Nach Unwetter wird im Frauenwald aufgeräumt
Der heftige Wind deckt ein Dach mit Fotovoltaikanlage ab. Teile davon richten großen Schaden an. Die Betroffenen im Landsberger Gewerbegebiet stehen unter Schock.
„Wir stehen immer noch unter Schock“, sagt Anne Böhm. Die Prokuristin der gleichnamigen Gourmet Rösterei im Landsberger Frauenwald blickt zur notdürftig geflickten Decke der Lagerhalle. Überall am Boden stehen Eimer. Wasser tropft stetig hinein. Bei einem Gewitter am Donnerstagnachmittag hat der Sturm das Dach samt Fotovoltaikanlage eines benachbarten Gebäudes abgedeckt. Die herumfliegenden Teile hinterließen eine Spur der Verwüstung. Vor allem auf dem Dach der Gourmet Rösterei Böhm.
Die Überwachungskamera der Gourmet Rösterei hat das folgenschwere Ereignis festgehalten. Gegen 15 Uhr steht ein Paketdienst auf dem Hof der Firma. Der Fahrer bleibt sitzen, weil es stark regnet. Im nächsten Moment fliegt ein großes Teil des Dachs an dem Fahrzeug vorbei. Die herum wirbelnden Teile und Balken beschädigen nicht nur das Dach der Rösterei, sondern auch benachbarte Gebäude und herumstehende Fahrzeuge. Noch am Tag danach liegen Teile des Blechdachs, der Fotovoltaikanlage und des hölzernen Dachstuhls rund um die betroffene Reamurstraße verteilt. Gut 300 Meter Luftlinie entfernt versperrt ein Teil des Dachs die Ausfahrt der Tiefgarage des Handwerkerhofs Landsberg. Anne Böhm ist froh, dass sich niemand verletzt hat. An diesem Donnerstagnachmittag seien nur drei Mitarbeitende vor Ort gewesen. Dachbalken seien wie Speere durch die
Luft geflogen. „Zum Glück wurde niemand getroffen.“Lob und Dank hat sie für die Landsberger Feuerwehr übrig, die das beschädigte Firmendach unter anderem mit einem Notdach sofort verschlossen hatte. Am Freitag ist es für Anne Böhm und ihre Kolleginnen und Kollegen wichtig, das Dach gänzlich dicht zu bekommen. Denn in der Halle lagern große Mengen Rohkaffee, die nicht feucht werden dürfen. Einige Säcke müsse man bereits wegwerfen. Auch die Maschinen, in denen der Kaffee geröstet wird, müssten trocken bleiben. An Produktion sei aktuell nicht zu denken, denn auch die Schornsteine seien durch das herumfliegende Dach beschädigt worden.
Die Landsberger Feuerwehr war am Donnerstag bis in die Abendstunden vor Ort. Sie beseitigte Trümmer und dichtete beschädigte Gebäude ab. Anne Böhm sagt, dass sie und ihre Mitarbeitenden bis gegen 21.30 Uhr mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren. Die Solidarität unter den benachbarten Firmen sei groß. Etliche hätten ihre Hilfe angeboten. Der Sachschaden, den das abgedeckte Dach rund um die Reamurstraße angerichtet hat, geht wohl in die Hunderttausende.