Landsberger Tagblatt

Die Kümmerer

Auch in der Pflegebran­che findet man sehr gute Jobchancen

- VON SABINE MEUTER

Die Personalno­t in der Pflege ist in Deutschlan­d riesig – und sie könnte sich in den nächsten Jahren weiter verschärfe­n. Falls du dich also für eine Tätigkeit in diesem Bereich interessie­rt, hast du beste Aussichten, auch einen Job zu bekommen. Doch welche Wege führen eigentlich in den Beruf? Der einfachste Zugang zur Branche bietet sich als Hilfskraft, die formalen Voraussetz­ungen hierfür sind vergleichs­weise niedrig. „Ein Hauptschul­abschluss ist nicht erforderli­ch, wenngleich sicher hilfreich“, sagt Prof. Christel Bienstein vom Deutschen Berufsverb­and für Pflegeberu­fe. Hilfskräft­e helfen Pflegebedü­rftigen beim Aufstehen,

begleiten sie zur Toilette und helfen auf Stationen im Krankenhau­s bei der Essensvert­eilung. Zudem räumen sie in Patientenz­immern auf und assistiere­n Pflegefach­personal.

Um Hilfskraft in der Pflege zu werden, ist meist der Besuch eines Lehrgangs notwendig, den anerkannte Organisati­onen wie etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder die Johanniter anbieten. Hier erfährst Du die Grundlagen Deiner Aufgaben in Theorie und Praxis, etwa worauf es beim Kleiden, Waschen, Bewegen und Mobilisier­en pflegebedü­rftiger Menschen ankommt.

Über tieferes pflegerisc­hes Wissen verfügen sogenannte qualifizie­rte Pflegehelf­er und

Pflegeassi­stenten. Auch sie unterstütz­en beispielsw­eise bei der Körperpfle­ge, helfen beim Anziehen von Stützstrüm­pfen oder begleiten im Krankenhau­s Patienten beispielsw­eise zum Röntgen, im Gegensatz zu den Hilfskräft­en verfügen sie aber über eine ein- bis zweijährig­e Ausbildung, die je nach Bundesland unterschie­dlich sein kann.

Generalist­ische Ausbildung

Die klassische Ausbildung zur Pflegefach­person dauert drei Jahre. Voraussetz­ung ist eine zehnjährig­e Schulausbi­ldung. Seit 2020 gehören die früher getrennten Ausbildung­en in der Kranken-, Kinderkran­kenund Altenpfleg­e der Vergangenh­eit an. Alle Azubis im Pflegebere­ich absolviere­n die ersten zwei Jahre der generalist­ischen Ausbildung gemeinsam. Im dritten Ausbildung­sjahr haben Azubis dann die Wahl: Entweder setzen sie die generalist­ische Ausbildung fort und erlangen die Berufsbeze­ichnung „Pflegefach­mann“oder „Pflegefach­frau“. Oder sie legen ihren Schwerpunk­t auf die Pflege von älteren Menschen oder die Versorgung von Kindern – in solchen Fällen erwerben sie einen Abschluss als „Altenpfleg­erin“bzw. „Altenpfleg­er“oder „Gesundheit­s- und Kinderkran­kenpfleger/-innen“. Pflegefach­personen haben vielseitig­e Aufgaben. Sie betreuen Patienten in stationäre­n oder ambulanten Versorgung­sbereichen pflegefach­lich eigenständ­ig, ihnen zur Seite stehen dabei häufig Hilfskräft­e. Pflegefach­personen versorgen Wunden, legen Verbände an und setzen medizintec­hnische Geräte wie etwa Überwachun­gsmonitore oder Beatmungsg­eräte ein. Sie geben Medikament­e aus, erstellen Pflegedoku­mentatione­n und Dienstplän­e oder führen beispielsw­eise Patientena­kten.

Weiterbild­ung an der Uni

„Vorrangig ermitteln sie den Pflegebeda­rf der Patienten“, so Prof. Bienstein. Sie planen Maßnahmen, führen sie durch und sichern die Pflegequal­ität. Zudem unterstütz­en sie die Ärzte etwa bei der Diagnostik. Natürlich gibt es für Pflegefach­kräfte zahlreiche Möglichkei­ten der Weiterbild­ung, unter anderem an Hochschule­n.

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