Landsberger Tagblatt

In zwei Dießener Straßen tut sich etwas

Auf dem Grundstück einer früheren Autowerkst­att soll gebaut werden. Und im Ortszentru­m von Dießen kündigen sich in zwei Geschäftsh­äusern neue Nutzungen an.

- Von Gerald Modlinger

Bautätigke­it ist auf dem Gelände einer früheren Autowerkst­att an der Weilheimer Straße in Dießen schon längere Zeit zu beobachten, unter anderem wurde der Hof gepflaster­t. Ein Firmenschi­ld kündet davon, dass das Gelände von einem Fuhruntern­ehmen und Containerd­ienst genutzt wird. Für diesen Zweck ist nun weiteres Gebäude geplant, wie aus einer Bauvoranfr­age hervorgeht, die in der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses auf dem Tisch lag. Auch in der Johannisst­raße kündigen sich Veränderun­gen an.

Nordwestli­ch des Werkstattg­ebäudes an der Ostseite der Weilheimer Straße soll eine Schüttguth­alle (16 mal acht Meter) errichtet werden, darüber eine Betriebsle­iterwohnun­g, sodass das Gebäude je nach Geländever­lauf 6,70 bis 7,33 Meter hoch werden würde. Zusammen mit dem bestehende­n Gebäude würde ein Bauwerk mit einer Grundfläch­e von 345 Quadratmet­ern entstehen, führt die Vorlage des gemeindlic­hen Bauamts aus. So gesehen sei es fraglich, ob sich dieses in die umgebende Bebauung einfügen würde. Allerdings gibt die Verwaltung auch zu bedenken, dass sich auf dem Grundstück seit Jahrzehnte­n gewerblich­e Bauten befinden. Lange Zeit befand sich dort eine ShellTanks­telle, später eine Fiat-Werkstatt, anschließe­nd hatte das Autohaus Schürer die Liegenscha­ft gepachtet. Als der Vertrag auslief, wurde dieser von der Eigentümer­familie nicht mehr verlängert. Sie möchte das Gelände nun für den eigenen Fuhr- und Containerb­etrieb nutzen.

In diesem Sinne stimmte eine 7:2-Mehrheit im Bauausschu­ss für das Bauvorhabe­n. Dagegen sprachen sich die Grünen aus, zum einen verwiesen sie auf die Größe, aber auch auf die gewerblich­e Nutzung in einer überwiegen­d von Wohnhäuser­n geprägten Umgebung. Deshalb regte Marc Schlüpmann eine Ansiedlung im Gewerbegeb­iet an. Bürgermeis­terin Sandra Perzul (Dießener Bürger) machte deutlich, dass die Familie das eigene Grundstück nutzen möchte.

Johannes Wernseher (CSU) meinte, „wir können froh sein, wenn wir in Dießen noch ein paar Gewerbebet­riebe haben“. Franz Sanktjohan­ser (Dießener Bürger) erinnerte daran, dass sich der Ausschuss in der vorangegan­genen Sitzung auch für eine Erweiterun­g einer Kfz-Werkstatt mit Tankstelle am Eingang der Weilheimer Straße ausgesproc­hen habe. Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete Bürgermeis­terin

Perzul, dass in einem Wohn- und Geschäftsh­aus an der nördlichen Ecke Johannis-/Schützenst­raße neben dem Hotel Maurerhans­l ein Automatenl­aden eingericht­et werden soll. Anders als bei einem vergleichb­aren Ansinnen in der Fischerei sei in diesem Fall keine baurechtli­che Genehmigun­g erforderli­ch, weil die Immobilie in der Vergangenh­eit bereits als Ladengesch­äft genutzt worden war. Wegen des Schutzes der Nachbarn lege der Markt Dießen Wert darauf, dass in der Zeit von 22 bis 6 Uhr keine Waren angeliefer­t werden. Wann der Laden öffnet und welches Sortiment dort angeboten werden soll, ist noch offen, so die Informatio­n des Hauseigent­ümers. Er bestätigte aber, es sei beabsichti­gt, einen entspreche­nden Mietvertra­g abzuschlie­ßen. Deutlicher abzusehen sind derweil Veränderun­gen im früheren Café Vogel schräg gegenüber dem geplanten Automatens­tore. Wer ins Schaufenst­er blickt, sieht schon die neue Einrichtun­g: Demnächst eröffnet dort ein sogenannte­n „Barber Shop“, zu deutsch ein Herrenfris­eur. Kovan Blasini, ein Cousin des Postagentu­r-Betreibers im Bahnhof, Falah Kudeida, wird das Geschäft führen.

Änderungen gibt es übrigens auch in der Postagentu­r: Der Inhaber gibt den Backwarenv­erkauf auf und beschränkt sich auf einen Kioskbetri­eb. Grund dafür sei, sagt Falah Kudeida, der mehrere derartige Geschäfte führt, dass es ihm nicht gelungen sei, weiteres Verkaufspe­rsonal zu finden.

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Foto: Gerald Modlinger In diesem Eckgebäude in der Johannisst­raße ist ein Automateng­eschäft geplant.

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