Landsberger Kreistag beschließt Beitritt zum MVV
Der Landkreis Landsberg gehört ab Januar 2025 zum Münchner Verkehrsverbund. Die Entscheidung für den Anschluss fällt einstimmig aus.
Nach dem Kreisausschuss und dem Umwelt- und Mobilitätsausschuss hat sich auch der Landsberger Kreistag für einen Beitritt zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) ausgesprochen. Dieser soll damit zum 1. Januar 2025 vollzogen werden.
Wie schon zuvor in den beiden Ausschüssen fiel die Entscheidung einhellig aus – alle 50 versammelten Kreisrätinnen und Kreisräte stimmten in der jüngsten Sitzung dafür. MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch stellte noch einmal die Rahmenbedingungen vor. Das Anruf-Sammel-Taxi (AST) im Kreis Landsberg ist anfangs übrigens noch nicht Teil des Verkehrsverbunds. Laut dem ÖPNV-Beauftragten Philipp Wenninger
soll aber auch das AST längerfristig in den MVV integriert werden.
In einer Pressemitteilung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds äußert sich Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zu den anstehenden Beitritten der Landkreise Landsberg und Weilheim-Schongau. „Der MVV festigt mit dann fast 10.000 Quadratkilometern Fläche und mehr als 3,6 Millionen Einwohnern seine Position als einer der größten und leistungsstärksten Verbünde Deutschlands.“In den nächsten Jahren könnten auch die Landkreise Landshut, Mühldorf am Inn und Garmisch-Partenkirchen sowie die Stadt Landshut den MVV-Beitritt beschließen.
Landsbergs Landrat Thomas Eichinger (CSU) spricht von einem „Meilenstein“für die Region. „Der
MVV bietet eine zukunftsweisende Lösung für Pendler und andere Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs, und wir freuen uns darauf, diese Vorteile ab 2025 voll auszuschöpfen.“Im Verbund könne man leichter mal das Auto stehen lassen, bekräftigt MVV-Geschäftsführer
Bernd Rosenbusch. Er verspricht unter anderem, dass nur noch eine Fahrkarte im Verbundgebiet benötigt werde sowie umfassende Vertriebsangebote vom Verkauf beim Busfahrer bis zum Handyticket und im nächsten Jahr ein Check-in-check-out-Verfahren.
Im Landkreis Landsberg wird schon lange ein Beitritt zum MVV angestrebt. Doch die finanziellen Rahmenbedingungen sprachen zuletzt immer dagegen. Jetzt engagiert sich der Freistaat finanziell und der Landkreis greift zu. Den Landkreis Landsberg wird der Beitritt heuer rund 300.000 Euro (Initialkosten) und danach jährlich etwa 945.000 Euro kosten. Ab 1. Januar löst der MVV-Tarif dann die Unternehmertarife ab. Der MVV verspricht, dass die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel damit fahrgastfreundlichen wird – auch aufgrund einer übergreifenden Fahrplanauskunft.
In der Pressemitteilung werden auch Kostenbeispiele genannt. Eine Fahrt (Hin- und Rückfahrt am selben Tag) vom Landsberger Wiesenring zum Marienplatz in München kostet bisher 32,80 Euro, mit der Tageskarte Single Zonen M-7 dann 18,50 Euro. Für eine Einzelfahrt von Thaining zum Weilheimer Bahnhof werden 5,80 Euro (MVV-Tarif) statt 8,30 Euro (RVOTarif) fällig. Für Busfahrten innerhalb der Gemeindegrenzen gilt immer der Kurzstreckentarif, unabhängig von der Anzahl der Bushaltestellen und befahrenen Zonen. Im Landkreis Weilheim-Schongau war der Beitritt zum MVV bereits im vergangenen November beschlossen worden. Zum neuen Jahr kommen damit rund 260.000 Einwohner im Verbund hinzu.