfügen sie aber über eine ein- bis zweijährige Ausbildung, die je nach Bundesland unterschiedlich sein kann.
Generalistische Ausbildung
Die klassische Ausbildung zur Pflegefachperson dauert drei Jahre. Voraussetzung ist eine zehnjährige Schulausbildung. Seit 2020 gehören die früher getrennten Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkrankenund Altenpflege der Vergangenheit an. Alle Azubis im Pflegebereich absolvieren die ersten zwei Jahre der generalistischen Ausbildung gemeinsam. Im dritten Ausbildungsjahr haben Azubis dann die Wahl: Entweder setzen sie die generalistische Ausbildung fort und erlangen die Berufsbezeichnung „Pflegefachmann“oder „Pflegefachfrau“. Oder sie legen ihren Schwerpunkt auf die Pflege von älteren Menschen oder die Versorgung von Kindern – in solchen Fällen erwerben sie einen Abschluss als „Altenpflegerin“bzw. „Altenpfleger“oder „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen“. Pflegefachpersonen haben vielseitige Aufgaben. Sie betreuen Patienten in stationären oder ambulanten Versorgungsbereichen pflegefachlich eigenständig, ihnen zur Seite stehen dabei häufig Hilfskräfte. Pflegefachpersonen versorgen Wunden, legen Verbände an und setzen medizintechnische Geräte wie etwa Überwachungsmonitore oder Beatmungsgeräte ein. Sie geben Medikamente aus, erstellen Pflegedokumentationen und Dienstpläne oder führen beispielsweise Patientenakten.
Weiterbildung an der Uni
„Vorrangig ermitteln sie den Pflegebedarf der Patienten“, so Prof. Bienstein. Sie planen Maßnahmen, führen sie durch und sichern die Pflegequalität. Zudem unterstützen sie die Ärzte etwa bei der Diagnostik. Natürlich gibt es für Pflegefachkräfte zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung, unter anderem an Hochschulen.